Psychowissenschaftliche Grenzgebiete


 
Thema: Der DELPASSE-Effekt (2)
   

 

1.7 Die Versuche des Psychoanalytikers Dr. Jule Eisenbud, Universität Denver

Der am 11. März 1999 verstorbene amerikanische Psychiater, Psychoanalytiker und Parapsychologe Dr. Jule Eisenbud, gilt in der Parapsychologie als Pionier der Gedanken- oder Psychofotografie. Sein im Jahre 1975 erschienenes Buch "Gedankenfotografie" beschreibt die aufsehenerregenden Experimente mit Ted Serios, einem Hotelangestellten aus Illinois. Serios war es gelungen, unter kontrollierten Bedingungen Bilder aus seiner Vorstellung direkt auf versiegelte Polaroid-Filme psychokinetisch zu übertragen. Ähnliche Phänomene waren vorher und nachher zwar beobachtet worden, doch fand nie ein Fall solche Beachtung und Akzeptanz.

Seit 1964 führte Eisenbud an der Universität Denver seine Versuche mit Ted Serios durch. Serios verfügte über die sehr seltene Fähigkeit, durch intensives Starren in die Linse einer Polaroid-Kamera auf einem eingelegten Film Bilder zu belichten. Diese Bilder zeigten nicht etwa das, was normalerweise durch die Linse zu sehen gewesen wäre – Serios Gesicht z. B. oder das Zimmer, in dem er sich befand. Sie zeigten das, woran Serios gedacht hatte; sie waren Gedankenfotos.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben nichts anderes ergeben, als daß jede bekannte Strahlung als Überträger der Gedankenphotos ausscheidet. Eisenbud schien dies nicht anders erwartet zu haben. Was immer die beteiligte Energieform sein möchte, so teilte Dr. Eisenbud mit, er halte es für nutzlos, von der Physik eine Antwort hierauf zu erwarten. In seinem Buch heißt es:

"Es ist möglich – wie früher angedeutet – daß das Begriffsgerüst der Physik, dem, wie ich glaube, die PSI-Phänomene (-1-) übergeordnet sind, niemals in der Lage sein wird, Gedanken dieser Art unterzubringen. Vielleicht werden nur Einblicke von der Art jener, wie sie im mystischen Bewußtsein erreicht werden, das die Dinge nicht von einem abstrakten Standpunkt aus sieht, in der Lage sein, uns zu einem klaren Verständnis von PSI und der Natur in ihrer Ganzheit zu verhelfen."

Im Gegensatz zu Dr. Eisenbud vertreten viele andere Wissenschaftler die Auffassung, daß die Betrachtung der Dinge von einem abstrakten Standpunkt aus, der klaren Sicht noch niemals geschadet hat. – Doch nicht nur Animositäten gegenüber der Physik haben methodische wissenschaftliche Untersuchungen oftmals weitgehend verhindert. Finanzielle Gründe spielen wohl die wesentlichere Rolle. Gemessen an der Physik, besonders der Hochenergiephysik, arbeitet die Parapsychologie zum Teil noch mit Versuchsanordnungen, wie sie vielleicht dem technischen Stand von Kopernikus oder Galilei entsprochen hätten. Alles in allem, so scheint es, hat sich die Parapsychologie in eine höchst unerfreuliche Situation hineinmanövriert. Mit Rücksicht auf die seriöse Attitüde, die sich für eine ernsthafte Wissenschaft ziemt, darf sie nicht mit der Unsterblichkeit liebäugeln. Folglich sind ihr Meldungen aus dem Jenseits, wie z. B. die bereits angesprochenen CROSS CORRESPONDENCES sie darstellen, höchst unerwünscht. Alles, womit sie sich befaßt, muß im Rahmen einer diesseitigen Welt erklärbar sein. Zugleich sind sie physikalisch nicht erklärbar. – Das logische Dilemma ist in der Tat beträchtlich.

Wenn sich die PSI-Phänomene nicht in das Gebäude der Naturwissenschaften einfügen dann stellt sich die Frage, welchen Gesetzen sie statt dessen gehorchen. Es müßten Gesetze sein, die neben den uns bekannten Naturgesetzen existieren und die uns trotz aller Fortschritte der Wissenschaft bis heute gänzlich verborgen geblieben wären.

Eine zweite, nicht physikalische ORDNUNG für das Funktionieren dieser Welt müßte neben der bestehenden, der physikalischen, angenommen werden.

 

 

1.8 Die Theorie von den Gedächtnismolekülen

In den fünfziger Jahren überraschten die amerikanischen Wissenschaftler, James McConnell und Robert Thompson, die Welt mit einem sensationellen Versuch. Sie hatten Versuche mit Strudelwürmern unternommen, gliedmaßenlosen Tieren mit abgeplattetem Körper, die in Abwässern leben. Strudel- oder Plattwürmer gehören zum Stamm der niederen Würmer. Sie besitzen keine Blutgefäße, doch bereits ein einfaches Nervensystem.

McConnell und Thompson wollten wissen, ob Tiere so primitiver Bauart in der Lage seien, etwas zu lernen. Sie beleuchteten ihre Strudelwürmer mit einer hellen Lampe, was diese normalerweise dazu veranlaßt, sich auszustrecken. Unmittelbar auf das Lichtsignal folgend erhielten die Tiere einen leichten elektrischen Schlag, der eine heftige Kontraktion des Körpers bewirkte. Nach mehr als hundert solcher Erfahrungen hatte jeder Strudelwurm gelernt, daß Licht zugleich Schmerz bedeutet. Er zog sich bereits zusammen, wenn der Lichtstrahl ihn traf, also bevor der elektrische Schlag ausgelöst wurde.

Die Versuche von McConnell und Thompson blieben zunächst umstritten, denn man konnte sie nicht in allen Punkten nachvollziehen. Übrig blieb die Erkenntnis, daß das Gehirn wohl nicht unbedingt und nicht allein der Sitz des Gedächtnisses sein muß.

Weitere Versuchsanordnungen mit Strudelwürmern wurden erdacht und schließlich machte man eine sehr seltsame Entdeckung:

Bei den Plattwurmversuchen McConnells hatte es sich gezeigt, daß die Tiere, die aus halbierten Würmern nachwuchsen, ihr ursprüngliches Gedächtnis behalten hatten. Daraus ließ sich der Schluß ziehen, daß Gedächtnis nicht unbedingt an das Gehirn gebunden sein muß. Es kann auch in anderen Körperzellen beheimatet sein.

Dieses Ergebnis war sensationell!

Die New York Times titelte daraufhin: "Verspeisen Sie Ihren Professor!"

Bis in die 70er Jahre war die Theorie der Großmutterzelle aktuell. Danach sollte eine Erinnerung, zum Beispiel an die eigene Großmutter, in einer einzigen Nervenzelle gespeichert sein. Eine einfache Überlegung widerlegte schließlich diese Idee: Da im Gehirn laufend Nervenzellen absterben, würde es zu einem dauernden Auslöschen von einzelnen Gedächtnisinhalten kommen. Auch die Erinnerung an die Großmutter würde irgendwann einfach ausgeknipst – was offensichtlich nicht der Realität entspricht.

Die Theorie von den Gedächtnismolekülen konnte sich nicht halten.

McConnells aufsehenerregender Versuch ging als Irrtum in die Wissenschaftsgeschichte ein.

 

 

1.9 Der Backster-Effekt

Im Jahre 1968 trat der Amerikaner Cleve Backster, damals einer der führenden amerikanischen Lügendetektor-Spezialisten der USA, mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, auch Pflanzen besäßen ein Bewußtsein. Sie seien in der Lage, Botschaften, die von Menschen oder von anderen tierischen Organismen ausgesandt werden, auf telepathischem Wege zu empfangen. - Pflanzen besitzen ganz sicher kein Gehirn. Sollten wir hier bereits einen Beweis für die Vermutung vor uns haben? Kann Geist ohne Gehirn bestehen?

Das brachte Backster auf die Idee, auch den umgekehrten Weg zu versuchen.

Er bemühte sich, der Pflanze Angst einzuflößen. Zunächst hatte er keinen Erfolg. Der Philodendron schien sich weder darüber aufzuregen, daß Backster seine Blätter in Kaffee tunkte, noch darüber, daß er einzelne Stücke abriß. Schließlich kam Backster der Gedanke, die Pflanze anzubrennen.

Auf irgendeine unvorstellbare Weise brachten die Pflanzen es fertig, zu erraten, was im Gehirn des Menschen vorging. Sie reagierten auf seine Gedanken, nicht auf seine Taten.

In einem weiteren Versuch konstruierte Backster eine automatische Vorrichtung, die lebende Krabben in kochendes Wasser schütten konnte, auch wenn niemand im Zimmer war. Der Philodendron registrierte die Todessekunde der Krabben mit heftigen Gemütsbewegungen. Offenbar sind nicht nur Menschen in der Lage, Gedankensignale auszusenden, die eine Pflanze empfangen kann.

Schließlich schritt man zum Pflanzenmord.

Ein Mitarbeiter Backsters – keiner der Beteiligten wußte, wer der Auserwählte war – wurde ausersehen, um in Gegenwart eines Philodendrons einen zweiten Philodendron zu zerstören. Anschließend betraten alle Beteiligten nacheinander den Raum, in dem der Mord geschehen war und in dem der überlebende Philodendron stand.

Verschiedene Institute und Wissenschaftler, darunter der amerikanische Physiker Marcel J. Vogel, haben die Backster-Versuche verifiziert und auch eigene Versuchsanordnungen erarbeitet.

 

 

1.10 Wann ist der Mensch tot?

Im Juli 1924 gelang dem deutschen Neurophysiologen Hans Berger ein Experiment, das bahnbrechend für die Erforschung des Gehirns wurde. Berger hatte zwei Elektroden an der Kopfhaut eines geisteskranken Patienten befestigt und diese mit einem Meßinstrument, das schwache elektrische Ströme anzeigen kann, verbunden. Dabei wurden weder die Schädeldecke noch die Kopfhaut des Kranken verletzt – eine direkte Verbindung zum Gehirn kam also nicht zustande. Dennoch begann der Zeiger des Meßinstrumentes auszuschlagen, sobald die Elektroden den Kopf berührten. Hans Berger hatte den Gehirnstrom entdeckt.

Im Jahre 1929 veröffentlichte Berger das erste Bild, das von der Identität eines Menschen erstellt wurde: Ein Elektro-Enzephalogramm (EEG)

Als man sich noch mit Gedächtnismolekülen und Erregungsimpulsen befaßte, hatte man stets von einem Gedächtnismolekül und einem Impuls, dem andere, einzelne Impulse folgten, gesprochen. Das war natürlich nur eine vereinfachte Betrachtungsweise. In Wirklichkeit könnte das Gehirn herzlich wenig Arbeit leisten, wenn es immer nur einen Impuls nach dem anderen (seriell) losschicken wollte. Heute weiß man, das gesamte Gehirn muß die gleiche Arbeit millionenfach zur gleichen Zeit (parallel) in ungezählten Zellen leisten und wird dabei fortlaufend von Erregungsmustern durchpulst.

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Gehirnstrom und Elektro-Enzephalogramm Begriffe, die in die neurologischen Kliniken gehörten und für die sich die Öffentlichkeit recht wenig interessierte. Das änderte sich erst, als Dr. Christiaan Barnard im Dezember 1967 das erste menschliche Herz verpflanzte. Damals nämlich mußte die öffentliche Meinung sich erstmals mit der Frage befassen, wann ein Mensch denn eigentlich wirklich tot sei.

Das Herz eines Leichnams ist unbrauchbar für eine Transplantation, weil dessen Blutzirkulation zum Stillstand gekommen ist. Andererseits kann man ein Spenderherz nicht aus einem lebenden Körper reißen. Aus diesem Dilemma helfen Geräte zur künstlichen Beatmung des Spenders oder – im Extremfall – die Herz-Lungen-Maschine. Diese Geräte können den Abgrund zwischen "nicht mehr lebendig" und "noch nicht tot" überbrücken. Das Blut des Herzspenders, für dessen eigenes Leben es keine Rettung mehr gibt, wird maschinell mit Sauerstoff versorgt. Der Herzempfänger erhält ein lebendfrisches Organ.

Es stellt sich die Frage:

Immer deutlicher zeigte sich die Notwendigkeit, eine neue Formulierung für das zu finden, was Tod bedeutet. Ein exakter Zeitpunkt mußte festgelegt werden, zu dem ein Mensch so tot war, daß man ihm Organe entnehmen durfte. Der Gehirnstrom schien am ehesten geeignet, dieses schwierige Problem zu lösen. Erst dann, wenn das EEG-Gerät über längere Zeit hinweg keine Kurven mehr, sondern nur noch Null-Linien aufzeichnet, kann mit Sicherheit angenommen werden, daß der Gehirnstrom endgültig erloschen ist. Doch das EEG gilt nur als Indikator für die Hirnrinden-, nicht aber für die Hirnstammfunktion. Null-Linien sind also für sich allein nur ein unsicheres Anzeichen des Hirntodes. In der Praxis ist das EEG durch Angiogramme sowie Klinische- und Laboratoriumsuntersuchungen zu ergänzen, wenn es darum geht, den Eintritt des Hirntodes einwandfrei festzustellen.

Doch kann man das wirklich?

Der im Jahre 1999 verstorbene Prof. Paul Glees sagte, daß die Hirnströme eine feste Beziehung zu der gedanklichen Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen hätten. Bei der Verarbeitung eines Gedächtnisinhaltes zu einem Gedanken, scheinen also die langsameren Gehirnströme eine Rolle zu spielen. Man kann also vereinfachend sagen, daß unser Bewußtsein nur durch den Gehirnstrom abgerufen werden kann. Dies scheint auch mit dem medizinischen Erfahrungsbereich übereinzustimmen: Wenn unser Gehirnstrom erlischt, dann haben wir kein Bewußtsein mehr.

Mit dieser Feststellung sind wir bei einer Erkenntnis angelangt, von der wir nicht wissen, ob sie ein endgültiger Schlußstein oder eine Schwelle zu einer neuen Erkenntnis ist. Wenn nämlich unser Bewußtsein nur durch den Gehirnstrom abgerufen werden kann, dann heißt das zugleich, daß unser Bewußtsein stirbt, wenn der Gehirnstrom verlischt. An der Tatsache aber, daß der Gehirnstrom verlischt, kann nicht gezweifelt werden. Das EEG beweist diese Tatsache durch Null-Linien. Die Medizin betrachtet sie als Markierungslinie des Todes.

 

 

Stehen wir nun vor einem Schlußstein, oder stehen wir auf einer Schwelle?

 

Vor einem Schlußstein stehen wir, wenn es war ist, daß nur der Gehirnstrom das Bewußtsein abrufen kann und wenn das Bewußtsein stirbt, sobald der Gehirnstrom erlischt.

Auf einer Schwelle aber würden wir stehen, wenn wir nachweisen könnten, daß das Bewußtsein auch über das Erlöschen des Gehirnstromes hinaus existiert. Wenn wir zeigen könnten, daß es möglich ist, Gedächtnisinhalte auch ohne den Gehirnstrom abzurufen.
 
 

Dafür gäbe es dann nämlich nur eine – allerdings sensationelle – Erklärung:

Diese ENERGIE – so könnten wir zumindest als Arbeitshypothese folgern – muß der TRÄGER eines den Tod überlebenden Bewußtseins sein. Der Physiker und Kybernetiker Jean Jacques Delpasse und der Neurologe Wiliam Jongh van Amsynck versuchten in einem gemeinsamen Forschungsprojekt, den Beweis für die Existenz dieser bisher unbekannten ENERGIE zu erbringen. Im Rahmen dieser Arbeiten entdeckten sie den DELPASSE-EFFEKT.