Thema: | Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes Die Medien (1) |
2.2 Die Medien
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"In den Zeiten, wo die Menschen innerlich Gott suchten, war ihre Verbindung mit der Geisterwelt Gottes eine unmittelbare. Die einzelnen besaßen zum großen Teil die natürlichen Fähigkeiten für diesen Geisterverkehr. Ihr eigener Geist, der auf das Hohe und Göttliche gerichtet war, hatte die Möglichkeit, auf dem Wege des 'geistigen Sehens, Hörens und Empfindens' die Kundgebungen der Geisterwelt entgegenzunehmen. Es war dasselbe, was ihr heute mit 'Hellsehen', 'Hellhören' und 'Hellempfinden' bezeichnet. Man hatte also keine Zwischenperson nötig, durch welche die jenseitigen Botschaften übermittelt wurden.
Heute ist der größte Teil der Menschheit so weit, daß er überhaupt nicht mehr an die Möglichkeit einer solchen Verbindung denkt und glaubt. Verhältnismäßig wenige gibt es, die in der jetzigen Zeit noch jene Gaben besitzen und nach Art der früheren gottestreuen Menschen mit der Welt der guten Geister im Verkehr stehen.
Deshalb gab Gott der jetzigen Menschheit sogenannte 'Medien'.
Die Bedeutung dieser Bezeichnung ist dir bereits aus dem früher Gesagten bekannt. Doch da die richtige Erkenntnis von dem Wesen der 'Medien' zu dem Wichtigsten auf dem Gebiet des Geisterverkehrs gehört, möchte ich es nicht unterlassen, dir darüber eine umfassende Belehrung zu geben. Ich beschränke mich dabei auf die menschlichen Medien und sehe von den Fällen ab, wo auch Tiere als Medien dienen.
Wie beim Bau einer Wasserleitung manchmal viele kleine Quellen mit dem Wasser der Hauptquelle vereinigt werden, um die Leistung der Hauptquelle zu erhöhen, so wird auch die Odleistung eines Mediums dadurch gesteigert, daß das Medium die schwächeren Odkräfte der Teilnehmer in sich aufsammelt.
Wenn auch alle Menschen Odkraft besitzen, so ist sie doch bei den meisten zu sehr an den eigenen Körper gebunden und nicht löslich genug. Sie kann daher von den Geistern nicht in ausreichender Stärke verwendet werden.
Menschen, die sich als Medien eignen, sind sehr 'sensitiv'. Das bedeutet, daß sie infolge der leichten Löslichkeit des Od alle Eindrücke viel tiefer empfinden als andere Menschen. Es ist dies nicht etwas Krankhaftes, wie die irdischen Gelehrten meinen. Auch hat es nichts mit Nervosität, Hysterie oder Willensschwäche zu tun. Im Gegenteil!
Je nach den verschiedenen Zwecken, zu denen die Geisterwelt die Odkraft eines Mediums gebraucht, unterscheidet man verschiedene Arten der Medien.
Wird die Odkraft dazu verwendet, um an einem Tisch Bewegungen durch Heben und
Senken zu bewirken oder auch Klopflaute des Tisches hervorzurufen, so habt ihr
dafür die Bezeichnung 'Tischmedien'. Das Heben und Senken oder Klopfen
des Tisches wird als Zeichensprache benutzt, um Mitteilungen durch die
Geisterwelt zu erlangen.
Es ist dies die niedrigste Art des Geisterverkehrs.
Denn es sind fast ausnahmslos tiefstehende Geistwesen, die sich bei
den Tischsitzungen einstellen.
So kommt es, daß bei solchen Zusammenkünften nicht selten von den in Tätigkeit tretenden niederen Geistwesen grober Unfug getrieben wird, den bisweilen die anwesenden Teilnehmer durch eigene Schwindeleien noch unterstützen.
Leider kommt durch das sogenannte 'Tischrücken' mit seinen teils lächerlichen, teils lügenhaften Kundgebungen auch die höhere Art des Geisterverkehrs in Verruf. Gottsucher und Wahrheitsfreunde werden sich daher von dieser Art der Geisterverbindung fernhalten und nur die Wege des Geisterverkehrs wählen, die des hohen Zieles würdig sind.
Werden Kundgebungen der jenseitigen Wesen durch die Schrift eines Menschen hervorgebracht, so nennt ihr ihn ein 'Schreibmedium'. Die Art, wie die Schrift zustande kommt, ist bei den 'Schreibmedien' sehr verschieden.
Die gleichzeitige Inspiration ist bei denen notwendig, die der Führung der Hand zu viel Widerstand entgegensetzen.
Doch kommen nicht selten bei demselben 'Schreibmedium' die verschiedenen Arten
des Schreibens vor.
Wesentlich verschieden von dieser Art des medialen Schreibens ist
die sogenannte 'Direkte Schrift'. Sie wird in der Weise hervorgebracht,
daß ein Geistwesen bloß die Odkraft des Mediums, aber nicht
dessen Hand benutzt. Mit dem von dem Medium entnommenen Od materialisiert das
Geistwesen die eigene Geisterhand und schreibt damit auf einen Gegenstand,
der mit dem Medium nicht in Berührung ist, zum Beispiel auf einer Tafel,
auf Papier oder sonstige Dinge. Dazu bedarf es einer bedeutend größeren
Odmenge als beim Schreiben mit der Hand des Mediums. Zwei Beispiele von
'Direkter Schrift' sind dir aus der Bibel bekannt. Die Gesetzestafeln auf Sinai
wurden von Gottes Hand geschrieben, wie in den Büchern des Mose berichtet
wird:
2. Mose 32, 16:
'Diese Tafeln waren von Gott selbst angefertigt, und die Schrift war Gottes Schrift, in die Tafeln eingegraben.'
Als der König Belsazar bei einem Gastmahl mit den Großen seines Reiches aus den heiligen Gefäßen trank, die sein Vater aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte, und dabei seinen Götzen Loblieder sang:
Daniel 5,5:
'Da kamen Finger einer Menschenhand zum Vorschein und schrieben dem Kronleuchter gegenüber auf die getünchte Wand des königlichen Saales, so daß der König den Rücken der schreibenden Hand sah. '
Anstatt zum Schreiben kann die Hand des Mediums von der Geisterwelt auch zum Zeichnen und Malen benutzt werden. In diesem Falle spricht man von 'Zeichen- und Malmedien'. Der Vorgang ist jedoch derselbe wie beim Schreiben.
Eine Art Schreibmedien sind auch die sogenannten 'Planchettemedien'. 'Planchette' nennt man eine Platte aus Holz, Metall oder sonstigem Stoff, auf der die Buchstaben des Alphabets, Zahlen und andere Zeichen angebracht sind. Die Fläche der Planchette ist glatt, damit ein Gegenstand leicht darauf hin- und hergeschoben werden kann. Das Medium legt bei vollem Bewußtsein die Hand auf einen leichtbeweglichen Gegenstand, der mit einer Spitze oder einem Zeiger versehen ist und auf der glatten Platte liegt. Es wartet dann, bis der Gegenstand mit dem Zeiger zu den Buchstaben hinbewegt wird. Die Spitze des Zeigers zeigt nacheinander die einzelnen Buchstaben an, aus deren Zusammensetzung Worte und Sätze gebildet werden.
Das Planchettemedium sitzt da mit geschlossenen oder am besten mit verbundenen Augen, damit es selbst die Buchstaben nicht sehen kann, weil sonst die Gefahr besteht, daß es der Bewegung der Hand aus sich nachhilft und so seine eigenen Gedanken wiedergibt.
Beim 'Befragen Gottes' band der Hohe Priester das 'Brustschild' an der unteren Seite vom Priesterkleid los und brachte es in eine waagrechte Stellung. Dann löste er das 'Stirnblatt' von seinem Kopfbund und legte es in eine der Rinnen zwischen die Edelsteine. Dann hielt er seine Hand über das 'Brustschild', ohne mit ihm oder dem darauf liegenden 'Stirnblatt' in Berührung zu kommen. Die sehr starke Odkraft des Hohen Priesters wurde von der Geisterwelt Gottes benutzt, um das goldene 'Stirnblatt' in Bewegung zu setzen. Es glitt durch die goldenen Rinnen und stieß mit der kleinen Öse, durch die es an den Kopfbund befestigt war, an die Edelsteine, deren Buchstaben man in der Reihenfolge, in der sie von dem 'Stirnblatt' angezeigt wurden, zu einem Wort zusammensetzte. War durch Zusammensetzen der angegebenen Schriftzeichen ein Wort zu Ende, so glitt das Stirnblatt an den rechten Rand des Orakelschildes, stieß dort an ein kleines Glöckchen zum Zeichen, daß das Wort zu Ende sei. War durch Zusammensetzung der Wörter ein Satz beendet, so glitt das Stirnblatt sowohl an die rechte aus auch an die linke Seite des Orakelschildes und ließ den Ton der an beiden Seiten befindlichen Glöckchen erklingen. Dieses Doppelzeichen kündigte an, daß der Satz zu Ende sei. Infolgedessen war jeder Irrtum ausgeschlossen. Es konnte kein Schriftzeichen zum vorhergehenden Worte gezogen werden, das zum folgenden Worte gehörte, und kein Wort zum folgenden Satz gezogen werden, das zum vorhergehenden Satz gehörte.
Weil durch diese Einrichtung die Antwort Gottes ohne jede Möglichkeit eines Mißverständnisses erfolgte, nannte man das Stirnblatt in Verbindung mit den Glöckchen als Zeichen der Wahrheit und Klarheit 'die heiligen Lose'. 'Urim und Thumim' bezeichnet es der hebräische Text, was ebenfalls 'Wahrheit und Klarheit' bedeutet. Zur Zeit der israelitischen Könige wurde dieses 'Orakelschild' sehr häufig zum 'Befragen Gottes' gebraucht, wobei die Priester als Medien auftraten. Besonders David war es, der in fast allen wichtigen Anliegen durch den Priester Abjathar unter Benutzung des 'Orakelschildes' Gott befragte und die Antworten Gottes entgegennahm.
Die für die Übermittlung der Wahrheit wichtigsten Medien sind die 'Sprechmedien', sobald sie zu 'Tieftrancemedien' ausgebildet sind.
Für diejenigen, zu denen ein fremdes Geistwesen durch ein Medium spricht, ist es von der größten Wichtigkeit zu wissen, was für ein Geist von dem Körper des Mediums Besitz ergriffen hat; ob es ein hoher oder niedriger, guter oder böser Geist ist. Darum rate ich jedem Menschen, die Geister zu prüfen, ob sie wahrhaftig von Gott geschickt oder ob sie böse sind. Das könnt ihr, wenn ihr sie im Namen Gottes schwören laßt, wer sie sind und woher sie kommen. Ein guter Geist wird den Schwur leisten, ein böser nicht.
Die 'Apportmedien' sind meistens ebenfalls 'Tieftrancemedien'.
Es gibt allerdings auch Medien, die ohne 'Tieftrance' so viel Od abgeben können, daß es zur Verwirklichung der 'Apporte' ausreichend ist, vor allem, wenn mehrere starke Medien gleichzeitig als Odquellen dienen.
Obschon ihr die außerordentlich hohe Hitze körperlich nicht fühlen könnt, die durch die Odströme zum Zweck der Auflösung der Materie erzeugt wird, so könnt ihr etwas von dieser Hitze doch nachher bei der Wiederverdichtung der apportierten Gegenstände noch wahrnehmen.
Ein Beispiel möge es dir klarmachen:
Sogenannte 'Spukgeister' bringen bisweilen von der Straße aus Steine, Sand oder sonstige Stoffe in geschlossene Räume eines Hauses. Sie können dies nur dann, wenn ihnen hinreichend Odkraft zur Verfügung steht, mit der sie die heißen Starkströme erzeugen.
Bisweilen wird der Körper der Medien selbst von einem Ort zu einem anderen transportiert, manchmal sogar auf sehr weite Entfernungen. Ihr Körper wird ebenfalls an dem einen Ort aufgelöst und an dem anderen wieder zur Materie verdichtet.
Als der Prophet Habakuk im Alten Bund mit dem Essen, das er bei sich trug, von einem Engel Gottes an die Löwengrube zu Daniel gebracht werden sollte, hat der Engel ihn nicht durch die Luft getragen, wie ihr anzunehmen scheint, sondern ihn mit allem, was er bei sich trug, aufgelöst und an der Löwengrube wieder materialisiert. – Dasselbe geschah mit Philippus, von dem euch die Apostelgeschichte erzählt. Als er den Kämmerer der Königin Kandace von Äthiopien belehrt und getauft hatte, 'entführte ihn der Geist des Herrn nach der Stadt Asdod'. Der Geist löste den Körper des Philippus auf, so daß er plötzlich aus den Augen des Kämmerers verschwunden war, und materialisierte ihn wieder in der Stadt Asdod (Apostelgeschichte 8, 26 ff.).
Solche Vorgänge sind den Menschen deswegen unbegreiflich, weil sie die Kräfte nicht sehen, die dabei wirksam sind.
Die Tatsache der Auflösung der Materie und auch der Körper lebender Menschen, an dem einen Ort und ihrer Wiederverkörperung an einem anderen, kann auch heute nicht mehr geleugnet werden. Denn die Fälle sind zu zahlreich, in denen die Auflösung und Wiederverkörperung materieller Dinge und auch Personen unwiderleglich nachgewiesen worden ist. Die Naturgesetze, nach denen das alles geschieht, sind dir nach den vorausgegangenen Erklärungen hinreichend verständlich.
2. 2. 6. Materialisationsmedien
Bei den 'Materialisationsmedien' wird die ganze körperliche Odkraft des Mediums dazu benutzt, um einem oder mehreren Geistwesen die Möglichkeit zu geben, sich für eure leiblichen Augen sichtbar zu machen. Da das ganze Od des Mediums dazu benötigt wird, muß der eigene Geist aus dem Medium entfernt werden. Je nach der Menge des zur Verfügung stehenden Ods überkleidet der fremde Geist damit entweder seine ganze Gestalt, also sämtliche Glieder, oder nur das eine oder andere Glied, seien es die Augen oder das Gesicht oder die Hände.
Soll die Verkörperung so stark sein, daß der betreffende Geist wie ein irdisches Wesen aussieht, dann genügt das Od des Mediums nicht. Es muß vielmehr auch noch Materie seines Körpers entnommen und in Odform zur Verkörperung des Geistes verwendet werden.
Doch bleibt sowohl das abgegebene Od als auch die abgegebene Materie durch das Odband mit dem Medium verbunden und strömt nach Auflösung der Verkörperung des Geistes wieder in den Körper des Mediums zurück. Darum seht ihr, daß die Verkörperungen sich stets in der Nähe des Mediums bilden.
Auch könnt ihr wahrnehmen, wie die Bewegungen des materialisierten Geistes häufig von ähnlichen Bewegungen des Mediums begleitet sind. Denn die Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geiste ist eine sehr enge. Wenn deine Hände und Arme durch straff angezogene Bänder mit den Händen eines anderen verbunden sind, und du machst damit Bewegungen, so verursachst du auch ähnliche Bewegungen der Hände und Arme des anderen. Solche geistigen Odbänder bestehen zwischen dem materialisierten Geist und dem Medium.
Aus der engen Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geist erklärt sich noch eine andere Erscheinung, die euren Gelehrten ebenfalls unverständlich ist. Sie haben nämlich festgestellt, daß bei Materialisationen oft verschiedenartige Gerüche von den Medien ausströmen. Bald sind es Wohlgerüche, bald ist es Gestank oder unerträglicher Leichengeruch.
Bei der Odlehre habe ich dir bereits erklärt, daß das Od im Geruch die Eigenschaft des Geistes annimmt, den es umgibt. Das dem Medium entnommene und von einem Geist zu seiner Materialisation gebrauchte Od nimmt daher den Geruch an, welcher der Beschaffenheit jenes Geistes entspricht. Und da das verkörperte Od des Geistes mit dem Medium in engster Verbindung bleibt, so strömt der dem Geiste entsprechende Odgeruch auch auf das Medium über. Dadurch wird der Eindruck erweckt, als ob das Medium die Ursache des vorhandenen angenehmen oder unangenehmen Geruches sei. In Wirklichkeit rühren also jene Gerüche von den Geistern her, die sich mit dem Od des Mediums verkörpert haben.
Nun gibt es noch eine Art Medien, die für die Menschheit nicht gut ist. Denn ihr bedienen sich meistens böse Wesen. Es sind die sogenannten 'physikalischen Medien'.
Daß gute Geistwesen sich nicht in dieser Weise betätigen, ist natürlich.
Denn es ist nicht Sache der guten Geisterwelt, Erscheinungen hervorzurufen, die nur der Befriedigung der menschlichen Sucht nach außergewöhnlichen Erlebnissen dienen. Das gilt allerdings auch von manchen Erscheinungen, die bei den anderen Arten von Medien vorkommen. Allein bei ihnen ist es nicht so regelmäßig der Fall wie gerade bei den 'physikalischen Medien'.
Du fragst mich, welchen Zweck es überhaupt habe, daß die niederen Geister in den heutigen 'spiritistischen Sitzungen' einen solchen 'Karneval' treiben und treiben dürfen. Darauf antworte ich dir, daß die niederen Geistwesen dieselbe Freiheit des Willens haben wie niedrige und böse Menschen. Wie letzere an ihrem Tun und Treiben nicht gehindert werden, so wird auch den Geistern ihre Freiheit nicht geschmälert, auch den bösen Geistern nicht, wenigstens nicht bis zu einer gewissen Grenze. Vollständige Freiheit haben sie allerdings nicht, sonst würden sie in der Menschheit noch viel mehr Unheil anrichten, als sie es jetzt schon tun.
Zu diesem Zweck empfängst du alle diese Belehrungen.
Sie sind nicht bloß für dich, sondern für deine Mitmenschen
bestimmt. Ihnen sollst du als deinen Geschwistern diese Wahrheiten vermitteln.
Wird den Menschen gesagt, wie sie die Verbindung mit der guten
Geisterwelt suchen sollen, dann wird jede spiritistische Sitzung zu einem erhebenden
Gottesdienst.