Psychowissenschaftliche Grenzgebiete


 
Thema: Die Bibel (Religionen, Glaube und WAHRHEIT) (2)
       

5.4 Der Islam

Der Islam ist eine universelle Religion, das heißt, seine Glaubensaussage wendet sich an alle Völker und erstreckt sich auf alle Lebensbereiche. Der Islam verkündet den Glauben an einen einzigen Gott und gehört damit wie das Christentum und das Judentum zum Monotheismus.

Das arabische Wort "Islam" bedeutet "Ergebung in den WILLEN GOTTES"; in dieser Haltung soll der Gläubige dem Vorbild Abrahams folgen, welcher in Mekka, wo er die Kaaba stiftete, das folgende Gebet sprach: " O unser Herr, mache uns zu Muslimen (muslimun, "unterwürfige"), und mache aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde von Muslimen!" (Koran II, 122)

Die Kaaba ist ein uraltes Heiligtum in Mekka. Es birgt den schon in vorislamischer Zeit verehrten schwarzen Stein. Die Kaaba ist ein kubusförmiger Bau, der sich etwa im Zentrum der großen Moschee von Mekka, der heiligen Stadt des Islam, befindet.

Es ist fast vierzehn Jahrhunderte her, das Mohammed sich zur Meditation in eine Klause in der Umgebung Mekkas zurückgezogen hatte. Dort empfing er - wie geschrieben steht - durch Vermittlung des Erzengels GABRIEL von Gott eine erste Botschaft, auf die nach langer Unterbrechung eine Reihe weiterer Offenbarungen folgte, annähernd zwanzig Jahre lang. Die einzelnen Offenbarungen wurden bereits zu Lebzeiten des Propheten sowohl aufgeschrieben als auch von einer wachsenden Anzahl Gläubiger in seiner unmittelbaren Umgebung auswendig gelernt. Nach seinem Tode, im Jahre 632 christlicher Zeitrechnung, wurden die einzelnen Teile zu jenem Buch zusammengestellt, das seither Koran genannt wird. Die erhalten gebliebenen Manuskripte aus dem ersten Jahrhundert islamischer Zeitrechnung decken sich - nach Aussage der Exegeten - vollständig mit dem heutigen Text!

Eine Besonderheit, die gerade den Koran auszeichnet, ist die Vielzahl von Überlegungen zu jeglicher Art von Naturphänomenen, welche die Allmacht GOTTES veranschaulichen: das reicht von der Astronomie über die Erde mit Flora und Fauna bis zur Fortpflanzung des Menschen, ganz zu schweigen von dem, was der Koran über den Schöpfungsakt berichtet.

Diese Tatsachen aus dem Islam sind im Westen allgemein unbekannt.-

Dies ist nicht erstaunlich, wenn man weiß, was viele Generationen über die religiösen Probleme der Menschheit gelehrt wurde und in welcher Unwissenheit sie gehalten wurden - und noch gehalten werden.


 

5.5 Die Bahá’í-Religion

Die Geschichte der Bahá’í-Religion beginnt im Jahr 1844, als der Báb (das "Tor") (1819-1850) sich als Bote GOTTES und Vorläufer eines noch bedeutenderen Gottesboten zu erkennen gab. Er lebte in Persien, wurde gefangengenommen, ausgepeitscht, eingekerkert und 1850 hingerichtet. Seine Anhänger wurden grausam verfolgt und zu Tausenden als "Ketzer" getötet.

Bahá’u’lláh ("Herrlichkeit GOTTES", 1817-1892) ist der Stifter des Bahá’í-Glaubens. Als mutiger Förderer des Báb wurde auch er verfolgt, eingekerkert und schließlich aus seiner Heimat verbannt. Vierzig Jahre lang verkündete er das Wort GOTTES, während er als Gefangener von Ort zu Ort weiterverbannt wurde bis nach ‘Akká im Heiligen Land, wo er 1892 starb. Die Grabstätten des Báb, Bahá’u’lláhs und ‘Abdu’l-Bahás liegen in Haifa und ‘Akká im Heiligen Land. Deshalb ist dort das Weltzentrum des Bahá’í-Glaubens und der Sitz seiner höchsten Verwaltungskörperschaft, dem "Universalen Haus der Gerechtigkeit". Viele Baháí aus aller Welt besuchen als Pilger ihre heiligen Stätten im Heiligen Land, um dort für sich und die Menschheit zu beten.

Bahá’u’lláh rief die Menschen zur Umkehr auf. Die geistlichen und die weltlichen Herrscher seiner Zeit lud er ein, die Wahrheit seiner Botschaft zu prüfen, sich zu vereinigen, abzurüsten und den Weltfrieden zu errichten. Häuser der Andacht der Bahá’í sind Rundbauten mit neun Eingängen. Sie stehen allen Menschen offen. Unter ihrer Kuppel ist nur das Wort Gottes zu hören, wie es in allen Hochreligionen verkündet wurde. Keine Predigt und kein Ritual tritt hier neben das Wort Gottes. Heute gibt es solche Bahá’í-Häuser der Andacht in der Umgebung von Chicago, Panama-City, Kampala, Frankfurt am Main und Sydney. In Indien und West-Samoa sind zwei weitere Häuser der Andacht im Bau. Die Bahá’í - Religion ist eine eigenständige, weltweit verbreitete Religion. Ihre Anhänger, die Bahá’í, bieten ein buntes Bild: die meisten Völker und Rassen und alle sozialen Schichten sind in dieser Weltgemeinde vertreten. Im Mittelpunkt der Lehren stehen die Einheit Gottes, die Einheit der Religion, die Einheit der Menschheit.

Sicherlich hat jeder Mensch andere Fähigkeiten, lebt unter anderen Bedingungen und geht durch seinen freien Willen seinen eigenen Weg. Aber jeder ist als Geschöpf GOTTES liebens- und achtenswert. So sehen die Bahá’í die Einheit der Menschheit als Einheit in der Vielfalt, in der jeder ein Recht auf Menschenwürde und die Pflicht hat, im Interesse aller sein Leben sinnvoll zu gestalten. Die Religionen bilden eine Kette fortschreitender Offenbarung, die immer wieder neue Glieder bekommt. Sie enthalten den gleichen WAHRHEITSKERN, denn sie entspringen alle der gleichen göttlichen QUELLE. Sie unterscheiden sich nur in ihren orts- und zeitbedingten Geboten. - Die Bahá’í-Gemeinden finanzieren ihre Arbeit ausschließlich mit freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder. Die Bahá’í-Religion ähnelt stark dem Glauben der Katharer und hat das Ziel einer dauerhaften, friedlichen Zusammenarbeit aller Völker der Erde. Sie üben dies schon heute in ihren eigenen Reihen. Das Bahá’í-Schriftentum wird in aller Welt in über 700 Sprachen angeboten. Jeder ist eingeladen, die Botschaft kennenzulernen und selbst zu entscheiden, ob auch er in dieser Gemeinschaft mitarbeiten möchte. Die Bahá’í-Literatur zeigt den Weg und beschreibt das Ziel, das die Bahá’i´ haben: eine Welt, in der LIEBE und Gerechtigkeit, Ordnung und Friede herrschen und eine Weltkultur als Grundlage für den geistigen Fortschritt und ein menschenwürdiges Dasein aller Erdenbewohner.

Die Bahá’í haben keine Priester. Sie verwalten ihre örtlichen Gemeinden durch gewählte Körperschaften, die "Geistigen Räte", deren neun Mitglieder jährlich in geheimer Wahl ohne Kandidatur von allen Bahá’í gewählt werden. Einige der wichtigsten Zielpunkte sind:


 

In der Bahá’í-Lehre heißt es unter anderem:

" ...Die Propheten und BOTEN GOTTES wurden zu dem einzigen Zweck herabgesandt, die Menschheit auf den geraden Pfad der WAHRHEIT zu führen. Ihre Offenbarung hat den Zweck, alle Menschen zu erziehen. Das LICHT, das diese Seelen ausstrahlen, bewirkt den Fortschritt der Welt und den Aufstieg ihrer Völker."

"...Das Wesen des Glaubens ist, wenig Worte zu machen und eine Fülle von Taten aufzuweisen. Wisse fürwahr, daß für den, der mehr redet als er tut, der Tod besser ist als sein Leben."

"... Laßt jeden Morgen besser sein als den Abend davor und jeden neuen Tag reicher werden als den gestrigen. Des Menschen Vorzug liegt im Dienst und in der Tugend, nicht im Prunk des Wohllebens und des Reichtums. Habt acht, daß Eure Worte rein sind von eitlem Wahn und weltlichen Lüsten und Eure Taten von List und Argwohn. Vergeudet nicht den Reichtum Eures kostbaren Lebens im Verfolgen böser, verderbter Neigung, noch laßt Eure Mühe völlig in der Förderung Eurer eigenen Interessen aufgehen. Seid großzügig in Tagen der Fülle und geduldig in der Stunde des Verlustes. Auf Not kommt Erfolg, und Jubel folgt dem Wehe. Nehmt euch in acht vor Faulheit und Müßiggang, haltet Euch an das, was der Menschheit, ob jung oder alt, hoch oder niedrig, Nutzen bringt. Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen."

"... Es rühmt sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger."

"... Mühe Dich bis an die Grenzen Deiner Kräfte, weise und beredt dem Wort der Wahrheit Geltung zu verschaffen und die Falschheit vom Antlitz der Erde zu bannen."

"... Zu allen Zeiten und in jeder Lebenslage brauchen die Menschen jemanden, der sie ermahnt, führt, lehrt und erzieht. Deshalb sendet ER SEINE Boten, SEINE Propheten und Erwählten, auf daß sie das Volk mit der göttlichen Absicht vertraut machen, die der Offenbarung von Büchern und der Berufung von Boten zugrundeliegt, und jedermann sich bewußt werde, was in jeder menschlichen Seele als Treugut GOTTES verborgen ruht."




5.6 Andere bekannte Glaubensrichtungen
 

Mennoniten:

Von allen Kirchen, die die Autonomie und Souveränität der lokalen Kirchen betonen, sind die Mennonitengemeinden die ältesten. Diese nach 1535 in Zürich entstandene Bewegung entwickelte sich insbesondere dank Menno Simons (1496-1561) in den Niederlanden. Die pazifistischen Mennoniten, die nach den Geboten der Bergpredigt leben wollen, praktizieren die Erwachsenentaufe und betrachten sich als Nachfahren der Wiedertäufer. Etwa 500 000 Mitglieder, davon etwa 350 000 in den Vereinigten Staaten.
 
 

Baptisten:

Die erste Baptistenkirche wurde 1611 von Thomas Helwys (um 1550 bis um 1616) in London gegründet. Die Baptisten erklären die Bibel zur alleinigen Richtschnur. Sie sind eine "bekennende" Kirche, d. h., der Gläubige wird erst, nachdem er seinen Glauben an JESUS CHRISTUS bekannt hat, durch Untertauchen getauft. Die Baptisten gehören zum Weltbund der Baptisten, der etwa 34 Millionen Mitglieder, davon etwa 26 Millionen in den Vereinigten Staaten, hat.
 
 

Methodisten:

Die methodistischen Kirchen sind aus der "Revival"-Bewegung, einer Erweckungsbewegung im England des 18. Jh., hervorgegangen. Die von John Wesly (1703-1791) ab 1740 organisierte Kirche hebt insbesondere die Notwendigkeit der Heiligung hervor. Die Kindstaufe wird in der Regel durch eine Art "Vorstellung" ersetzt, erst der Erwachsene wird getauft. Den Baptisten nahestehend, zählen sie etwa 25 Millionen Gläubige, davon 14 Millionen in den Vereinigten Staaten.
 
 

Quäker: ("Gesellschaft der Freunde")

Diese Bewegung entstand seit 1647 in England, wo George Fox (1624-1691) ein Christentum predigte, das sich nicht auf die Autorität von Menschen oder auf heilige Bücher gründet, sondern auf das "innere Licht", die innerlich wahrgenommene "Stimme Gottes". Die Quäker, die hauptsächlich in den Vereinigten Staaten verbreitet sind, besitzen weder ein formelles Glaubensbekenntnis noch ein Kirchensystem oder eine Gottesdienststruktur. Pazifismus und soziales Engagement sind weitere Merkmale der heute etwa 200000 Quäker.
 
 

Adventisten:

Diese Kirche entstand aus der Predigt des Amerikaners William Miller (1782-1849), der die Wiederkunft CHRISTI für 1844 ankündigte. Trotz seines Nichterscheinens zog sie mit ihrem Messianismus aber weiterhin Gläubige an. Der Name "Siebenten-Tags-Adventisten" wurde 1860 gewählt, um die Heiligung des Sonnabends (Sabbat) als gottgesegneten Ruhetag hervorzuheben. Die Adventisten glauben an die Inspiration und die Autorität der Bibel, messen den biblischen Prophezeiungen große Bedeutung bei und vollziehen die Erwachsenentaufe durch Untertauchen. Es gibt etwa 4 Millionen Adventisten, davon viele in den Entwicklungsländern.




Mormonen: (Kirche JESU CHRISTI der Heiligen der letzten Tage)

Diese Kirche wurde 1830 von dem Amerikaner Joseph Smith (1805-1844) gegründet. Dieser hatte 1827 angeblich von einem Engel namens Moroni eine Schrift erhalten, die er als Buch Mormon herausgab. Dieses eine ganz auf Amerika bezogene Geschichtstheologie enthaltende Buch und die Bibel sind die heiligen Schriften der Mormonen. Die Mormonenkirche versteht sich als wiederhergestellte Urkirche und wird von einem Propheten geleitet, der die von CHRISTUS in Offenbarungen erhaltenen Anweisungen weitergeben soll. Er ist umgeben von einem Apostelkollegium. Die Mormonen haben ferner sehr verschiedenartige metaphysische Lehren, bauen viele Tempel und bemühen sich zunehmend, ihren Glauben von ihrem großen Zentrum, Salt Lake City, aus in die Welt zu tragen. Sie zählen heute etwa 3 Millionen Gläubige.
 
 

Heilsarmee:

Diese Gemeinschaft ging 1878 aus der 1865 von dem Engländer William Booth (1829-1912) gegründeten Ostlondoner Zeltmission hervor und hat eine militaristische Struktur. Sie ist vor allem in der Evangelisation und im sozialen Bereich tätig. Der Glaube der Salutisten gründet sich auf die Bibel und JESUS CHRISTUS: den Nächsten lieben wie sich selbst, nach dem Evangelium leben und eine Friedens- und Freudenbotschaft verbreiten. 3 Millionen Anhänger, davon 25 000 "Offiziere", in 86 Ländern.
 
 

Christian Science: (Christliche Wissenschaft)

Die Kirche wurde 1866 von der Amerikanerin Mary Baker-Eddy (1821-1910) gegründet, um "das vergessene Element der Heilung" wieder ins Christentum einzuführen. Aber ihr Ziel geht über die Krankenbehandlung hinaus. Sie strebt eine Wiederherstellung der universellen Harmonie des Menschen im moralischen, seelischen und körperlichen Bereich durch ihre These an, daß das Böse nicht wirklich sei, da GOTT es nicht geschaffen habe. Es gibt weder Klerus noch Sakramente. Die Mutterkirche ist in Boston, etwa 350000 Anhänger.
 
 

Zeugen Jehovas:

Diese Abspaltung der Adventisten entstand um 1874 um den Amerikaner Charles Russel (1852-1916). Die Zeugen Jehovas lehnen die Lehren von der Dreifaltigkeit, der Unsterblichkeit der Seele, der Hölle sowie zahlreiche christliche Riten und Festtage ab. Sie glauben, daß die Zeit nahe ist, in der CHRISTUS seine Herrschaft antreten wird und in der die aufrichtigen Zeugen eine neuerschaffene Erde bevölkern werden. Die Zeugen Jehovas, eine echte theokratische Organisation, haben etwa 3,2 Millionen Mitglieder in über 200 Ländern, hauptsächlich in den liberalen christlichen Ländern des Westens; etwa 25% leben in den Vereinigten Staaten.
 
 
 
 

In einem Gleichnis bilden alle gottgläubigen Glaubensrichtungen symbolisch die Blüte einer großen Sonnenblume: Jede Glaubensrichtung symbolisiert ein einzelnes gleich groß geformtes Blütenblatt. - Alle Blütenblätter haben ein gemeinsames Ziel: das Blütenzentrum an dem sie befestigt sind. – Doch die "gelben Bütenblätter" bekriegen sich auf schlimmste Weise, die bis in das 20. Jahrhundert hinein anhält...
 

Wie lange noch?




5.7 Der spiritualistische Glaube (Aus Menetekel)
 
 

5.7.1 Was ist ein Spiritualist?

Ein Spiritualist ist vor allem ein lernender Mensch, jemand, der die WAHRHEIT nicht nur in Büchern und Gesprächen sucht, sondern im eigenen, verwandelnden Selbsterleben findet. Ein Spiritualist ist jemand, der unter anderem die folgenden 10 feinen Unterschiede erkannt hat.
 
 
 


 

Die von Kirchenvertretern häufig gestellte Frage, was denn ein Spiritualist, so er den Kirchenglauben ablehnt, überhaupt noch glaubt und weiß, beantwortet das folgende spiritualistische Glaubens- und Wissensbekenntnis:




5.7.2 Das spiritualistische Glaubensbekenntnis