Psychowissenschaftliche Grenzgebiete


 
Thema: Die Bibel (Religionen, Glaube und WAHRHEIT) (7)
       

8.6 Das fehlende Wissen

In dem schon vorgestellten Heftchen "Ein Brief für Dich" heißt es auf Seite 43 weiter:

"Die Bibel ist vollkommen. Echtes Gold wird nicht vergoldet und Rubinen werden nicht angemalt. So gibt es auch an der Bibel nichts zu verbessern. Du brauchst keine Lampe anzuzünden, um die Sonne zu sehen. Die Sonne braucht auch nicht zu beweisen, daß sie die Sonne ist, sie ist es. So ist das auch mit der Bibel. Sie trägt den Stempel Gottes." Solche bestimmenden Gedanken machen sich viele kirchengläubige Menschen, die am Buchstaben der Bibel hängen, zu eigen. In einem Brief drückte Herr W. T. aus Mettman dieses folgendermaßen aus: "Die Bibel gibt uns alles, was wir brauchen. Mehr, als in der Bibel angegeben, will ich nicht wissen. Das genügt."

Gehört die Einstellung "Mehr will ich nicht wissen" zur selbstgewählten Einschränkung im Denken des Herrn W. T., oder ist sie das Resultat eines biblischen Ratschlages? Was sagt die Bibel zu der Behauptung, alles zu geben, was die Menschen brauchen?

Jeremia 33. 3: Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt.

Sirach 42. 18-22: Der Höchste hat Kenntnis von allem, bis in die fernste Zeit sieht er das Kommende. Vergangenheit und Zukunft macht er kund und enthüllt die Rätsel des Verborgenen. Es fehlt ihm keine Einsicht, kein Ding entgeht ihm. Seine machtvolle Weisheit hat er fest gegründet, er ist der Einzige von Ewigkeit her. Nichts ist hinzuzufügen, nichts wegzunehmen, er braucht keinen Lehrmeister. Alle seine Werke sind vortrefflich, doch sehen wir nur einen Funken und ein Spiegelbild.

Johannes 20. 30: Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.

Johannes 21. 24-25: Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müßte.

1. Johannes 3. 2: Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, daß wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Römer 8. 18-19: Ich bin überzeugt, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes.

Philipper[44]. Der Brief an die Philipper: Paulus gründete die Gemeinde von Philippi (Ostmazedonien) als erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden bei seiner zweiten Missionsreise um das Jahr 50. Die Gemeinde wuchs im besonders ans Herz. Nur von ihr ließ er sich unterstützen, auch finanziell. Den Brief an die Philipper schrieb er im Gefängnis, wahrscheinlich in Ephesus, um 55 n. Chr. Die Auffassung, der Brief sei erst in der römischen Gefangenschaft des Apostels abgefaßt worden, ist heute weithin aufgegeben. Den Anlaß des Briefs bildete der Wunsch der Christen in Philippi, von ihrem Apostel, der im Gefängnis saß, Näheres über sein Schicksal zu erfahren, sowie eine Geldspende, die sie durch Epaphroditus überbringen ließen. Auch das Eindringen von Irrlehren bewog Paulus zur Abfassung dieses Schreibens. Der besondere Wert des Briefs liegt darin, daß er Einblick verschafft in das persönliche Wollen und Denken des Menschen und Christen Paulus. Der bekannteste und wichtigste Text ist das Christuslied. Theologisch bedeutsam ist daneben die Erwartung des Paulus im Hinblick auf sein Ergehen nach dem Tod und auf seine Gemeinschaft mit Christus. [schließen] 3. 15: Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren.

1. Korinther 4. 5: Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.

Die Auffassung, an der Bibel gäbe es nichts zu verbessern, liegt in der Annahme begründet, daß die damals erteilten Lehren "vollkommen" gewesen sind. Wäre die Bibel tatsächlich vollständig und vollkommen, so brauchte auch nichts NEUES verkündet zu werden. JESUS sagte folgendes dazu: Johannes 16. 4-15: Das habe ich euch nicht gleich zu Anfang gesagt; denn ich war ja bei euch. Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen und aufdecken, was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: daß sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: daß ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: daß der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.

Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. - Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, der wird euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Johannes 14. 16-17: Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.

Johannes 14. 25-26: Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Johannes 15. 26: Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.

Alle Behauptungen, daß die Bibel vollkommen sei und an ihr nichts zu verbessern gäbe, sind unhaltbar und stehen im deutlichen Widerspruch zu dem, was in der Bibel selbst zu lesen ist. Man glaubt allzugern nur das, was man glauben möchte! Man wehrt sich seit Jahrhunderten, etwas anzunehmen, was nicht den eigenen Ansichten, Wünschen und Hoffnungen entspricht! Diese Erfahrung hatte auch JESUS machen müssen: Johannes 8. 45-47: Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage. Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; ihr hört sie deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Wir haben die Wahl: Erstens: weiterhin zu glauben, die Bibel sei vollkommen und gibt alles, was wir brauchen - oder zweitens: zu glauben, was JESUS uns sagte. - Hätte man die Möglichkeit, die Apostel um Rat zu fragen, würden diese sicherlich ihre alte Empfehlung wiederholen: Apostelgeschichte 5. 29: Petrus und die Apostel antworteten: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. Einen besseren und unmißverständlicheren Ratschlag ewiger Gültigkeit kann man nicht bekommen. JESUS und die Apostel haben mehrfach gesagt, daß es noch höhere WAHRHEITEN als die damals verkündeten gibt, die aber zur damaligen Zeit noch nicht verstanden worden wären. Wem die Bibel als Wissensquelle ausreicht, bleibt auf diesem Niveau stehen.

Wer über die biblische Wissensebene hinaussehen will, möchte wissen: Erstens: was damals noch unausgesprochen bleiben mußte und zweitens: was der angekündigte GEIST DER WAHRHEIT uns heute zu sagen hat. Wie kann man sich aber für höhere Erkenntnisse aufnahmefähig machen?

Die Apostel weisen einen gangbaren Weg:

Römer 12. 2: Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.

Epheser 1. 17: Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.

Es macht wenig Sinn, heilige NEUOFFENBARUNGEN aus der Geistigen Welt Zeitgenossen an die Hand zu geben, die nur darauf aus sind, diese auseinanderzunehmen, zu verdrehen und in den Dreck zu ziehen. Dies wurde auch von Matthäus deutlich gesagt: Matthäus 7. 6: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sie umwenden und euch zerreißen.Im Matthäus-Evangelium werden die folgenden Goldenen Regeln genannt: Matthäus 7. 12-14: Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. - Geht durch das enge Tor! - Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.Von den über 5,5 Milliarden Menschen, die derzeit auf der Erde leben, gehen nur etwa 200 Millionen den spiritualistischen Weg. In seinen Briefen schreibt der Apostel Paulus unter anderem: Kolosser[45]. Der Brief an die Kolosser: Kolossä war eine Stadt im westlichen Teil Kleinasiens (Phrygien), am Oberlauf des Flusses Lykos. In diesem Gebiet missionierte nicht Paulus, sondern in seinem Auftrag Epaphras, der im Brief lobend erwähnt wird. Paulus ist der Gemeinde persönlich nicht bekannt. Der gedankliche Abstand zu den älteren Paulusbriefen macht es wahrscheinlich, daß der Brief spät, entweder in der Gefangenschaft des Apostels in Cäsarea um 57-59 oder in Rom nach 59-60 n. Chr., abgefaßt wurde. Manche Forscher halten den Brief für das Schreiben eines Paulusschülers.
 Den Anlaß des Schreibens bildete eine in die Gemeinde eingedrungene Irrlehre, die eine merkwürdige Frömmigkeit in Verbindung mit Schicksalglauben und Verehrung von Gestirnen vertrat, den Christusglauben jedoch bestehen ließ. Durch den Brief soll die Gemeinde zu der durch Epaphras vermittelten apostolischen Lehre zurückgeführt werden. Für den Glauben der Kirche gewann der Brief Bedeutung wegen seiner Aussagen über Christus, die im Christuslied zusammengefaßt sind. [schließen]
2. 3-4: In ihm (Christus) sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. Das sage ich, damit euch niemand durch Überredungskünste täuscht.

2. Korinther 3. 4-6: Wir haben durch Christus so großes Vertrauen zu Gott. Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt vielmehr von Gott. Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.

Mit nicht zu überbietender Klarheit machte Paulus deutlich, wohin es führt, wenn der Buchstabe über den GEIST DER WAHRHEIT gestellt wird. In diesem Fall gehört man zu den "geistig Toten". Die Ansicht, daß die Bibel unfehlbar und absolute Autorität in allen Fragen der Lebensführung genießt, ist durch die Heilige Schrift selbst widerlegt worden. Man wiegt sich immer leicht in trügerischen Hoffnungen.

Selbstbeschränkung im Denken und die Mißachtung späterer NEUOFFENBARUNGEN wurde von JESUS zu keiner Zeit gelehrt. Trotzdem beharren die großen Kirchen auf ihren selbstgestricken Dogmen. Warum? Was befürchtet man? Wahrscheinlich die drohende Verantwortung. Doch die holt jeden ein, der sich gegen die angekündigten NEUOFFENBARUNGEN ausspricht.

Bei Jeremia heißt es zu den Schriftgelehrten und Priestern:

Jeremia 8. 8-9, 10: Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht. Zuschanden werden die Weisen, sie stehen bestürzt da und werden gefangen. Sind sie doch alle, vom Kleinsten bis zum Größten, nur auf Gewinn aus; vom Propheten bis zum Priester betrügen sie alle.Wie wichtig es ist, sich schon während des irdischen Lebens mit dem Tod und dem Leben danach zu beschäftigen, zeigen die folgenden Worte. Deutlich wird darauf hingewiesen, daß mit dem Reißen der "SILBERSCHNUR", dem ENERGETISCHEN BAND zwischen physischem und geistigem Körper, das irdische Leben beendet ist. Wenig sinnvoll erscheint es daher, sich vom Buchstaben fesseln zu lassen: Kohelet (Prediger)[46]. Das Buch Kohelet: Das Buch wurde um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. geschrieben. Der Verfasser, der sich selbst Kohelet nennt, ist nicht bekannt. Palästina gehörte damals zum Ptolemäerreich. Es war die Zeit noch vor den hellenistischen Religionsverfolgungen und vor der nationalen Erhebung der Makkabäer. Die gebildete Oberschicht von Judäa war wohlhabend und weltoffen. Man versuchte, die Traditionen Israels mit der die Welt beherrschenden griechischen Bildung und Lebensform zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Das Buch lehnt sich nur noch teilweise an die poetische Gestalt der alten Lehrschriften an. Es enthält auch schon viele Merkmale der damals aufkommenden Predigt von Wanderphilosophen (Diatribe) Im modernen Denken wird man mit dem Buch Kohelet vor allem die Existenzphilosophie vergleichen können. [schließen] 12. 1, 6-7, 12: Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, von denen du sagen wirst: Ich mag sie nicht! 1. Korinther 15. 35-39, 40, 42, 44: Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat, jedem Samen eine andere. Auch die Lebewesen haben nicht alle die gleiche Gestalt. -

Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen.




8.7 Das ERBE GOTTES

In ihrer Erkenntnisfähigkeit kann die Menschheit wachsen. Sie muß nicht auf biblischer Entwicklungsstufe stehenbleiben. Das wäre auch nicht im Sinne GOTTES, denn die Schöpfung ist ein dynamischer und kein statischer Prozeß. Es wurde Vorsorge getroffen, damit ein Reifeprozeß stattfinden kann. GOTT gab dem Menschen alle dafür nötigen geistigen Anlagen mit auf den Weg. Dies ist SEIN ERBE an die Menschheit. Wer geistig wachsen will, kann diese GABEN und FÄHIGKEITEN aktivieren und für das GANZE einsetzen. In jedem Menschen schlummert dieses ERBE. Diese Tatsache war den Aposteln bekannt, außerdem wußten sie, wie man dieses ERBE im Einvernehmen mit GOTT und JESUS CHRISTUS einsetzen kann:

1. Korinther 2. 10-16: Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes. Wer von den Menschen kennt den Menschen, wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. Davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt, indem wir den Geisterfüllten das Wirken des Geistes deuten. Der irdisch gesinnte Mensch aber läßt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. Der geisterfüllte Mensch urteilt über alles, ihn aber vermag niemand zu beurteilen. Denn wer begreift den Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren? Wir aber haben den Geist Christi.

1. Petrus 4. 10-11: Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. Wer redet, der rede mit Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht ...

Römer 12. 6-8: Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre, wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig.

Neben den allgemeinen geistigen Fähigkeiten zählt Paulus zusätzlich jene GABEN auf, die erforderlich sind, um den GEIST DER WAHRHEIT erkennen und empfangen zu können: 1. Korinther 12. 4-11: Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allem. Jedem aber wird eine Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Das alles bewirkt ein und derselbe GEIST; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie ER will.

GOTT hat den Menschen GABEN verliehen, wie zum Beispiel in Trance zu sprechen (Zungenreden) oder die Fähigkeit, Geister unterscheiden zu können, oder durch Geistheilung Menschen zu heilen, die von der Schulmedizin aufgegeben wurden. Hierin ist der WILLE GOTTES zu erkennen, denn sonst hätten die betreffenden Menschen diese Fähigkeiten nicht zu erhalten brauchen. - Es gibt aber unter Geistwesen die unterschiedlichsten Charaktere, genauso wie bei den Menschen auch. Die Palette reicht von der Dämonie über viele Zwischenstufen bis hin zur ENGELWELT. Um einen GUTEN Anschluß an die Geisterwelt zu erhalten, kommt es entscheidend darauf an, die geistigen Gaben stets im SINNE GOTTES anzuwenden, sie zu schulen und zu perfektionieren, um damit anderen, zum Beispiel seelisch notleidenden Menschen zu dienen - so, wie Paulus es schreibt. Wer meint, pauschal vor jeglichem Verkehr mit der Geisterwelt warnen zu müssen, handelt demnach nicht nach dem Wunsche GOTTES! Solche Menschen lassen ihre verliehenen GABEN verkümmern und lehnen ihr göttliches ERBE ab. Die wenigsten Menschen wünschen überhaupt eine BELEHRUNG. Damit geht die Möglichkeit verloren, daß sich die Engelwelt bei dem Betreffenden melden kann, um durch direkte BELEHRUNG überzeugen zu können und in seiner Entwicklung weiterzuhelfen. Mit der Verleihung der geistigen GABEN ist den Menschen auch die Verantwortung für den gottgewollten Gebrauch übertragen worden. Das kommt in der Bibel klar zum Ausdruck. Mit welchen Argumenten will man weiterhin eine pauschale Ablehnung des Verkehrs mit der Geisterwelt GOTTES rechtfertigen? - Besser wäre es, sich der auferlegten Verantwortung bewußt zu werden und die betreffenden GEISTESGABEN positiv zu schulen und sie einsetzen. Wäre jeder Mensch ein positives Medium, sähe unsere Welt mit Sicherheit anders aus! - Wie kommt man aber an das erweiterte Wissen heran, welches CHRISTUS versprochen hat? - Wie bringt man den GEIST DER WAHRHEIT dazu, zu uns zu sprechen? Bei Sirach finden wir die Antwort: Sirach 32. 14: Wer Gott sucht, nimmt Belehrungen an, wer sich ihm zuwendet, erhält Antwort. Auch auf die Gefahren wird hingewiesen, die bei einer unehrlichen Kontaktaufnahme lauern, denn das GESETZ GOTTES arbeitet absolut gerecht. Viele private Zirkel und Kreise arbeiten leider nach ihren "eigenen Gesetzen", ohne HARMONIE in die eigenen Reihen zu bringen, und ohne sich um mahnende Worte zu kümmern. Die Bibel weist mit einleuchtenden Worten auf Einzelheiten hin: Sirach 32. 14-23, 33. 1-2, 36. 24, 37. 8: Jakobus 1. 5-8: Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemandem einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, daß er vom Herrn etwas erhalten wird. Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf allen seinen Wegen. JESUS CHRISTUS beschreibt es folgendermaßen: Matthäus 7. 7-8: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopfet an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Lukas 11. 9-13: Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft; dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

An das "Anklopfen" und "Bitten" sind jedoch bestimmte Vorbedingungen geknüpft, die unbedingt erfüllt werden müssen, wenn alles im SINNE GOTTES ablaufen soll. JESUS CHRISTUS nannte diese Vorbedingungen: Johannes 15. 7-8: Wenn ihr in mir bleibt, und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, daß ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Johannes 16. 23-24: Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist.

Johannes 14. 13-14: Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Im ersten Brief des Johannes findet man dazu folgendes: 1. Johannes 5. 13-15: Dies schreib ich euch, damit ihr wißt, daß ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Wir haben ihm gegenüber die Zuversicht, daß er uns hört, wenn wir etwas erbitten, das seinem Willen entspricht. Wenn wir wissen, daß er uns bei allem hört, was wir erbitten, dann wissen wir auch, daß er unsere Bitten schon erfüllt hat. Mit anderen Worten: Wenn man beim GEIST DER WAHRHEIT anklopft und um etwas bittet, so muß der Inhalt der Bitte mit dem Willen GOTTES, bzw. dem Willen CHRISTI konform gehen. Nur dann bekommt man die gewünschte Antwort! Lippenbekenntnisse nützen nichts, sie werden sofort als solche erkannt.

Wer dies nur sehr flapsig oder gar nicht beachtet, resoniert automatisch mit niederen Geistwesen und mit der Dämonie - mit den "geistig Toten".

Hier liegen die geistigen Gefahren, hier lauern geistiger Abstieg und geistiger Untergang.
 
 

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  1. Der Brief an die Philipper: Paulus gründete die Gemeinde von Philippi (Ostmazedonien) als erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden bei seiner zweiten Missionsreise um das Jahr 50. Die Gemeinde wuchs im besonders ans Herz. Nur von ihr ließ er sich unterstützen, auch finanziell. Den Brief an die Philipper schrieb er im Gefängnis, wahrscheinlich in Ephesus, um 55 n. Chr. Die Auffassung, der Brief sei erst in der römischen Gefangenschaft des Apostels abgefaßt worden, ist heute weithin aufgegeben. Den Anlaß des Briefs bildete der Wunsch der Christen in Philippi, von ihrem Apostel, der im Gefängnis saß, Näheres über sein Schicksal zu erfahren, sowie eine Geldspende, die sie durch Epaphroditus überbringen ließen. Auch das Eindringen von Irrlehren bewog Paulus zur Abfassung dieses Schreibens. Der besondere Wert des Briefs liegt darin, daß er Einblick verschafft in das persönliche Wollen und Denken des Menschen und Christen Paulus. Der bekannteste und wichtigste Text ist das Christuslied. Theologisch bedeutsam ist daneben die Erwartung des Paulus im Hinblick auf sein Ergehen nach dem Tod und auf seine Gemeinschaft mit Christus.
  2. Der Brief an die Kolosser: Kolossä war eine Stadt im westlichen Teil Kleinasiens (Phrygien), am Oberlauf des Flusses Lykos. In diesem Gebiet missionierte nicht Paulus, sondern in seinem Auftrag Epaphras, der im Brief lobend erwähnt wird. Paulus ist der Gemeinde persönlich nicht bekannt. Der gedankliche Abstand zu den älteren Paulusbriefen macht es wahrscheinlich, daß der Brief spät, entweder in der Gefangenschaft des Apostels in Cäsarea um 57-59 oder in Rom nach 59-60 n. Chr., abgefaßt wurde. Manche Forscher halten den Brief für das Schreiben eines Paulusschülers.
     Den Anlaß des Schreibens bildete eine in die Gemeinde eingedrungene Irrlehre, die eine merkwürdige Frömmigkeit in Verbindung mit Schicksalglauben und Verehrung von Gestirnen vertrat, den Christusglauben jedoch bestehen ließ. Durch den Brief soll die Gemeinde zu der durch Epaphras vermittelten apostolischen Lehre zurückgeführt werden. Für den Glauben der Kirche gewann der Brief Bedeutung wegen seiner Aussagen über Christus, die im Christuslied zusammengefaßt sind.
  3. Das Buch Kohelet: Das Buch wurde um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. geschrieben. Der Verfasser, der sich selbst Kohelet nennt, ist nicht bekannt. Palästina gehörte damals zum Ptolemäerreich. Es war die Zeit noch vor den hellenistischen Religionsverfolgungen und vor der nationalen Erhebung der Makkabäer. Die gebildete Oberschicht von Judäa war wohlhabend und weltoffen. Man versuchte, die Traditionen Israels mit der die Welt beherrschenden griechischen Bildung und Lebensform zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Das Buch lehnt sich nur noch teilweise an die poetische Gestalt der alten Lehrschriften an. Es enthält auch schon viele Merkmale der damals aufkommenden Predigt von Wanderphilosophen (Diatribe) Im modernen Denken wird man mit dem Buch Kohelet vor allem die Existenzphilosophie vergleichen können.