Dieses SOMMERLAND zu beschreiben ist ganz unmöglich, es kann nur
angedeutet werden:
Zunächst schritten wir mit langsamen Gleitschritten durch ein tiefes,
lichterfülltes Blau. Es war tatsächlich ein herrlicher blauer
Himmel, der mit den herrlichsten Blumendüften angefüllt war.
Es ist bemerkenswert, daß ich diesen würzigen Duft, der taufrisch
in der Luft schwebte, in tiefen, angenehmen Zügen durch meine
Nase einatmete. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich in dieser
"Luft" überhaupt ständig geatmet habe.
In dieser klaren Sphäre, die wie ein klares blaues Glas leuchtete,
konnte ich verschiedene Gestalten sehen. Diese Gestalten waren so bunt
und deutlich, wie in einem Farbfilm, sie leuchteten in ihren bunten Farben,
denn sie hatten zu meiner größten Überraschung tatsächlich
bunte
Kleider an, die sehr malerisch wirkten. Auch die Fleischfarbe ihrer
Gesichter war sehr frisch und erinnerte mich sehr an die Make-up-Gesichter,
die ich in amerikanischen Filmen gesehen hatte. Auch mein SCHUTZGEIST VERITAS
war gut zu erkennen. Er machte den Eindruck eines Malers aus dem 16. Jahrhundert.
Dies brachte mich auf den Gedanken, auf mich selbst zu achten. Ich sah
an meinem eigenen Körper herunter, um festzustellen, welcher Art mein
Körper und meine Bekleidung sei. Ich konnte jedoch nur ein milchiges
Gebilde feststellen, das meinem Körper sehr ähnlich war,
aber keine festen Umrisse zeigte, sondern wie ein Schleier ständig
in einer wehenden Bewegung war. Im Gegensatz zu den anderen, farbenprächtigen
Gestalten war ich völlig farblos. VERITAS mußte meine
Gedanken erfaßt haben, denn er erklärte mir sofort die Ursache:
"DA DU NOCH NICHT GANZ BEI UNS BIST, LIEBER AREDOS, FEHLT DIR
NOCH EIN SEHR WICHTIGER STOFF ZUR EIGENTLICHEN JENSEITSMATERIALISATION. DIESER
STOFF IST AUGENBLICKLICH ALS EIN SEHR, SEHR LANGER FADEN AUSEINANDERGEZOGEN, DA
ER EINE WICHTIGE VERBINDUNG AUFRECHTERHALTEN MUSS. DU WÜRDEST ER-SCHRECKEN,
WENN ICH DIR ZEIGEN WÜRDE, WIE LANG DIESER GEISTIGE - ODER BESSER GESAGT
- HALBMATERIELLE STOFF IN DIE LÄNGE GEZOGEN IST UND DOCH GEHÖRT ER ZU
DEINEM WESEN."Neugierde war schon immer mein Laster gewesen. Ich fragte
darum meinen Freund VERITAS, ob es nicht möglich sei, mir diese Länge
zu erklären? "KÜMMERE DICH JETZT NICHT UM DEINEN KÖRPER,“
antwortete er. „ICH KANN DIR NUR SAGEN, DASS SICH DIESER STOFF ÜBER TAUSENDE
VON KILOMETERN VERTEILT.""Wo liegt das SOMMERLAND?" "NOCH
SIND WIR NICHT DA, ABER ES LIEGT AUSSERHALB DER IRDISCHEN ANZIEHUNGSKRAFT. DIESES
LAND IST FREI VON ALLER ERDGEBUNDENHEIT. DOCH DA DU MIT EINEM FADEN [5].
Energetisches Band zur Energieversorgung des materiellen Körpers, auch Silberschnur
genannt. [schließen]
ERDGEBUNDEN BLEIBEN MUSST, SO WIRST DU DICH NICHT SO FREI FÜHLEN KÖNNEN,
WIE WIR ALLE ES DORT KÖNNEN. DOCH WENN DER ELASTISCHE FADEN REISST [6].
Gleichbedeutend mit dem irdischen „Tod“. [schließen] , DANN GIBT ES KEIN ZURÜCK MEHR.""Kann dieser Faden leicht
reißen ?"
"ER KANN NUR DURCH GEFÜHLE ZUM REISSEN GEBRACHT WERDEN:
EIN SEELISCHER SCHOCK ZUM BEISPIEL ODER EINE ÜBERWÄLTIGENDE FREUDE.
GANZ BESTIMMT WÜRDE ER ABER REISSEN, WENN DU „DAS GROSSE LICHT“
SEHEN WÜRDEST."
Wir hatten das blaue Licht durchschritten und näherten uns einem Land,
das in der Ferne durch wunderbare, zartgefärbte Berge zu erkennen
war. Diese Landschaft leuchtete in den schönsten Pastellfarben und
trotzdem waren sie glasklar. Bei allem, was ich sah, hatte ich immer den
Eindruck, daß ich wie durch ein gefärbtes Glas schauen könne.
Doch dieser Eindruck war nur eine Täuschung, denn nie ließ sich
erkennen, was dahinter war. VERITAS sprach unausgesetzt zu mir. Er nahm
mich in eine Propheten-Schule, indem er mich ohne Unterbrechung belehrte.
Ich verdanke ihm alle meine höheren Erkenntnisse. Keinesfalls kann
ich sagen, wie lange wir uns in dieser Weise unterhalten haben.
Je mehr ich mich diesem SOMMERLAND näherte, das meiner Meinung
nach ein sog. Astralland sein mußte, um so stärker stieg in
meiner Seele ein glückseliges Gefühl auf. Ich habe schon einmal
erwähnt, daß das Gefühlsleben im Jenseits die größte
Bedeutung zu haben scheint. Alle Sinneswahrnehmungen gehen in einen Zustand
über, das heißt:
Alle sinnlichen Eindrücke wirken sofort auf das ganze Gefühlsleben.
So, wie dort alles viel stärker ausgeprägt ist: Licht und Dunkelheit,
die Farben und die Gerüche, so wird auch das Gefühl viel stärker
angesprochen.
Als das wunderbare, tatsächlich unbeschreibliche und superlativ schöne
SOMMERLAND vor mir lag, so daß ich alle Einzelheiten erkennen konnte,
kam ich in die Versuchung, an einen Traum zu glauben. Doch die gewaltige
Realität meiner Wahrnehmungen und die Gegenwart meines jenseitigen
FREUNDES, der dauernd zu mir sprach und mir viele wertvolle Erklärungen
abgab, gaben mir gleich wieder das seelische Gleichgewicht zurück.
Ich stellte fest, daß ich nicht durch einen Traum genarrt wurde.
Immerhin hielt ich es für völlig ausgeschlossen, jemals wieder
mein irdisches Leben an der Stelle fortsetzen zu können, wo ich es
so dramatisch aufgegeben hatte.
Das SOMMERLAND war derartig überwältigend, daß ich es nicht
fertig brachte, mir über meinen tatsächlichen Zustand lange Gedanken
zu machen. Ich empfand, daß ich diese Gnade durch keinen schlechten
Gedanken trüben dürfte, und ich fühlte mich derartig in
GOTTES REICH versetzt, daß ich mit heiliger Scheu und andächtiger
Ruhe alles Neue auf mich einwirken ließ. Dieses schöne, gleichmäßig
warme und lichtdurchflutete Land war kein "totes" Reich.
Überall zeigte sich buntes, reges Leben: es gab bunte Vögel,
herrliche Schmetterlinge in allen Größen und viele schillernde
Insekten von nie gesehenen Formen.
Aber vor allem gab es auch Menschen! Und zu meinem größten Erstaunen
gab es sie ebenfalls in vielen Größen. Da gab es Menschen, wie
VERITAS oder ich selbst, denn wir gehörten zu den größten.
Aber außerdem sah ich Zwerge und Elfen, von denen die kleinsten nicht
größer waren als eine Milchflasche. Wie herrlich mußte
es erst sein, aus dieser Perspektive die vielen Blumen zu betrachten.
Es gab noch nie gesehenes, phantastisches Obst in den herrlichsten Formen
und Farben. Der Duft war betäubend und sehr würzig. Die Blumen
vermag ich überhaupt nicht zu schildern, denn sie überstiegen
jegliche menschliche Phantasie. Als ich den Versuch machte, an einer dieser
Blumen zu riechen, war der Duft derartig berauschend, daß ich von
einem süßen Taumel erfaßt wurde, der nur noch sexuell
verglichen werden kann.
Die zauberhaften Blumen und Düfte derselben haben es mir vor allem
angetan. Sie sind der Ausgangspunkt aller meiner Gedanken über ein
Paradies. Ich weiß, daß ich diesen Duft weder in einer Parfümflasche,
noch in irgend einem exotischen Treibhaus wieder antreffen werde -, und
dennoch werde ich die Sehnsucht, ihn irgendwo zu suchen, nie aufgeben.
Wer einmal in diesem SOMMERLAND gewesen ist, der hat die Welt überwunden,
weil ihm die Welt keinen annähernden Vergleich mehr bieten kann. Sobald
ein menschliches Wesen in meine Nähe kam, ganz gleich ob groß
oder klein, so hörte ich immer einen sehr netten Gruß:
"SEI VIELMALS GEGRÜSST IN GOTTES NAMEN!"
VERITAS antwortete darauf immer: "SEINE GÜTE WÄHRET EWIGLICH.
- AMEN." - Nach diesem Vorbild beeilte ich mich, es ebenso zu tun, wie
er und die vielen anderen.
Wir befanden uns in einer Landschaft, in einem Garten Eden.
Doch ich sah die Sonne nicht, trotzdem war der ganze Himmel mit ihrem
hellen Licht erfüllt.
Ebenso gewahrte ich, daß es keinen Schatten gab, jedenfalls nicht
so, wie wir ihn auf Erden sehen können.
Der Schatten in diesem "Traumland" ist ein ganz zartes Violett, ja,
es gibt dort überhaupt kein Schwarz, weil es keine wirkliche Dunkelheit
gibt. Selbst im dunkelsten "Schatten" besteht noch ein zartes Leuchten.
Weiter stellte ich fest, daß ich atmen konnte, obgleich auch diese
notwendige Eigenschaft sehr unterschiedlich vom irdischen Lufteinatmen
ist.
Ich konnte das Atmen ohne die geringsten Beschwerden unterlassen, aber
ich konnte auch tief Luft holen - und solche Atemzüge erzeugten stets
ein süßliches, berauschendes Gefühl, weil mit jedem Atemzug
eine starke Geruchswahrnehmung einherging.
VERITAS fragte mich, ob ich in der Lage sein werde, all das Empfundene
und Geschaute zu behalten und später noch zu beschreiben. Sofort erkannte
ich die große Schwierigkeit, da jede menschliche Vorstellungskraft
von der Erfahrung abhängig ist. Aber allen Menschen, die noch auf
Erden waren, fehlte in dieser Beziehung die Erfahrung. Ich teilte VERITAS
diese Bedenken mit. Er antwortete mir, daß ich sehr gut überlegt
hatte, denn es wäre tatsächlich so; - aber er und viele andere
gute LICHTBOTEN hätten trotzdem Vertrauen zu mir.
Das Ganze kam mir wie eine Studienreise vor, doch damals hatte ich an
eine Art Studienreise nicht gedacht. Meine Unwissenheit war so groß,
daß ich nichts von der Möglichkeit einer Astralreise wußte.
Heute, nachdem ich überall versucht habe, irgendwelche Vergleiche
mit meinen Erlebnissen zu finden, weiß ich, daß einige andere
Menschen schon derartige geistige Wanderungen erlebt hatten. Vor allem
sind es die Bibelpropheten gewesen. Ich glaube auch, daß Svedenborg
mit dazu gehörte.
Selbstverständlich ist es außerordentlich schwer, mit unseren
begrenzten Erfahrungen, an derartige Phänomene zu glauben. Ich selbst
war überaus erstaunt über die gewaltige Reichweite solcher Austritte
aus dem Körper. Noch unverständlicher bleibt mir bis heute noch
die Tatsache, daß es eine Rückkehr in diesen Körper gab.
Es hat allerdings viele Wochen gedauert, bis ich mit dem Körper wieder
richtig verzahnt war, und ich hatte auch starke Beschwerden zurückbehalten,
die sich besonders auf der Schädeldecke bemerkbar machten. Doch dies
soll hier nicht die Beschreibung stören.
Das SOMMERLAND ist ein viel zu großes Erlebnis gewesen, und meine
Darstellung mag vielen Menschen einen Ansporn geben, jenes große
Ziel zu erreichen, denn es gibt keine Weltreise, die auch nur annähernd
das zu bieten hätte, was so einfach möglich ist. Zu einer solchen
Endstation gehört kein Geld oder Name, sondern nur ein anständiger
Charakter - das, was wir einen "guten Kern" nennen.
Die Fahrkarte dorthin ist einzig nur der gute, gerechte Glaube an GOTT
und SEINE BEVOLLMÄCHTIGTEN, zu denen CHRISTUS an erster Stelle gehört.
VERITAS nahm mich an die Hand und führte mich an einen Bergsee.
Hierzu muß ich sagen, daß ich die Hand meines Begleiters wirklich
spürte -, sie war auch nicht kalt. Doch durchrieselte mich ein
Schauer bei dieser Berührung.
Weiter muß ich erklären, daß der Bergsee mit einer
klaren Flüssigkeit angefüllt war, die nach meiner Wahrnehmung
nur Wasser sein konnte. Ich schöpfte mit den Händen daraus, um
festzustellen, ob es einen Unterschied zu unserem bekannten Wasser zeigen
würde. Aber es hatte alle Eigenschaften, die unser irdisches Wasser
auch hat.
VERITAS mußte meinen Zweifel erfaßt haben, ebenso machte ihm
mein großes Erstaunen einigen Spaß. Er deutete in die Tiefe
des Wassers und zeigte mir die herrlichsten Fische. Da waren bunte
Schleierschwänze, so groß wie ausgewachsene Karpfen und viele
andere "Tropenfische" der seltsamsten Art. Da ich die bunten Fische sah,
die meines Wissens sonst nur in den tropischen Gewässern vorkommen,
fragte ich VERITAS auf telepathischem Wege, ob es hier auch Affen gäbe,
zumal ich so viele Papageien sah, die in allen Regenbogenfarben
leuchteten.
VERITAS sah mich ganz entrüstet an:
"NEIN, AFFEN GIBT ES IM SOMMERLAND NICHT, DENN SIE GEHÖREN NICHT
IN DIE GÖTTLICHE SCHÖPFUNG."
Ich wunderte mich sehr und sagte: "Da bin ich aber sehr überrascht!
So viel ich weiß, sind die Affen in Indien heilig. Außerdem
ist Indien in geistiger Beziehung doch ein fortschrittliches Land."
"O NEIN“, meinte VERITAS, „DA IRRST DU DICH GEWALTIG. SO FORTSCHRITTLICH
IST INDIEN IN MANCHER BEZIEHUNG NICHT. UND WAS DIE AFFEN BETRIFFT, SO BEGEHEN
SIE DAMIT DIE GRÖSSTE UNWISSENHEITSSÜNDE. DER ...... HAT VERSUCHT,
DEN MENSCHEN NACHZUFORMEN, ABER ES IST IHM NICHT GANZ GELUNGEN. DANN WOLLTE
ER SEIN EIGENES EBENBILD INS LEBEN RUFEN, AUCH DAS GING ZIEMLICH DANEBEN.
ABER ER IST HARTNÄCKIG IN ALLEN DINGEN, DARUM HAT ER SEHR VIELE DIESER
VERSUCHE ANGESTELLT. SCHLIESSLICH HAT ER ES DOCH EINIGERMASSEN ZUSTANDE
GEBRACHT."
Mir fiel dabei auf, daß VERITAS in diesem Land nicht einmal das Wort
"Böse" aussprach, geschweige denn ein anderes Wort für den großen
Ungeist. Er ersetzte dieses Wort durch eine abweisende Handbewegung. Ich
fragte VERITAS nach dem Ebenbild des Fanatikers.
"ES IST DER GORILLA", sagte VERITAS ernst.
Unwillkürlich mußte ich mich von einem gelinden Grauen erfaßt
schütteln.
Ich sah, daß die herrlichen Vögel fortflogen. Auch die Fische
im Bergsee fuhren erschreckt auseinander, als wenn ein Stein ins Wasser
gefallen sei. Das gab mir viel zu denken -, aber die Schönheit, die
mich überall umgab, führte meine Gedanken zum Guten zurück.
Nun beschäftigte mich wieder die Neugier. Ich konnte noch immer
nicht die Tatsache begreifen, daß das Astralland so überaus
real war. Entweder war es eine Suggestion, dann war es Einbildung.
Oder es war eine andere Art von Halluzination, dann war es Fiebertraum.
Für mich war es unbedingt existent. VERITAS kam meinen Überlegungen
zu Hilfe. Er sagte:
"ICH SEHE, WIE DU DICH ABQUÄLST, EINE ERKLÄRUNG FÜR
DAS BESTEHEN DIESER SPHÄRE ZU FINDEN. DIESES LAND IST KEINE SUGGESTION,
ES IST AUCH KEINE HALLUZINATION. DIESES LAND IST EINE SCHÖPFUNG GOTTES.
DU WIRST MICH FRAGEN, WORIN DENN DER UNTERSCHIED ZWISCHEN IRDISCHER UND
AUSSERIRDISCHER EXISTENZ BESTEHT? NUN, ICH WILL ES DIR SAGEN:
ALLES, WAS DU AUF ERDEN IM KÖRPERLICHEN LEBEN WAHRGENOMMEN HAST, DAS
IST EINZIG UND ALLEIN NUR EXISTENT DURCH DIE ART DER WAHRNEHMUNG,
NÄMLICH DURCH EINE ORGANISCHE WAHRNEHMUNG, DIE INS TRANSZENDENTE ÜBERTRAGEN
WIRD.
HIER IM SOMMERLAND, WIE AUCH IN ALLEN ANDEREN SPHÄREN, IST ES GENAU
UMGEKEHRT.
ALLES, WAS DU HIER JE WAHRGENOMMEN HAST IM GEISTIGEN LEBEN, IST EINZIG
UND ALLEIN NUR EXISTENT DURCH DIE ART DER WAHRNEHMUNG, NÄMLICH DURCH
DIE GEISTIGE WAHRNEHMUNG, DIE INS ORGANISCHE ÜBERTRAGEN WIRD.
ES HANDELT SICH ALSO UM ZWEI VERSCHIEDENE WAHRNEHMUNGSARTEN
UND GLEICHZEITIG UM ZWEI VERSCHIEDENE SCHWINGUNGSARTEN."
Die Auskunft war sehr lehrreich. Natürlich war sie nur ganz kurz erläutert.
Aber das Prinzip gab den Stoff, um später noch viele Betrachtungen
darüber anzustellen.
Nun fragte ich VERITAS, ob es demnach auch Häuser und Städte
gebe, die auch auf diese andere Wahrnehmungsart existierten?
"ES GIBT KEIN ATOM IM GANZEN WELTALL, DAS NICHT IN EINER DER ÜBERSINNLICHEN
SPHÄREN SEIN GEGENSTÜCK HÄTTE.
DEMNACH KANNST DU MIR GLAUBEN, WENN ICH DIR JETZT SAGE, DASS ALLE
DINGE, DIE AUF DER SOGENANNTEN ERDE EXISTIEREN, HIER BEI UNS EINE PARALLELE
BESITZEN. WIR HABEN GROSSE KÜNSTLER, DIE FÜR GOTT DIE BESTEN
UND SCHÖNSTEN NEUSCHÖPFUNGEN ODER VERÄNDERUNGEN ENTWERFEN.
EIN TEIL DIESER MODELLE FINDET AUF DER ERDE EINE NACHAHMUNG. DER WEITAUS
GRÖSSERE TEIL FINDET AUF ANDEREN STERNEN MATERIELLE GESTALTUNG.
DAS SOMMERLAND IST NICHT DIE EIGENTLICHE WERKSTATT DIESER FORTDAUERNDEN
SCHÖPFUNG. DAS SOMMERLAND DIENTNUR ZUR ERHOLUNG. DIE
VIELEN BESUCHER DIESER SPHÄRE SIND DESHALB ALLE NUR SOGENANNTE URLAUBER
ES SIND ALLE NUR DURCHREISENDE."
"Ist die Urlaubszeit hier begrenzt?" wollte ich wissen.
"JA, SIE RICHTET SICH GENAU NACH DEM ZUSTAND DES BESUCHERS. WENN SICH
DIE SEELEN BIS ZU EINEM GANZ BESTIMMTEN ZUSTAND ERHOLT HABEN, WERDEN SIE
VERABSCHIEDET."
"Wohin gehen diese Seelengeister dann?"
"VIELE WENDEN SICH EINER WICHTIGEN AUFGABE ZU. - ANDERE ÜBERNEHMEN
FÜR EINE GEWISSE ZEIT SCHWERE MISSIONEN. - EIN ANDERER TEIL ZIEHT
ES VOR, SICH REINKARNIEREN ZU LASSEN. - EINIGE GEHEN VON HIER ZU EINER
SPEZIALAUSBILDUNG.
ES GIBT IN EINER ANDEREN SPHÄRE SOGAR EINE GROSSE AUSBILDUNGSSCHULE
FÜR HÖHERE ERKENNTNISSE. ABER FÜR DIESE BILDUNG SIND NUR
WENIGE SEELEN GEEIGNET. IN DEN MEISTEN DIESER FÄLLE HANDELT ES SICH
UM SCHUTZGEISTER ODER LICHTBOTEN, DIE SCHON MIT GROSSEN ERFOLGEN AUFWARTEN
KÖNNEN. NACH IHRER SCHULUNG WERDEN SIE ZU HIMMLISCHEN HELFERN, D.
H. SIE ÜBERNEHMEN DIE FÜHRUNG GRÖSSERER INTERESSEN-GRUPPEN.
[7].
Beispielsweise in irdische christlich-spiritualistische Arbeitskreise.
[schließen]
ICH SAGE DIR: ES GIBT KEINE SEELE, KEINEN ENGEL, DER SO GUT IST, DASS
ES SICH NICHT LOHNEN WÜRDE, NOCH BESSER ZU WERDEN.
DAS WORT „VOLLKOMMEN“ GIBT ES NICHT BEI UNS. SÄMTLICHE ERDENBEWOHNER
MÜSSTEN DIESES FALSCHE WORT AUS ALLEN SPRACHEN ENTFERNEN."
"Aber GOTT ist doch vollkommen?"
"GOTT IST EIN EWIGES WERDEN ZUM GUTEN!"
"Hast du GOTT schon einmal gesehen?"
"NEIN, GOTT SCHICKT NUR SEINE BOTEN AUS. ABER SIE HABEN GROSSE MACHT
UND VERKÖRPERN BEI UNS SCHON DIE HÖCHSTE HEILIGKEIT."
"Also doch so etwas wie Götter?"
"ABER NEIN, ALLES LEBENDIGE, ALLES VERNUNFTMÄSSIG GEISTIGE KOMMT
AUS EINER URSACHE. DOCH DAS GEHÖRT SCHON ZUR HÖCHSTEN ERKENNTNISSCHULUNG,
DAFÜR FEHLEN DIR NOCH VIELE VORAUSSETZUNGEN. ICH VERSPRECHE DIR, DASS
DU EINEN SOLCHEN LEHRGANG ABSOLVIEREN KANNST. NUR KANN ICH DIR NOCH NICHT
SAGEN WIE ODER WANN. ICH WILL VERSUCHEN, ES SO EINZURICHTEN, DASS ES VIELEN
LEBENDEN MENSCHEN ZUGUTE KOMMT; DOCH MUSS ICH ERST DIE ERLAUBNIS DAZU ERWIRKEN."
Ich beobachtete, daß die Lichtverhältnisse im SOMMERLAND nicht
konstant waren: Der strahlende Himmel nahm eine andere Farbe an. Es
war ähnlich einem Sonnenuntergang, nur, daß die Farbtönungenganz
anders waren. Es ist eigenartig, daß ich diese Farben nicht mit
den üblichen Bezeichnungen beschreiben kann. Es sind Farben, die sehr
stark auf das Gefühl ansprechen, aber derartige Farben gibt es nicht
auf der irdischen Ebene. VERITAS erklärte mir, daß es sich um
eine SOMMERLAND-NACHT handelte:
"ABER ES GIBT KEINE WIRKLICHE DUNKELHEIT“, fügte er hinzu.
Diese übersinnlichen Himmelsfarben strahlen eine unglaubliche Ruhe
aus. Ich kann nur ausdrücken, daß es sich um hypnotische Gewalt
handelt, die zwar nicht ganz einschläfert, aber doch eine sehr angenehme
Ruhe erzeugt.
VERITAS vermochte leider nicht, mich in die geschilderte Stadtsphäre
zu führen. Überhaupt war es mir verwehrt, an irgend einen anderen
Astralort zu gelangen, außer der NEBEL- und SOMMERLANDSPHÄRE.
"DU KANNST NICHT HÖHER HINAUF“, sagte VERITAS zu mir. „DOCH HINUNTER
KANNST DU SO TIEF DU WILLST."
Dieses Angebot war nicht gerade verlockend. Doch ich wußte bereits,
daß die unteren Sphären mit einer geistigen Dunkelheit verbunden
waren. Schon allein das NEBELLAND schränkte die sinnlichen Wahrnehmungsarten
bedeutend ein.
Der Bergsee strahlte in herrlichen Farben, es war ein ständiges,
wechselvolles Farbenspiel. Auch die Ufer waren von vielen kleinen, bunten
Kristallen besät. Diese kleinen Kristalle lagen überall wie funkelnde
Edelsteine herum.
Aber VERITAS sagte mir, daß es keine wirklichen Edelsteine hier
gebe. Alle Dinge hätten keinen materiellen Wert und die irdische Beurteilung
derartiger Schätze führe nur zu geistigen Irrtümern. VERITAS
meinte, daß sich niemand daran bereichern könne. Ich fand es
allerdings auch sehr gut, daß die Schönheit für
alle Seelen gleichmäßig vorhanden war.
Bei unserem Umherwandern, das immer ein sanftes Gleiten war,
kamen wir zu einer Stelle, wo ein ganz herrliches Obst reifte. Aus riesigen
Blumen ragte ein Stiel heraus, an dem sich eine bunte, birnenartige
Frucht befand. Verschiedene dieser Früchte waren aufgeplatzt,
so daß ein stark duftender Saft herausquoll. VERITAS pflückte
eine reife Frucht ab und reichte sie mir zu. Vollkommen ungläubig
hielt ich die große Frucht in der Hand. Da ich jedoch neben dem Duft
auch noch die Form derselben verspürte, so war ich von dem Vorhandensein
überzeugt.
"KOSTE SIE RUHIG“, sagte VERITAS.
Ich hatte es nicht für möglich gehalten, daß man im Jenseits
Früchte essen durfte. Dabei erinnerte ich mich unwillkürlich
an die Bibelstelle, da Eva den Apfel vom Baume des Lebens gepflückt
hatte. So ähnlich mußte es gewesen sein. Sicher hatten Adam
und Eva einen jenseitigen Apfel aus dem SOMMERLAND gepflückt. Oder
war es kein Apfel, sondern eine solche Frucht, wie sie VERITAS mir anbot?
Ich war so verwirrt, daß ich es nicht wagte, von dieser Frucht
zu essen, so sehr auch VERITAS bemüht war, meine Bedenken zu zerstreuen.
Um mir zu zeigen, daß man die Frucht ungestraft essen konnte, ließ
er sie sich gut schmecken.
Trotz meines erheblichen Mißtrauens konnte ich feststellen, daß
auch die leiblichen Genüsse in der anderen Daseinsform vorhanden waren.
Ich erinnere mich heute, daß CHRISTUS gesagt haben soll: "Ich weiß
von einer himmlischen Speise..." - Nun, ich hatte mich davon überzeugen
können, obgleich ich sie nicht gekostet habe. Der Duft allein genügte
meiner Überzeugung vollauf, denn diese Wahrnehmung war viel stärker
als auf Erden.
Zuweilen begegneten wir sehr hübschen Mädchen, die uns Kußhände
zuwarfen. Da ich mein Interesse sehr stark auf diese einzigartigen Schönheitsköniginnen
richtete, warnte mich VERITAS mit leidenschaftlichen Erklärungen:
"HÜTE DICH SEHR DAVOR, SIE MIT EROTISCHEN GEDANKEN ZU SEHEN“,
meinte er ernst. „DIE EROTIK HAT HIER NICHTS MEHR ZU SUCHEN. EROTIK UND
DÄMONIE SIND ENG MITEINANDER BEFREUNDET. DIE HALBE MENSCHHEIT GEHT
AN DER EROTIK ZUGRUNDE. DIESE GEFÄHRLICHE LEIDENSCHAFT HAT NICHTS
MIT DER WIRKLICHEN LIEBE ZU TUN. WER GELÄUTERT IST, WEISS DIESE LEIDENSCHAFT
ZU TRENNEN."
"Gehört das Sich-küssen auch zur Dämonie?" wollte ich wissen.
"ES IST WIRKLICH EINE UNSITTE, ABER DIE MENSCHEN WOLLEN ES NICHT GLAUBEN“,
erwiderte VERITAS. „ICH WILL ES DIR NÄHER ERKLÄREN: GEWISS, DER
KUSS ERZEUGT GEWISSE GEFÜHLE. DIESE KÖNNEN ABER EBENSO SYMPATHISCH
WIE AUCH UNSYMPATHISCH SEIN, JE NACHDEM. DAS GEFÜHL IST ABER ETWAS
GEISTIGES!
DER MENSCH ABER, DER DURCH SEINEN GEIST, D. H. DURCH DIE KRAFT SEINER
SEELE EIN SYMPATHISCHES GEFÜHL ERZEUGT, DER IST AUF DEM RICHTIGEN
WEGE DER WIRKLICHEN LIEBE. ALLES ANDERE GESCHIEHT AUF UNNÖTIGEN UMWEGEN.
DOCH UMWEGE FÜHREN MEISTENS VON DER WAHRHEIT FORT."
Ich dachte daran, daß die Japaner den öffentlichen Kuß
als eine Unsitte empfinden. Auch einige andere Völker kennen das Küssen
nicht. VERITAS mußte es ja wissen, auch wenn ich dazu neige, seine
Ansicht nicht ganz zu teilen.
Heute weiß ich, daß ich meinen Astralleib aus meinem irdischen
Körper herausmaterialisiert hatte. Vielleicht hatte Buddha etwas Ähnliches
erlebt. Inzwischen habe ich viel vom "Doppel-Ich" gelesen.
Obwohl ich völlig bei klarem Verstande war, so erschien mir dieses
Phänomen damals noch unglaublicher als es einem Leser erscheinen mag.
Vor allen Dingen kann ich bis heute noch nicht ganz begreifen, wie es möglich
war, daß ich meinen Körper so "auf Urlaub" verlassen konnte.
Es ist gegen alle Gesetzmäßigkeiten, daß ich in einen
entseelten Körper zurück konnte.
Aber finden wir diese Beispiele nicht im Neuen Testament?
CHRISTUS weckte Tote auf!
Die Menschen konnten dieses Phänomen damals auch nicht begreifen.
Ich finde mich heute mit der Erklärung ab, daß bei GOTT nichts
unmöglich ist, wenn ER sich einschaltet und es SEIN WILLE ist.
Es tut mir leid, daß ich dem Leser nicht mehr über das Jenseits
berichten kann, wenn man schon einmal drüben war. Aber meine Astralreise
hatte eben auch gewisse Grenzen, die nicht zu überschreiten waren.
VERITAS sagte mir ja, daß ich noch nicht reif genug dazu war.
Ich habe mich aber über alles so gut aussprechen können, daß
ich diesen Bericht auf eine andere Weise gut fortsetzen kann, um das zu
ergänzen, was ich nicht mit eigenen Seelenaugen wahrnehmen konnte.
Anschließend an meine Astralreise habe ich noch etwa hundert Tage
und ebenso viele halbe Nächte unausgesetzt mit Jenseitigen eine phantastisch
gute Verständigung über das Hellhören gehabt.
Ich bin der Auffassung, daß mein Jenseitserlebnis in einer großartigen
Weise meine Sinne auf das Überirdische angeregt und geschult hat.
Oft habe ich geradezu ein Doppelleben geführt, das heißt, daß
ich gleichzeitig meine unsichtbare Umgebung wahrgenommen habe und mich
mit ihnen gut unterhaltenkonnte, ja, so gut, daß ich
ihre eigenen Unterhaltungen mit anhören konnte.
Wie ich eigentlich in meinen materiellen Körper zurückgelangte,
kann ich mit Sicherheit nicht sagen.
Ich weiß nur noch, daß es dunkler und dunkler um mich wurde.
Gleichzeitig erfaßte mich eine unwiderstehliche Müdigkeit, die
unbedingt durch eine sehr starke Suggestion hervorgerufen sein mußte.
Plötzlich spürte ich auf der Stirn meines irdischen Körpers
wieder den starken Sog auf der Stirn, nur, daß dieser Sog diesmal
in umgekehrter Richtung war.
Ganz langsam machte ich Versuche, meinen Körper zu bewegen.
Diese Bewegungen begannen zuerst bei den Fingern und ganz zuletzt bei den
Füßen...
Als ich meine Augen öffnete, war es heller Tag.
Die Ostersonne schien hell und warm ins Zimmer. Eine übersinnliche
STIMME hatte mich aufgefordert, wach zu werden, gleich einem Hypnotiseur,
der sein Medium weckt. Auf dem Fensterbrett saß ein bunter Vogel
und zwitscherte ein fröhliches Liedchen ...
Energetisches Band zur Energieversorgung des materiellen Körpers,
auch Silberschnur genannt.↑