Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Jenseitserlebnisse Verstorbener (6)


   

 

15. Ein politischer Mord

Zusammenkunft vom Freitag, dem 17. Mai 1991.

Teilnehmer: Ehepaar A., Ehepaar B., Ehepaar H., Frau W., Ehepaar Schiebeler.

Beginn 20.30 Uhr mit Musik, Schriftlesung und Gebeten.
 
 

Nach einer Heilbehandlung durch Alberto Petranius über Herrn B. an Frau W. tritt um 21 Uhr in Frau A. ein Geistwesen ein, das heftig stöhnt und sich mit der Hand an den Nacken greift. Auf die Frage, ob es Schmerzen im Nacken habe, antwortet es weinerlich mit "ja". Es wird nun mit "Gott zum Gruß" willkommen geheißen. Das Wesen stöhnt weiterhin.

Schiebeler : "Weißt du, wo du jetzt bist?"

Geist : "Nein"

Schiebeler : "Du bist wieder bei Menschen auf der Erde. Weißt du, daß du gestorben bist?"

Geist : (Der Geist stöhnt heftig.) "Ich muß hier raus! Ich muß hier raus!"

Schiebeler : (In der irrigen Meinung, daß der Geist das Medium meint) "Jetzt noch nicht, später erst."

Frau B. : "Wo mußt du raus?"

Geist : "Ich bin eingesperrt."

Schiebeler : "Du bist im Augenblick zu Menschen geführt."

Frau B. : "Bist du in einem Raum eingesperrt?"

Geist : (unter Stöhnen) "Ja."

Schiebeler : "Geht es dir nicht gut?"

Geist : "Ja."

Frau B. : "Wo bist du denn eingesperrt? Erkläre das einmal."

Geist : "Ihr habt mich doch eingesperrt!"

Schiebeler : "Nein, wir nicht. Wir sind Menschen auf der Erde. Wir sehen dich nicht."

Geist : "Natürlich seid ihr Menschen. Ihr habt mich auch eingesperrt."

Schiebeler : "Glaubst du noch, daß du als Mensch auf der Erde lebst?"

Geist : (Stöhnt.)

Frau B. : "Wo haben wir dich eingesperrt? Hier in diesem Raum?"

Geist : "In einem winzig kleinen Raum."

Schiebeler : "Ist das ein Gefängnis?"

Frau B. : "Sieh dich einmal um. Dieser Raum ist groß. Kannst du etwas sehen?"

Geist : "Ich sehe nichts. Jemand hat mich doch auf den Kopf geschlagen."

Schiebeler : "Weißt du, daß du gestorben bist?"

Geist : "Auf den Kopf geschlagen!" (Er stöhnt dabei.)

Schiebeler : "Wer hat dich auf den Kopf geschlagen? Wir haben dich nicht auf den Kopf geschlagen. Das sind andere gewesen."

Frau B. : "Wir wollen dir helfen. Versuch einmal, ob du etwas sehen kannst. In dem kleinen Raum bist du bestimmt nicht mehr. Der Raum hier ist groß und warm. Du sitzt auf einem weichen Stuhl."

Schiebeler : "Du befindest dich jetzt in einem lebenden Menschen.

(Der Geist zuckt zusammen)

Schiebeler : "Hat dich jemand erschreckt?"

Geist : "Ich weiß nicht. Ich weiß nicht. Was habt ihr jetzt mit mir vor? Wo wollt ihr mich hinbringen?"

Schiebeler : "Wir sind Menschen auf der Erde und wollen mit dir reden und dich aufmerksam machen ... (Er fällt mir ins Wort)"

Geist : "Warum sagst du immer 'wir sind Menschen auf dieser Erde'? - Natürlich sind wir auf der Erde."

Schiebeler : "Weil du kein Mensch mehr auf dieser Erde bist."

Geist : "Das kann nicht sein. Dann wäre ich jetzt nicht hier."

Schiebeler : "Doch, du bist von jenseitigen Helfern hierhergebracht worden, damit du deine neue Lage erkennst."

Geist : "Nein, das ist doch nicht wahr."

Schiebeler : "Bist du ein Mann oder eine Frau gewesen?"

Geist : "Warum redet ihr so einen Unsinn zu mir. Das sieht man doch."

Schiebeler : "Wir können dich nicht sehen."

Frau B. : "Sieh einmal an dir herunter. Bist du das?"

Geist : "Ich sehe doch nichts. Ich fühle nur."

Frau B. : "Dann befühle dich doch mal. Befühle mal deine Hände."

Geist : "Ich habe das Gefühl, ich bin gefesselt."

Frau B. : "Warst du denn in dem kleinen Raum gefesselt?"

Geist : "Ja."

Frau B. : "Aber jetzt bist du nicht mehr gefesselt. Hebe mal deine Hände. Das geht."

Geist : "Das glaube ich nicht."

Schiebeler : "Damit du deine Lage erkennst, und damit wir mit dir sprechen, hat man dich hierher gebracht."

Frau B. : "Mit dir muß irgend etwas in dem kleinen Raum passiert sein. Du warst also gefesselt und bist auf den Kopf geschlagen worden. Weißt du noch mehr?"

Geist : "Ja, ja, natürlich, war im ... (Rest unverständlich)."

Schiebeler : "Wahrscheinlich bist du durch den Schlag gestorben."

Geist : "Man hat mich verschleppt. Und überhaupt will ich jetzt nach Hause. Wenn ihr mir schon helfen wollt, dann könnt ihr mich nach Hause bringen."

Frau B. : "Wo ist denn dein Zuhause?"

Geist : "Ach, ich weiß ja gar nicht, wo man mich hingebracht hat. So lange und so kreuz und quer. Und jetzt weiß ich nichts mehr."

Schiebeler : "Wo hast du denn auf dieser Erde gelebt?"

Geist : "Ich lebe doch noch."

Schiebeler : "Aber nicht mehr als irdischer Mensch auf dieser Erde."

Geist : (Ganz energisch) "Ich will jetzt wissen, wer ihr seid!"

Schiebeler : "Wir sind Menschen auf der Erde, die unglücklichen Verstorbenen helfen wollen."

Geist : "Warum macht ihr das?"

Schiebeler : "Weil jemand wie du hilfsbedürftig ist. Du befindest dich doch in einer unglücklichen Lage. Das siehst du doch. Oder bist du glücklich? Du hast deine Lage noch gar nicht richtig erfaßt."

Frau B. : "Wir sind bei dem Punkt, wo du dich erinnerst, daß etwas mit dir gemacht wurde. Kannst du noch etwas überlegen, geht das noch? Wir waren bei dem Schlag auf den Kopf."

Geist : "Ich will erst einmal wissen, wo ich jetzt hier bin. Daß ich einen Schlag auf den Kopf bekommen habe, das weiß ich schon. Aber wo bin ich jetzt?"

Schiebeler : "Du bist in Deutschland, in der Nähe des Bodensees, in Ravensburg, und hier sitzen neun Menschen, die dir helfen wollen."

Geist : "Aber nein, da stimmt etwas immer noch nicht. Wo bin ich?"

Schiebeler : "Du bist jetzt persönlich in einem auf der Erde lebenden Menschen drin. Du benutzt dessen Sprache und dessen Mund. Durch diesen Mund sprichst du zu uns. Und mit dessen Ohren hörst du uns. Und dieser Mensch ist eine Frau."

Geist : "Aber wie soll das gehen? Das kann ich mir nicht vorstellen."

Schiebeler : "Nun ja, du hast zu Lebzeiten auf Erden nichts davon gewußt. Aber jetzt ist das eben möglich. Jenseitige Helfer haben dich gefunden und hierhergebracht. Hast du gemerkt, daß irgend jemand dich hierhergebracht hat?"

Geist : "Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. (sehr stockend) Ich bin, glaube ich, in dem Raum aufgewacht."

Schiebeler : "Erinnerst du dich, wo diese Zelle war, wo du gefangen gehalten wurdest? In welchem Land war das?"

Geist : "In Deutschland."

Schiebeler : "Zu welcher Zeit etwa? Kannst du eine Jahreszahl angeben?"

Geist : (Seufzend) "1924."

Schiebeler : "Wer hat dich in diese Zelle gebracht?"

Geist : "Die waren vermummt."

Schiebeler : "Also keine Polizei?"

Geist : "Nein. Die haben mich überfallen. Nicht auf der Straße, sondern im Gelände."

Schiebeler : "Hast du einer Partei angehört? Weißt du, was das ist, eine Partei?"

Geist : "Ja, ja, das weiß ich wohl."

Schiebeler : "Was für einer Partei hast du denn angehört?"

Geist : "Warum fragst du mich das?"

Schiebeler : "Weil wir dann vielleicht auch erfahren können, wer dich überfallen hat."

Geist : "Das klingt wie ein Verhör. Ich bin oft verhört worden."

Schiebeler : "Wer hat dich denn verhört?"

Geist : "Ich will nicht mehr!"

Schiebeler : "Wir wollen nur ein bißchen von dir wissen, um dir dann auch helfen und sagen zu können, daß diese Zeiten vorbei sind, daß du keine Angst mehr zu haben brauchst."

Geist : "Ich habe meine Familie weggebracht."

Schiebeler : "Und wohin hast du sie gebracht?"

Geist : "Das kann ich niemandem verraten. Ich weiß ja nicht, was ihr dann vorhabt."

Schiebeler : "Sieh mal, wir schreiben jetzt das Jahr 1991. Es ist also 67 Jahre her, was du da schilderst."

Geist : "Ich weiß doch gar nicht, ob ich dir überhaupt glauben kann."

Schiebeler : "Sicher, das weißt du jetzt im Augenblick nicht. Aber du wirst im Laufe dieses Abends noch erkennen, daß wir dir nichts Böses antun wollen. Deine Familie lebt auch schon längst nicht mehr. Das ist schon so lange her. 67 Jahre."

Geist : "Meine Kinder waren noch klein."

Schiebeler : "Dann könnten sie noch leben. Aber dann sind sie auch schon alt, so alt wie ich hier."

Geist : "Und was jetzt? Was habt ihr jetzt mit mir vor?"

Schiebeler : "Hast du zu Lebzeiten an Gott geglaubt?"

Geist : "Ja. Doch, natürlich."

Schiebeler : "Hast du auch mal gebetet?"

Geist : "Warum stellst du mir alle diese Fragen?"

Schiebeler : "Weil das wichtig ist, um dich jetzt auf den richtigen Weg zu bringen."

Frau B. : "Mit dir muß damals etwas geschehen sein, wodurch du gestorben bist und jetzt nicht mehr unter den Menschen weilst. Aber dir ging es so schlecht, daß du über 60 Jahre Schmerzen gehabt hast. Das heißt, dir ist gar nicht bewußt gewesen, daß du gestorben warst und du gar kein irdischer Mensch mehr warst. Deswegen bist du jetzt hier bei uns, damit wir dir das sagen."

Schiebeler : "Du bist damals wahrscheinlich bei den Parteikämpfen ums Leben gekommen."

Geist : "Wenn ihr in Süddeutschland seid und alles schon so lange her ist, woher weißt du das dann?"

Schiebeler : "Wir wissen ja, was damals geschehen ist, und 1924 habe ich ja auch schon gelebt."

Geist : "Aha, aber ich habe euch doch davon noch nichts erzählt."

Schiebeler : "Ja, stimmt es denn, was ich gesagt habe?"

Geist : "Ich traue dir nicht."

Schiebeler : "Ich kann dir nichts Böses mehr antun."

Geist : "Ich sehe euch doch gar nicht."

Frau B. : "Du könntest uns aber sehen und lernst das auch noch."

Geist : "Wahrscheinlich bin ich blind."

Schiebeler : "Du bist geistig blind geworden. Aber du wirst auch wieder sehen können, doch nicht auf unserer Erde, sondern in der jenseitigen Welt."

Frau B. : "Wenn der Mensch stirbt, lebt ja die Seele weiter. Du selbst lebst weiter. Dein irdischer Körper liegt irgendwo, aber du selbst lebst weiter."

Geist : "Wo bin ich jetzt?"

Schiebeler : "In Süddeutschland nahe dem Bodensee in Ravensburg."

Geist : "Ich war in Hamburg zu Hause. Wie soll ich denn hierher gekommen sein?"

Schiebeler : "Du bist doch gar kein irdischer Mensch mehr. In der jenseitigen Welt hat dich jemand aufgelesen, der gemerkt hat, daß es dir schlecht geht und daß du immer noch glaubst, daß du auf der Erde lebst. Und der hat dich hierher gebracht, damit du jetzt merkst, daß sich etwas mit dir verändert hat. Und wir sollen dir sagen, daß du Gott bitten sollst, dir einen Helfer zu schicken. Dazu brauchst du das Gebet."

Geist : "Ich möchte aber, ich möchte aber .... - Das hat keinen Sinn mehr."

Schiebeler : "Was möchtest du denn?"

Geist : "Wenn das alles stimmt ... Wenn ich nur wüßte, ob das alles stimmt. Woher will ich wissen, ob das alles stimmt?"

Schiebeler : "Wenn du im Laufe dieses Abends die jenseitigen Helfer siehst, dann kannst du sie fragen, ob das alles stimmt, was wir dir erzählt haben. Du mußt doch merken, daß etwas mit dir vorgefallen ist."

Geist : "Ja, jetzt merke ich schon etwas, aber vorher habe ich nichts gemerkt."

Frau B. : "Das ist schon eine kleine Hilfe. Und in einer viertel Stunde wirst du noch etwas mehr merken. Du hast jetzt auch keine Schmerzen mehr, und die Hände kannst du ganz bestimmt auch schon bewegen."

Geist : "Das sind aber nicht meine."

Schiebeler : "Du kannst sie jetzt vorübergehend als deine benutzen, so wie du auch die Stimme benutzt."

Frau A. : "Bist du nun ein Mann?"

Geist : "Ja, natürlich, ich dachte, das wißt ihr."

Schiebeler : "Wir können dich ja nicht sehen. Wir können nur aus deinen Erzählungen schließen, was mit dir los ist. Du bist wahrscheinlich bei den Parteikämpfen überfallen worden, und dann hat man dich eingesperrt."

Geist : "Aber ich habe es nie für möglich gehalten, daß es wirklich so kommt."

Schiebeler : "Daß man dich überfällt? Und dann hat man dich auch umgebracht?"

Geist : "Das kann nicht wirklich sein. - Ach!"

Frau B. : "Und dann kam viel später noch Krieg."

Geist : "Wieder ein Krieg?"

Schiebeler : "Ja, ein schlimmer Krieg. Welcher Partei hast du denn damals angehört? Dann können wir dir auch erzählen, wie das weitergegangen ist."

Geist : "Weitergegangen ist?"

Schiebeler : "Warst du ein Sozialdemokrat oder ein Nationalsozialist?"

Geist : "O nein, um Gottes Willen nein."

Schiebeler : "Oder ein Kommunist?"

Geist : "Nein. Ich möchte doch mit all dem nichts mehr zu tun haben."

Schiebeler : "Wenn dich das alles nicht mehr interessiert, dann vergiß es."

Geist : "Aber ich kann es nicht vergessen. Ich habe immer noch Angst."

Schiebeler : "Wenn du dich jetzt Gott anschließt, dann brauchst du keine Angst mehr zu haben."

Geist : "Es war ja kein Grund da. Sicher, ich wußte einiges, doch es hat jetzt keinen Wert mehr, hier noch auszupacken. Aber sie hatten wohl doch Angst, daß ich irgendwann einmal auspacken könnte. Ich will aber nicht mehr daran denken."

Schiebeler : "Jetzt steht dir ein neues Leben bevor, ohne Schmerzen und ohne Angst."

Geist : "Sie hatten nur die Macht, weil sie der bestimmten Partei angehörten."

Schiebeler : "Waren das die, welche eine braune Uniform trugen?"

Geist : "Ja, aber es wird mir jetzt kalt. - (Er stöhnt)"

Schiebeler : "Jetzt wollen wir dich auf das Gebet zu Gott aufmerksam machen."

Geist : "Und ihr seid sicher, daß die nicht draußen lauern?"

Schiebeler : "Die von damals bestimmt nicht mehr. Die in den braunen Uniformen, die gibt es nicht mehr."

Geist : "Warum gibt es die nicht mehr?"

Schiebeler : "Weil die 1945 den Krieg verloren und Deutschland ins Unglück gestürzt haben."

Geist : "O Gott!"

Frau B. : "Ostpreußen, Pommern, alles ist weg, gehört uns nicht mehr. Das deutsche Reich existiert nicht mehr."

Geist : "Ich hatte aber auch in Ostpreußen Verwandte."

Frau B. : "Da sind viele geflohen, viele Menschen."

Geist : "Das darf ja nicht wahr sein. Ich muß doch noch einmal ... - Das kann ja nicht wahr sein. Und was ist da jetzt?"

Schiebeler : "Da sind jetzt die Polen und die Russen."

Geist : "Dann muß ich ja noch einmal dahin. Da ist noch ein Bruder von mir und eine Schwester."

Schiebeler : "Wie alt warst du denn damals, 1924?"

Geist : "32."

Schiebeler : "Dann wärst du jetzt also über 90, 99. Deine Geschwister werden wohl nicht mehr leben. Die Deutschen sind von dort vertrieben worden, von Ostpreußen, von Pommern und von Schlesien. Das gehört jetzt zu Polen."

Geist : "Ich habe schon immer geahnt, daß das nicht gut ausgehen kann. Aber daß ein Krieg kommt und alles so schlimm wird?"

Schiebeler : "Weißt du noch, wie der Mann damals hieß, der Anführer?"

Geist : "Ja, natürlich, wer weiß das nicht. Was ist mit ihm passiert?"

Schiebeler : "Er hat sich 1945 das Leben genommen. Er hat sich erschossen."

Geist : "Ach! - Warum ist mir denn jetzt so schlecht?"

Schiebeler : "Es ist jetzt an der Zeit, daß du an das Gebet denkst. Versuche in Gedanken das Gebet mitzusprechen, das wir für dich an Gott richten. Wir bitten Gott für dich, daß er dir Helfer schicken möge: Herr, Gott, himmlischer Vater, wir bitten dich, öffne dieser armen Seele die Augen, daß sie wieder etwas sieht, daß sie von ihrer alten Angst befreit wird und daß sie von Helfern aus deinem Reich in Empfang genommen wird. Führe sie einer neuen Aufgabe entgegen, laß sie vergessen, was war und schenke ihr Zuversicht und Hoffnung. Wir bitten dich um dein Erbarmen, deine Hilfe und deinen Beistand. Wir bitten dich, o Herr, diese arme Seele erkennen zu lassen, daß sie nicht mehr Mensch auf unserer Erde ist, sondern, daß sie in das jenseitige Reich eingegangen ist, und daß sie dir jetzt dienen möchte. Laß sie erkennen, daß du der Herr bist, und nimm sie auf in deinem Reich. Wir bitten dich, o Herr, um deinen Beistand und deine Hilfe. Amen."

Geist : "Wenn das alles stimmt, wie komme ich denn hier weg, und was soll ich tun, und wo soll ich hin, und was soll mit mir geschehen?"

Schiebeler : "Du wirst in wenigen Minuten abgeholt werden."

Geist : "Woher willst du denn das wissen?"

Schiebeler : "Weil du nicht der erste bist, der hierher kommt, der hier sein Schicksal schildert, der unglücklich ist. Viele sind hier schon gewesen. Helfer, die mit uns zusammenarbeiten, haben dich gefunden und dich hierhergebracht. Es dauert nicht lange, dann wirst du sie auch erkennen können."

Geist : "Werden die mich dann auch verstehen, wenn ich mit ihnen spreche?"

Schiebeler : "Du wirst sie dann verstehen, und sie werden dich verstehen."

Geist : "Kann ich dann auch wieder etwas sehen?"

Schiebeler : "Dann kannst du auch wieder sehen."

Geist : "Und ich soll jetzt wirklich sozusagen tot sein."

Schiebeler : "Verstorben, nicht tot, denn du lebst ja noch. Aber du lebst nicht mehr auf unserer Erde und hast nicht mehr deinen alten Körper, sondern einen neuen. Und die mit uns zusammenarbeiten, die heißen Stanislaus und Nepomuk. Wenn du bald jemanden siehst, dann frage die mal: 'Bist du der Stanislaus, bist du der Nepomuk'. Schau doch mal um dich, ob du schon etwas siehst."

Geist : "Noch bin ich hier herin (er meint in dem Medium). Und wenn es mir schlecht geht, dann habe ich das Gefühl, daß von hier Hilfe kommt."

Schiebeler : "Ja, und deshalb bitte Gott im Gebet um Hilfe, besonders, wenn es dir schlecht geht."

Geist : "Nein, ich meine hier. Hier bleibe ich jetzt noch ein Weilchen."

Schiebeler : "Ein Weilchen schon. Aber dann nehmen dich die Helfer, von denen ich gesprochen habe, mit und stehen dir bei."

Geist : "Jetzt ist mir auch nicht mehr schlecht."

Schiebeler : "Fühlst du dich schon etwas wohler?"

Geist : "Ja, doch, sehr! Aber woher kam das? Ich glaube, von deinem Schreckensbericht. Weil ich nicht weiß, was ich jetzt tun soll."

Schiebeler : "Du meinst, deswegen ging es dir schlecht? Aber vorher hast du auch schon gefröstelt. Doch das ist jetzt vorbei."

Geist : "Woher wißt ihr denn das alles? Wenn ihr sagt, ihr seid Menschen und lebt noch, und ich bin nicht mehr unter den Menschen. Woher wißt ihr das?"

Schiebeler : "Weil viele, so wie du, hier zu uns gebracht werden. Alles welche, die verstorben und unglücklich sind, denen es nicht gut geht, und die wir aufklären sollen."

Geist : "Es ist so schade, daß ich euch nicht sehen kann."

Schiebeler : "Wir können dich auch nicht sehen. Wir hören nur die Stimme des Menschen, durch den du sprichst."

Geist : "Aber wenn ihr so viele seid, es ist so still hier und sehr schön ruhig und friedlich."

Schiebeler : "Wenn du nachher von uns gehst, versuche doch mal, ob du die Musik noch hören kannst, die hier gespielt wird."

Geist : "Ich habe auch vorher schon Musik gehört. Das war wohl Kirchenmusik (die zu Beginn der Zusammenkunft gespielt wurde)?"

Schiebeler : "Willst du noch ein bißchen davon hören?"

Geist : "Das wäre vielleicht nicht schlecht."

Anmerkung: Es wurde ein Stück der Deutschen Messe von Franz Schubert gespielt.

Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken?

Wem künd ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz?
Zu Dir, zu Dir, o Vater, komm ich in Freud und Leiden,

Du sendest ja die Freuden, Du heilest jeden Schmerz.

Geist : "Da ist ein Mann mit einem langen weißen Gewand."

Schiebeler : "Sprich ihn an, frage: 'Wer bist du?'"

Geist : "Ich weiß nicht, ob es ein Mann oder eine Frau ist. - Ich glaube, es ist eine Frau. - Ich sehe sie noch nicht so richtig. - Da hinten - Jetzt muß ich mich noch einmal besinnen. Es war gerade so schön."

Schiebeler : "Hast du die Musik hören können, und hat sie dir gut getan?

Geist : "Ja, doch, sie hat mir sehr gut getan. Aber jetzt muß ich mich besinnen. Ich muß sie doch wieder sehen. Jetzt ist sie wieder weg die Gestalt."

Schiebeler : "Dann sprich doch einmal: 'Herr, Gott, öffne mir die Augen, und laß mich die Gestalt erkennen, die zu mir kommt. - Herr, Gott, ich bitte dich, öffne mir die Augen, laß mich wieder sehen, und hilf mir, meinen Helfer zu erkennen.'"

Anmerkung: Die Gestalt wurde für den Geist wieder erkennbar.

Frau B. : "Wenn du jetzt von uns weggehst, können wir dir nicht mehr beistehen. Aber da ist jetzt jemand, der dir hilft. Du bist nicht mehr allein."

Geist : " So ähnlich muß wohl auch eine Geburt sein."

Schiebeler : "Vielleicht, ja. Sprich die Gestalt doch einmal an: 'Wer bist du?'"

Geist : "Das kann ich von hier aus nicht. Es geht nicht. Da muß ich erst raus (er meint aus dem Medium), das habe ich jetzt schon verstanden. Ich kann nur zu euch sprechen, aber nicht zu ihr."

Schiebeler : "Du kannst ja zu uns sprechen, vielleicht hört sie das auch."

Geist : "Sie nickt. Ich sehe an ihrem Mund, daß sie spricht, aber ich höre nichts."

Schiebeler : "Frage sie: 'Bist du für mich gekommen, um mich zu holen? Wenn ja, dann nicke mit dem Kopf'".

Geist : "Sie nickt ja schon immer."

Schiebeler : "Dann mußt du sie fragen, ob Gott und Jesus Christus ihre Herren sind und ob sie Gott dient."

Geist : "Sie nickt wieder. - Warum muß ich sie das fragen?"

Schiebeler : "Weil auch von anderer Seite jemand kommen könnte, um dich mitzunehmen. Du weißt doch, auf Erden gab es auch welche, die nicht gut taten."

Geist : "Ja, das ist wahr."

Schiebeler : "Und so ist das leider auch in der jenseitigen Welt."

Geist : "Das denke ich mir. Warum soll es da auch auf einmal anders sein. Ich bin aber trotzdem noch hier"

Frau B. : "Doch die Bösen beten nicht zu Gott, die beten das Böse an."

Geist : "Ich muß jetzt trotzdem hier raus. Aber wie komme ich da heraus?"

Schiebeler : "Man hilft dir, man nimmt dich mit. Du brauchst es nicht von allein zu tun. - Geht es dir jetzt besser als vorher?"

Geist : "Mir geht es sehr gut. Aber das ganze ist schon sehr geheimnisvoll. Warum geht es mir jetzt gut, und vorher ging es mir so schlecht?"

Schiebeler : "Damit es dir besser geht, hat man dich hierhergeführt, damit wir mit dir sprechen und dich auf Gott aufmerksam machen."

Geist : "Und wer hat mir so geholfen, daß es mir jetzt gut geht und ich keine Schmerzen mehr habe?"

Schiebeler : "Danke Gott dafür, daß er Helfer zu dir geschickt hat."

Frau B. : "Schmerzen kann ja nur der menschliche Körper haben. Aber den hast du jetzt nicht mehr."

Geist : "Ich hatte aber Schmerzen."

Schiebeler : "Das waren noch Gefühle von irdischen Lebzeiten her. Du wußtest noch gar nicht, daß du gestorben warst. Du glaubtest, du seiest immer noch in der engen Zelle."

Geist : "Die habe ich jetzt hinter mir gelassen. Ich glaube, ich muß mich verabschieden. Ich habe einen Wunsch, wenn es geht. Ich habe keine Ahnung, ob es geht. Ich bin euch dankbar und möchte wiederkommen. Aber ich habe keine Ahnung, ob ich das kann, weil ich ja nichts weiß. Ich heiße Helmut."

Schiebeler : "Hast du auch einen Nachnamen gehabt?"

Geist : "Ja, den wollte ich gerade sagen. Aber das geht nicht."

Schiebeler : "Warum geht das nicht?"

Geist : "Ich weiß es nicht."

Schiebeler : "Hast du ihn vergessen?"

Geist : "Nein, ich habe ihn nicht vergessen, ich kann ihn nur nicht aussprechen."

Schiebeler : "Das Medium sperrt sich wahrscheinlich dagegen."

Geist : "Warum macht sie das?"

Schiebeler : "Weil sie glaubt oder befürchtet, daß sie den Namen nicht richtig ausspricht."

Geist : "Ja, ich habe einen komischen Namen, das stimmt. Wor.. Wor.. Worz.., - es geht nicht."

Frau B. : "Vielleicht kannst du ja wirklich wiederkommen."

Geist : "Ja, ich möchte euch erzählen, was ich erlebt habe. Ich weiß aber nicht, ob ich das kann."

Schiebeler : "Du kannst sicher auch zu solchen Abenden wie heute mitkommen und dabei sein. Vielleicht wirst du nicht zu uns sprechen können, aber du kannst vielleicht zusehen, wie anderen geholfen wird."

Geist : "Ich spüre jetzt auch schon, daß mehrere Personen hier sind. Aber jetzt gehe ich. Ich würde mich hier jetzt nämlich gerade heimisch fühlen. Ich danke euch und verabschiede mich. Ich sage auch 'Gott zum Gruß'."

Schiebeler : "Gott zum Gruß. Und danke Gott und bete zu ihm."
 
 
 
Ende dieser Durchgabe 21.46 Uhr.