Thema: | Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die Existenz Gottes (Fortsetzung 3) |
4. Ergebnis
Der Urgrund, aus dem wir sind, ist Energie.
Die Verdichtung dieser Energie, das sind wir.
Wir sind gewissermaßen gebundene Energie. Alles Materielle ist gebundene Energie und lebt daher in einem recht eingeengten, tiefen Energiezustand.
Da unsere Natur aber geistiger Art ist und alles Materielle den geistigen
Ursprung hat, frage ich mich, warum wir uns gerade in einem solchen tiefen Energiezustand
befinden. Waren wir irgendwann einmal vielleicht in höheren, teilmateriellen,
freieren, vergeistigteren Zuständen?
Welche Entwicklung nahmen wir?
Verdichten wir uns immer mehr?
Oder können wir uns in höhere Energiezustände entwickeln?
Solange wir jedenfalls unser Denken nur auf den tiefen, gebundenen, materiellen Zustand begrenzen und noch dazu so einfältig sind, alles andere zu negieren, wird eine Entwicklung in höhere Bereiche im Keim erstickt.
Das Wissen darum, daß das Unerforschliche wirklich existiert und daß es sich als höchste Wahrheit und strahlendste Schönheit offenbart, von denen wir nur eine dumpfe Ahnung haben können – dieses Wissen und diese Ahnung sind der Kern aller wahren Religiosität...
Das kosmische Erlebnis der Religion ist das stärkste und edelste Motiv naturwissenschaftlicher Forschung.
Meine Religion besteht in der demütigen Anbetung eines
unendlichen geistigen Wesens höherer Natur, das sich selbst in den
kleinen Einzelheiten kundgibt, die wir mit unseren schwachen und unzulänglichen
Sinnen wahrzunehmen vermögen. Diese tiefe gefühlsmäßige
Überzeugung von der Existenz einer höheren Denkkraft, die sich
im unerforschlichen Weltall manifestiert, bilden den Inhalt meiner Gottesvorstellung."
[15]
Dieser Geist ist der Urgrund der Materie, nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (der Boden), denn diese Materie bestünde, wie wir es gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.
Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist
einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geist-Wesen annehmen.
Da aber auch Geist-Wesen nicht aus sich selbst sein können, sondern
geschaffen sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen
Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der
Erde früherer Jahrtausende genannt haben, "GOTT". [16]
Ist ein Beweis für jeden einzelnen Menschen letztlich nicht nur sein ureigenes Erleben?
Ich wünsche mir, daß alle Menschen das Suchen nach diesem eigenen Erleben beginnen, möchte gewissermaßen jedem Mut machen – Mut, seinen Blick für das Geistige zu öffnen.
Ich selbst bekenne aus meinem Leben, daß es eine tiefe, tragende Gottesverbindung gibt, die ganz und gar anders ist als das recht oberflächliche Gottesbild der Allgemeinheit.
Gott ist die Kraft, die jeden einzelnen und auch mich durchströmt und die uns alle verbindet.
Jeder kann durch die Hinwendung zu diesen geistigen Strömen, dadurch, daß er sich innerlich dieser Energiequelle öffnet, von diesen voll berührt, geheilt und gestärkt werden. Dann könnten diese geistigen Kraftströme das Leben sehr erfüllt und schön machen. Angst, Sorge und Schicksalsschläge gäbe es nicht mehr. In jeder Zelle unseres Körpers könnten wir die segenreiche Wirksamkeit dieser Ströme fühlen. Geborgen wären wir und frei – so herrlich frei.
Ich wünsche jedem Menschen diese Gotteserfahrung.
Lilo Halinger
5. Literaturverzeichnis
[1] zitiert nach: Lincoln Barnett, Einstein und das Universum, Fischer Bücherei,
erschienen im Februar 1962, Seite 143
[2] ebenfalls zitiert nach Lincoln Barnett Buch, Seite 16
[3] Roman Sexl und Herbert Kurt Schmidt, Relativitätstheorie – Grundkurs Physik in der Sekundarstufe II, Schulverlag Vieweg, erschienen 1978, Seite 66
[4] Roman Sexl, Ivo Raab, Ernst Streeruwitz, Materie in Raum und Zeit – Eine Einführung in die Physik Band 3, Verlag Moritz Diesterweg / Otto Salle / Sauerländer, erschienen 1980, Seite 13
[5] wieder zitiert nach Lincoln Barnetts Buch, Seite 17
[6] Bertrand Russell, Das ABC der Relativitätstheorie, herausgegeben von Felix Pirani, erschienen 1981, Seite 161
[7] zitiert nach Peter Berger, Philosophische Vertiefung des Physikunterrichtes, Vieweg Verlag, erschienen 1967, Seite 38
[8] zitiert nach Sexl, Raab, Streeruwitz wie bei [4], Seite 159
[9] Werner Heisenberg, Physik und Philosophie, Ullstein Verlag, erschienen 1973, Seite 139
[10] Albert Einstein, Herausgeber P. A. Schilpp, Philosopher-Scientists, The Library of Living Philosphers, Evanston, Illinois 1949, Seite 45
[11] Niels Bohr, Atomic Physics and the Discription of Nature, Cambridge University Press, London 1934, Seite 2
[12] W. Heisenberg wie bei [9], Seite 26
[13] zitiert nach M. Capek, The Philosophical Impact of Contemporary Physics, D. van Nostrand, Princeton, New Jersey, Seite 319
[14] H. Weyl, Philosophy of Mathematics and Natural Science, Princeton University Press 1949, Seite 171
[15] zitiert nach Lincon Barnett wie bei [1], Seite 133
[16] zitiert nach: H. R. Gabler – Verlag Almoslechner, Wer was wie bin ich,
Seite 78
Epilog
Wer mit den Augen der Andacht geschaut,
Wie die Seele der Erde Kristalle baut,
Wer die Flamme im keimenden Kern gesehn,
Im Leben den Tod – Geburt im Vergehn,
Wer in Menschen und Tieren den Bruder fand,
Und im Bruder den Bruder und Gott erkannt,
Der feiert am Tische des heiligen Gral
Mit dem Heiland der Liebe das Abendmahl.
Er sucht und findet, wie Gott es verhieß,
Den Weg ins verlorene Paradies.
Manfred Kyber