Thema: | Giganten im All - III - (3) |
8.0 Vieles geht auf der Terra schief
Einige Minuten später betraten sie die Kabine von ASHTAR SHERAN. Martin hatte sich halbwegs wieder gefangen, bemerkte aber, daß seine Hände immer noch leicht zitterten. Nach der üblichen Begrüßung setzten sie sich in die bereitstehenden bequemen Sessel. Martin ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Wohin er auch schaute, nirgends gab es Ecken, alles war abgerundet und farblich sehr harmonisch ausgewählt. Martin atmete tief ein.
Die beiden Besucher erhoben sich, dankten und verließen den Raum.
Im Konferenzsaal sahen sie sich wieder. Der große Saal strahlte wieder eine sehr feierliche Atmosphäre aus. Ein tiefer Ernst lag auf den Gesichtern der Anwesenden. ASHTAR SHERAN eröffnete die Konferenz:
Was aber die Erdenbrüder anbetrifft, so reicht der Fehler noch viel weiter zurück. Es handelt sich um die Präexistenz, d.h. um die menschliche Existenz, die sich in vielen Vorleben spiegelt. Bekanntlich lebt jeder Mensch viele Leben in der fleischlichen Materie. Sie dient ihm zum Lernen, zur Erfahrung, zur Läuterung - eben zur Gesamtentwicklung. –
Wer das nicht begreift, dem kann ich nicht helfen. Solch ein Mensch bleibt in seiner Entwicklung stehen oder fällt sogar weit zurück.
Der Mensch der Terra hat eine nach Millionen Jahren zählende Reihe von animalen Vorstufen hinter sich gelassen. Bis zum Erscheinen des Neandertalers konnte man diese Vorstufen nicht als 'Menschen' bezeichnen. Die menschliche Seele hatte noch kein Objekt gefunden, das zu ihr paßte. Erst der Neandertaler wurde menschlich beseelt."
Nun zu 'Adam und Eva': Der Mensch erschien nicht allein auf der Erde, sondern im ganzen Universum. Sobald die Entwicklung auf einem lebensfähigen Planeten so weit vorgeschritten war, daß eine Inkarnation erfolgen konnte, trat der Mensch in Erscheinung. Ein irdischer Mensch kann bereits auf einem anderen Planeten eine Präexistenz gehabt haben.
Wir haben heute allerlei Apparate, um die verschiedenen Sprachen zu studieren. Damals aber bestanden noch Schwierigkeiten in der Verständigung. Unsere Vorfahren griffen daher zu Symbolen, die aber nicht verstanden wurden.
Weil der Mensch immer wieder in Perioden zur Erde zurückkehrt, nimmt er auch stets Teil an allem, was er selbst geschaffen hat. Der Mensch machte aus dem Planeten Erde das, was er heute vorfindet. Wenn der Mensch von 'früheren Generationen' spricht, so ist er immer mit einbezogen. Alle Vorwürfe treffen ihn selbst!
Seit Jahrtausenden führt der irdische Mensch gegen seinen Nächsten Krieg. Seit Jahrtausenden betrügt der Mensch seine Mitmenschen wo er kann, versucht sie zu unterdrücken, auszubeuten, zu mißbrauchen und zu schänden. Alles das hat der Mensch selbst zu allen Zeiten verschuldet und nicht seine imaginären Vorfahren, die er für restlos ausgelöscht hält. Bei jedem Leben auf der Erde vollzieht sich die Weiterentwicklung durch Erfahrung. Es bleibt immer eine Entelechie (-6-) bestehen. Intuitive, unbewußte Fragmente der Charakteranlagen werden nicht nur von den Eltern ererbt, sondern sind teilweise schon vorhanden. Das GESETZ GLEICHES ZU GLEICHEM ist unantastbar! Ähnliches zieht sich magnetisch an.
Ein neugeborenes Kind ohne Präexistenz wäre so einfältig und unentwickelt, daß es sich in einer so hoch technisierten Welt niemals zurechtfinden würde. Nur die in Fragmenten vorhandenen unbewußten Erfahrungen auf allen Gebieten des praktischen Lebens machen ihm die Umwelt vertraut. - Man hat Negerkinder, deren Eltern noch Kannibalen waren, mit europäischen Kindern auf eine Schulbank gesetzt. Diese Kinder fanden sich ohne Unterschied im Unterricht zurecht, weil ihre Präexistenz sie dazu befähigte."
Seit Jahrtausenden ist jeder Mensch auf der Terra mit Mord und Totschlag konfrontiert worden. Entweder hat er selbst Hand angelegt seinen Bruder umzubringen oder hat es mit vorbereitet oder gebilligt. Aus diesen Gründen kommt der Mensch von diesem Läuterungsplaneten Erde nicht weg; er fällt wie ein Regentropfen immer wieder auf die Erde zurück, bis er sich vollends gewandelt hat.
Die intuitive Erinnerung an alle seine Präexistenzen belasten den irdischen Menschen so sehr, daß sein Geist damit infiziert ist. Schon bei kleinen Kindern zeigen sich Zerstörungswut, Mißgunst oder Sadismus!
Der Erdenmensch liebt bunte Uniformen, die glitzernden Orden, das Heldentum und die grausame Vernichtung vermeintlicher Gegner. Der Krieg, Herr Berger, ist keine Einmaligkeit, sondern ererbt und in seiner superlativen Scheußlichkeit ein präexistenter Wahnsinn. Der Krieg ist eine vererbte Geisteskrankheit, die zu einer Massenseuche angewachsen ist. - Der SCHÖPFER und PLANER hat die Menschheit ins Leben gerufen und der Mensch dankt es IHM mit einer unbeschreiblichen Art der Blasphemie."
Kriege können weder entschuldigt, noch beschönigt werden. Jedes Lied vom Heldentum ist eine infame Lüge. Ich nenne das Ganze eine ererbte Gemeinheit, die von der Menschheit nicht durchdacht worden ist.
Jede falsche Auslegung einer Grundreligion wirkt sich wie Scheuklappen aus, die man den Verantwortlichen anlegt; sie sehen nicht die wahren Folgen, nämlich jene, die sie unbarmherzig selbst treffen und für die sie mit dem Geld des Volkes bezahlen. Es ist schwer zu sagen, ob man diese Menschen bedauern oder ob man Genugtuung empfinden soll. Die Erdenmenschheit gibt uns Rätsel auf. Wir begeben uns deshalb auf eine gewisse Distanz. Der unheilvolle Einfluß unglaubhafter Kirchenreligionen hat diese Welt total verdorben.
Wir sind entsetzt über die dauernden Vorbereitungen, die für das Völkermorden durchgeführt werden. Das KAUSALGESETZ ist der Wissenschaft gut bekannt, aber wenn es sich um den Menschenmord handelt, nimmt sie darauf keine Rücksicht. Doch die Rechnung ist unausbleiblich! Wir SANTINER können nicht begreifen, daß man Hunderte von Milliarden für einen Massenmord zur Verfügung stellt. Selbst in den Pausen zwischen den Kriegen rechnet man stets mit einem Überfall, der die ganze Welt vernichten kann.
Aber man kann ihm sein Instrument zur Läuterung nehmen, den physischen Körper, dessen sich der Geist des Menschen bedient. Dieses 'Double' besitzt Funktionen, die von keiner menschlichen Intelligenz erdacht und erschaffen werden kann. Folglich ist auch das menschliche 'Double' wesentlich wertvoller als irgendein Machwerk, das von Menschenhand gefertigt worden ist.
Sollte man auf der Terra darüber noch nie nachgedacht haben?
Man feiert und verehrt die großen Sozialisten, Reformer und Revolutionäre, man lehrt die Worte bedeutender Philosophen, aber wo hat auch nur einer dieser Menschen jemals darauf hingewiesen, wie wertvoll ein einziger Mensch ist? -
Seit Anbeginn der Erdenmenschheit verfolgt der Mensch den Menschen. Sich selbst! Man mißachtet den Mitmenschen in unglaublicher Weise, ohne Rücksicht auf seinen wirklichen Wert zu nehmen. Auch ein so hervorragender Charakter, wie er in JESUS manifestiert war, wurde nicht verschont. Man nahm keine Rücksicht. JESUS wurde angegriffen, verleugnet, verraten, verfolgt und umgebracht. IHM folgten Tausende, die sich um die Entwicklung der Menschheit ehrlich bemüht hatten.
Sagen Sie uns, Herr Berger, wie soll Ihrer Meinung nach die Erdenmenschheit von uns eingestuft werden?"
SHINUN legte dem bebenden Journalisten wohlwollend die Hand auf die Schulter. Der Außerirdische hatte Mitleid mit seinem Erdenbruder, der sichtbar litt. ASHTAR SHERAN ergriff wieder das Wort und sagte:
Für ganz verderblich halte ich die Tatsache, daß man den Begriff des 'Aberglaubens' nicht genügend differenziert. Alles, was sich nicht den Gesetzen der Materie fügt, wird pauschal zum Aberglauben gezählt. Aberglaube heißt aber: Der Glaube an etwas, was nicht wirklich existiert, sondern nur auf Einbildung beruht. Die Wissenschaft hat noch keinen guten Willen gezeigt, um den Aberglauben zu untersuchen.
Wissenschaftler sind keine Allwissenden! Sie stammen genauso von irdischen Eltern ab, die zumeist nur einfache Menschen waren. Der fortschreitende Naturalismus wendet sich gegen den Aberglauben und möchte ihn vollends beseitigen. Aber man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Der Aberglaube besitzt neben vielen Irrtümern auch viele Fragmente der WAHRHEIT. Es handelt sich nicht um die 'Zahl 13' oder um den 'Schwarzen Freitag', sondern um die märchenhaften Wirklichkeiten einer UNSICHTBAREN WELT, die mit dem Bewußtsein des Menschen eng verbunden ist. Phantasie ist ein Teil der unbekannten WIRKLICHKEIT."