Thema: | Der DELPASSE-Effekt (3) |
2.1 Der Neurologe Dr. Grey Walter entdeckt die Bereitschaftswelle
Für die eigenwilligen Ideen des Professor Delpasse, so dürften wir vermuten, würden die Kollegen vom Fach zunächst wohl kaum das notwenige Verständnis aufgebracht haben. So ist es nicht verwunderlich, daß Delpasse seine Überlegungen anfangs für sich behielt, obgleich er mit ihnen sein alltägliches Arbeitsfeld, die Konstruktion kybernetischer Maschinen, eigentlich nicht verließ. Die Kybernetik, die ihre ersten Denkanstöße durch den amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener erhielt, zieht Vergleiche zwischen der Informations-Speicherung in tierischen Nervensystemen und der Informations-Speicherung in Computern.
Vor etwa 52 Jahren konstruierte der englische Neurologe Dr. Grey Walter seine "machina speculatrix", einen spähenden Roboter. Diese kleine Maschine, die Denkverhalten zeigte, indem sie auf Licht reagierte, fand Aufmerksamkeit in der Fachwelt der Kybernetiker. Für Prof. Delpasse war sie Anlaß, auch andere Arbeiten des eigenwilligen Neurologen aus Bristol zu verfolgen. So ergab es sich, daß Delpasse durch einen anderen Versuch Dr. Grey Walters schließlich zu einer Idee angeregt wurde, die so ungewöhnlich war, daß Delpasse es vorzog, sie erst einmal für sich zu behalten.
Dr. Grey Walter hatte eine Versuchsperson vor den Bildschirm eines entsprechend umgebauten Fernsehapparates gesetzt und ihr einen Druckschalter in die Hand gegeben, mit der das Gerät ein- und ausgeschaltet werden konnte. Beim Einschalten, so wurde der Versuchsperson gesagt, würde ein besonders interessantes Bild auf dem Fernsehschirm erscheinen.
Über Elektroden wurden die Hirnstromkurven der Versuchsperson abgenommen und mit einem EEG-Gerät aufgezeichnet. Dabei stellte man fest, daß jedesmal kurz bevor die Versuchsperson den Schalter betätigte, ein Stromimpuls in ihrem Gehirn entstand. Dr. Grey Walter nannte diesen Stromstoß "Bereitschaftswelle", weil die Versuchsperson damit den Entschluß zur Betätigung des Schalters signalisierte.
Nun wurden die Impulse von den Gehirnelektroden der Versuchsperson in einer geeigneten Schaltung verstärkt und mit dem Fernsehapparat verbunden. Der ursprünglich nur schwache Erregungsimpuls des Gehirns wurde so zu einem Stromstoß verstärkt, der groß genug war, den Fernsehapparat selbständig einzuschalten.
Dies dürfte mit ein Grund dafür sein, daß paranormale Ereignisse fast nie im Laborversuch zu wiederholen sind. Spontaneität scheint ihre Voraussetzung zu sein – ebenso wie sie die Voraussetzung zur Erzeugung der Bereitschaftswelle ist.
2.2 Biofeedback – Kontrolle des Unbewußten
Wie der Neurologe Grey Walter, so hatte auch sein Berufskollege Professor William Jongh van Amsynck wissenschaftliche Interessen im Bereich der Kybernetik. Als man damit begann, die Techniken des Feedback in die Medizin einzuführen, war Professor van Amsynck einer der ersten, der die neuen Trainingsmethoden an Hypertonie-Kranken erprobte.
Wesentliche Steuerungsmechanismen im tierischen Organismus, so zum Beispiel die Regelung biochemischer Prozesse in der Zelle, funktionieren auf der Basis des Feedback-Prinzips. Bereits Jahrmillionen vor dem Menschen hat die Natur das Biofeedback erfunden.
Mit der Erforschung des Biofeedback hat die Medizin ihre Auffassung vom Nervensystem ganz erheblich revidieren müssen. So scheinen die anatomischen Unterschiede zwischen den beeinflußbaren und den unbeeinflußbaren Funktionskreisen unseres Körpers wohlbegründeten Sinn zu haben. Zwar gab es Berichte über die seltsamen Fähigkeiten fernöstlicher Fakire oder Jogis, die auf Kommando in der Lage sein sollten, ihren Herzschlag zu vermindern, Blutdruck und Körpertemperatur zu senken und schließlich in eine todesähnliche Starre zu verfallen. In diesem Zustand konnten sie tagelang bei minimalster Sauerstoffzufuhr in einem freiwilligen Grabe ausharren. Solange solche Versuche nur von Reisenden aus exotischen Ländern berichtet wurden, war es leicht, sie als "Scharlatanerie" abzutun. Aber dann wurden die seltsamen Wundermänner aus dem fernen Osten in wissenschaftlichen Versuchen getestet. Die Ergebnisse ließen keinen Raum für Zweifel mehr:
Das Bemerkenswerte dabei ist, daß er nicht etwa bewußt eine bestimmte Maßnahme – etwa die Kontraktion eines Muskels – erfindet. Er lernt vielmehr, unbewußt einen Spannung- oder Entspannungszustand des gesamten Organismus herbeizuführen, welcher dann das Erfolgsignal auslöst. Nach einiger Übung ist der Schüler fähig, sich "freizuschwimmen". Er kann den gewünschten Zustand nun auch ohne Hilfe des Biofeedback-Gerätes erreichen.
Was ein fernöstlicher Jogi mühselig und jahrelang durch Konzentrationsübungen erlernt, hat der Proband sich in wenigen Wochen angeeignet.
Der Sinn solcher Übung erschöpft sich natürlich nicht in dem Erfolgserlebnis, ein varietéreifes Kunststück zu beherrschen. Viele Erkrankungen lassen sich auf ein Fehlverhalten des unwillkürlichen Nervensystems zurückführen. Wenn man dieses System der willkürlichen Beeinflussung zugänglich machen könnte, so wäre das wie die Entdeckung eines Medikaments, das nicht nur an den Symptomen, sondern an der Wurzel des Übels angreift.
2.3 Rückschlag und neue Ansatzpunkte
Biofeedback als medizinische Therapie wird heute eingesetzt zur Überwindung von Schlaflosigkeit, zur Linderung von Migräneanfällen, zur Heilung von nervösen Ticks, zur Entspannung von Muskelverkrampfungen, zur Bekämpfung von Herzleiden und zur Senkung des krankhaften Bluthochdrucks, der Hypertonie. Ein erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße und ist oft verantwortlich für später auftretende Schlaganfälle. Er ist mit Medikamenten deshalb nur unvollkommen zu beeinflussen, weil oft nicht die geringste organische Ursache für das Leiden zu finden ist. – So ist verständlich, daß manche Ärzte, darunter auch Professor van Amsynck, begierig die neuen Feedback-Techniken aufgriffen, in der Hoffnung, hier endlich eine wirksame Heilmethode zu finden.
Van Amsynck konstruierte für seine Patienten zunächst Geräte, welche den Blutdruck mittels einer Armmanschette maßen. Jede Druckänderung löste ein akustisches Signal aus. Bei Blutdrucksenkung ertönte ein melodiöses Glockenzeichen, ein schriller Summton dagegen bei Druckerhöhung. Bald waren einige Patienten in der Lage, ihren Blutdruck über größere Zeiträume hinweg unter Kontrolle zu halten, weil sie den einen Ton hören wollten und den anderen nicht. Als nächstes ging van Amsynck daran, neben dem direkten nun auch ein indirektes Biofeedback-Training zu erproben.
Diese enttäuschende Erfahrung, die van Amsynck hinnehmen mußte und die zahlreiche parapsychologische Forscher schon früher mit ihren Medien gemacht hatten, erwies sich im nachhinein als segensreich: Sie veranlaßte van Amsynck nämlich zu der Überlegung, wie man der Gehirnwellenblockade wohl begegnen könne. Am Ende seiner Forschungsarbeit vertrat van Amsynck die Auffassung, daß die Lösung aller paranormalen Rätsel bei der Gehirnwelle beginnt.
Dies war eine kleine Sensation! – Die Gehirnwelle, eine elektromagnetische Welle, etwa wie die Radiostrahlung, die ultraviolette Strahlung, das sichtbare Licht oder wie die Röntgenstrahlung. Elektromagnetische Wellen aber hatte man schon vor vielen Jahren für die Überträger der Telepathie gehalten – ganz einfach deshalb, weil diese Erklärung so nahe lag. Und schon vor vielen Jahren hatte man mit dieser so naheliegenden Erklärung kläglich Schiffbruch erlitten.
Die Radiowelle, eine elektromagnetische Strahlung verschiedener Wellenlängen, kann Musik, Stimmen und Geräusche über Tausende von Kilometern übertragen. Kein menschliches Sinnesorgan vermag wahrzunehmen, wie diese Reise vonstatten geht. Aber sie geht vonstatten, denn mit Hilfe einer geeigneten Empfangsanlage können die Töne, welche die Radiowelle beförderte, wieder hörbar gemacht werden. Warum sollte nicht auch die telepathische Botschaft in der gleichen Weise reisen? Warum sollte sie nicht ausschließlich von Menschen aufgefangen werden können, die die entsprechende Empfangseinrichtung, das "geistige Radio" dafür besaßen?
Auch im Westen glaubt man an eine rein diesseitige Natur der außersinnlichen Phänomene. Da diese aber gleichzeitig physikalisch nicht erklärbar sein sollen, ist man den Russen gegenüber ins Hintertreffen geraten. Während diese mit aller Unbefangenheit nach einer physikalischen Lösung des Problems suchen können, muß man im Westen wie in einer Alchemistenküche zunächst einmal den Stein der Weisen produzieren: eine nicht-physikalische Zweitordnung für das Funktionieren der Welt.
Zentrum der russischen Forschung ist das Institut für Bio-Information an der Universität Moskau. Dort wurden in der Vergangenheit, vornehmlich mit den hochbegabten sensitiven Juri Kamenskij und Karl Nikolajew, Telepathieversuche unter wissenschaftlicher Kontrolle durchgeführt.
Diese Versuche brachten faszinierende Ergebnisse.
Kamenskij, der als Sender fungierte, wurde in einem verschlossenen Raum untergebracht und erhielt erst in letzter Minute die Gegenstände, die er seinem Partner telepathisch signalisieren sollte. Am anderen Ende von Rußland, in Nowosibirsk, beschrieb Nikolajew ihr Aussehen mit so klaren Worten, daß am Tatbestand selbst nicht mehr gezweifelt werden konnte. - Im Zeitalter der Raumfahrt konnten bei diesen Versuchen die Abstände zwischen telepatischem Sender und Empfänger drastisch vergrößert werden. Fazit: Telepathie ist möglich. Nur – wie funktioniert sie?
Diese Versuche, die die Existenz der Telepathie zweifelsfrei beweisen, schlossen ebenso zweifelsfrei die elektromagnetische Welle als Erklärung aus. Um gewaltige Distanzen zu überbrücken, müssen die Signale von außerordentlich starken Energiequellen ausgehen. Die Sendeleistung, die das menschliche Gehirn mit seinen Milliarden Neuronen zu erbringen vermag, ist jedoch nur gering. Sein Energieverbrauch beträgt gerade 25 Watt – die Kapazität einer trüben Glühlampe.
Weitere Versuche bewiesen ebenfalls, daß elektromagnetische Wellen nicht die Träger der telepathischen Botschaft sein können. Man setzte hierzu den Empfänger in einen Faradayschen Käfig, einen Behälter aus einfachem Drahtgeflecht. Durch ein solches Gitter kann keine elektromagnetische Welle dringen – selbst ein Millionenvolt-Blitzschlag könnte dem Insassen keinen Schaden zufügen. Der Blitz ist eine elektromagnetische Welle. Wenn er den Faradayschen Käfig nicht durchdringen kann, so dürfte die Telepathie das ebenfalls nicht können – vorausgesetzt, auch sie ist eine elektromagnetische Welle.
2.4 Die unterbewußte Bereitschaftswelle
Dr. Ipolit Kogan, Leiter der Popow-Gruppe für psychologische Forschung in Moskau, war auf die Idee gekommen, die Hirnströme von Nikolajew und Kamenskij während eines telepatischen Experiments zu messen. Bei diesem Versuch, der über eine Entfernung von 650 km ging, hatte man Nikolajew weder gesagt, wann Kamenskij beginnen, noch wann die Sitzung beendet sein würde.
Das Ergebnis war eine Überraschung:
Nikolajews Hirnströme zeigten zunächst das erwartete Bild: einen Alpha-Rhythmus, der dem entspannten Ruhezustand eines nicht schlafenden Menschen entspricht. Exakt in dem Augenblick, in dem Kamenskij zu senden begann, änderten sich Nikolajews Hirnstromkurven schlagartig – und zwar immer einige Sekunden bevor es Nikolajew bewußt wurde, daß er eine telepathische Botschaft empfing.
Die Ähnlichkeit zum Grey-Walter-Versuch mit dem Fernsehschirm ist augenfällig. Dort die Bereitschaftswelle, bevor der Monitor eingeschaltet wird, hier ein Ausschlag der Hirnstromkurve, bevor die telepathische Botschaft ins Bewußtsein dringt. – Könnte es sein, daß es sich in beiden Fällen um die gleiche Erscheinung handelt, nämlich um eine Bereitschaftswelle?
Beim Grey-Walter-Versuch entsteht die Bereitschaftswelle, weil die Versuchsperson bereit ist, etwas zu tun, nämlich den Monitor einzuschalten. Beim Telepathie-Versuch liegen die Dinge anders. Der Empfänger will ja nichts tun. Er will allenfalls etwas mit sich tun lassen – nämlich eine Botschaft in sein Gehirn übertragen lassen. Er selbst also kann die Bereitschaftswelle nicht ausgelöst haben. Dafür spricht überzeugend die Tatsache, daß die Welle entsteht, bevor ihm der Empfang der telepathischen Botschaft bewußt wird.
Woher also kommt die Bereitschaftswelle?
Könnte es sein, daß der Befehl zu ihrer Auslösung im Gehirn des Senders gegeben wird? Ein reizvoller und einleuchtender Gedanke – man könnte nämlich annehmen, die telepathische Botschaft reiste einfach auf der Bereitschaftswelle von Gehirn zu Gehirn. Leider aber ist das nicht möglich, denn auch die Bereitschaftswelle ist eine elektromagnetische Welle.
Etwas anderes aber könnte sehr wohl möglich sein: Die Bereitschaftswelle im Gehirn des Senders könnte dazu dienen, die telepathische Botschaft in einer noch unbekannten Weise zu verschlüsseln und sie dann, sozusagen transportfähig verpackt, auf die Reise zu schicken. Im Empfängergehirn angelangt, wird der Code aufgelöst. Er verwandelt sich zurück in eine Bereitschaftswelle, deren Botschaft das Gehirn nun ablesen kann. Wir hätten dann, aufgeteilt auf zwei Gehirne, den Vorgang, der sich beim Grey-Walter-Versuch in einem einzigen Gehirn vollzieht: Beim Grey-Walter-Versuch signalisiert eine Bereitschaftswelle im Gehirn den Befehl zum Einschalten des Monitors. Gleichzeitig wird das Gedächtnis geprägt, in dem dieses Einschaltsignal enthalten ist. Der Einschaltbefehl wird also auf die Reise ins Langzeitgedächtnis geschickt, wo er gespeichert wird. Bei Bedarf kann ein rückwärts laufender Impuls die Gedächtnisinhalte abrufen. Eine neue Bereitschaftswelle wird dadurch verursacht, die das Einschaltsignal für den Monitor gibt. Beim Telepathie-Versuch könnte es ganz ähnlich sein: Die Bereitschaftswelle im Gehirn des Senders dient dazu, die Botschaft zu verschlüsseln und als Codepaket zum Empfängergehirn auf die Reise zu schicken. Die Bereitschaftswelle im Gehirn des Empfängers entschlüsselt das Codepaket und erlaubt dem Gehirn so, die enthaltene Botschaft abzulesen.
In diesem Zusammenhang wird auch verständlich, warum die Bereitschaftswelle im Gehirn des Empfängers entstehen muß, bevor dieser sich der telepathischen Botschaft bewußt wird. Sie ist ja das Instrument, mit dem die codierte Botschaft zunächst entschlüsselt werden muß, bevor das Gehirn sie ablesen und der Empfänger sich ihrer bewußt werden kann. Diese Bereitschaftswelle wird unterbewußte Bereitschaftswelle genannt.
Eine solche Vorstellung beinhaltet etwas grundsätzlich Neues: Bisher war die Bereitschaftswelle für uns mit der gedanklichen Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen verknüpft (Prof. Glees). Sie sollte dafür verantwortlich sein, daß ein Sinnesreiz in unser Bewußtsein dringt. Nun aber soll es plötzlich auch eine unterbewußte Bereitschaftswelle geben. Besteht da nicht ein Wiederspruch? – Erstaunlicherweise nicht.
In Rußland wurde der folgende Versuch durchgeführt:
Niemand vermag sich bisher vorzustellen, was hier geschieht.
Aber daß etwas geschieht, das zeigt die Veränderung der Gehirnwellen.
2.5 Kraftfelder – Statisten oder Hauptdarsteller?
Nun entstehen nicht nur im Gehirn elektromagnetische Wellen. Auch alle Nerven des Körpers erzeugen und übertragen elektrische Impulse. Dabei bauen sich andauernd und wechselweise elektrische und magnetische Kraftfelder auf und ab.
An der Universität Leningrad wurden Versuche durchgeführt, die das elektrische Kraftfeld tierischer Organe messen. Man hat dort Geräte entwickelt, die so empfindlich sind, daß sie das Kraftfeld eines einzigen Nervs zu registrieren vermögen.
Kanadische Forscher haben ein Instrumentarium entwickelt, das auf die Kraftfelder des menschlichen Körpers reagiert. Sie haben festgestellt, daß ein elektromagnetisches Feld, das durch Angst erzeugt wird, völlig anders aussieht als ein Feld, das heiterer Ruhe entspricht. Tiere scheinen solche Felder besonders deutlich zu fühlen. Jeder Dompteur weiß, daß er dann besonders gefährdet ist, wenn er einem Raubtier mit großer Angst entgegentritt. Man war vielfach der Auffassung, daß die feine Witterung dieser Tiere sie befähige, den Angstschweiß des Menschen wahrzunehmen. Das aber scheint nicht allein ausschlaggebend zu sein. - Der Amerikaner David Thomson baute einen Sender, der in der Lage ist, Angstwellen zu erzeugen. Sie entsprechen dem elektromagnetischen Kraftfeld, das ein Mensch durch übergroße Angst um sich herum erzeugt. Thomson behauptet, daß Menschen auf diesen Sender reagieren und sich instinktiv von einem Ort zurückziehen, an dem sie Angstwellen verspüren. Die Gabe einer besonderen Witterung dürfte hier wohl kaum als Erklärung befriedigen.
Auch bei der Psychokinese scheinen Kraftfelder eine besondere Rolle zu spielen. Um das russische Psychokinese-Medium Ninel Kulagina wurden Kraftfelder aus einer Entfernung von vier Metern gemessen. Die Stärke der Kraftfelder betrug ein Zehntel der Stärke des Kraftfeldes der Erde! Frau Kulagina war in der Lage, das von ihr erzeugte Kraftfeld räumlich auf einen Gegenstand auszurichten und diesen ohne mechanische Berührung zu bewegen. Es existieren Filme, die unter kontrollierten Versuchsbedingungen aufgenommen wurden. Sie zeigen, wie Frau Kulagina psychokinetisch Eiweiß vom Dotter trennt, Gegenstände in der Luft zwischen ihren Händen schweben läßt, ohne sie zu berühren, und Kompaßnadeln durch Willensanstrengung zum Drehen bringt. Während sie physikalische Wunder vollbringt, die durch kein Naturgesetz zu erklären sind, steigt ihr Pulsschlag auf 240 Schläge pro Minute an, ihr Herzschlag wird arhythmisch, der Blutzuckergehalt steigt. Gewichtsverluste von einem Kilogramm in 30 Minuten wurden gemessen. Es kam vor, daß die Kulagina nach einem Experiment zeitweilig blind war.
Verschiedene Beobachtungen scheinen für diese Annahme zu sprechen.
Andererseits hat man festgestellt, daß Veränderungen im Magnetfeld
der Erde zumeist negative Auswirkungen auf Versuche mit außersinnlicher
Wahrnehmung haben. Ebenso störend sind Gewitter. In Rußland wurde
deshalb die Durchführung von Versuchen von der Wetterlage abhängig
gemacht.
Für die Psychokinese scheinen elektromagnetische Kraftfelder von besonderer Bedeutung zu sein. Hierfür spricht die Beobachtung, daß Psychokinese-Medien nicht selten Störungen in elektrischen Anlagen auszulösen vermögen. In Fachbüchern wird berichtet, daß Beleuchtungskörper explodierten, Telefonapparate grundlos läuteten und daß Schwankungen in der Energieversorgung auftraten, die auch Elektrofachleute nicht erklären konnten. Prof. Hans Bender, Universität Freiburg, hatte seinerzeit festgestellt, daß ein Medium in mehreren Fällen sogar das elektronische System einer Kegelbahn zu stören vermochte.
Bisher unerklärbare Einwirkungen von Kraftfeldern zeigten sich auch bei Versuchen des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie. Man testete dort die biologische Uhr des Menschen, indem man Versuchspersonen ohne jede zeitliche Orientierung über mehrere Wochen hinweg von der Außenwelt abschloß. Alsbald stellte sich heraus, daß sich der Rhythmus der vegetativen Körperfunktionen vom Rhythmus der Wach- und Schlafperioden zu lösen begann.
Wie die Einwirkung einer Strahlungsquelle auf die Bereitschaftswelle physikalisch zu verstehen ist, ist ungeklärt. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, daß es sich hier um quantenmechanische Prozesse im Inneren der Atome handelt, die der physikalischen Erscheinung der "Induzierten Emission" vergleichbar sind. Versuche, die an einer Forschungsstätte der Luft- und Raumfahrttechnik durchgeführt wurden, geben Anlaß zu der Vermutung, daß möglicherweise die Psychokinese auf ähnliche quantenmechanische Einwirkungen zurückzuführen ist. Für den Augenblick soll festgehalten werden, daß es Prof. van Amsynck gelang, mit Hilfe von Strahlungsquellen Einfluß auf die Ermüdungsblockade der Gehirnwellen zu nehmen.
Diese Tatsache ist für das folgende DELPASSE-EXPERIMENT von entscheidender
Bedeutung.