Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes
Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit (5)
   

5. 1 Das Medium Kluski in Warschau
 
 

Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1926, S. 5 - 22.

F. W. Pawlowski, Professor der Anatomie an der Universität Michigan, USA, erstattet einen ausführlichen Bericht über seine Erlebnisse mit dem Medium Kluski in Warschau. Er schreibt:

"Die Phänomene, welche ich bei Kluski erlebte, waren ganz außerordentlich und übersteigen alles, was ich bisher darüber gelesen und gehört hatte. Die gewöhnlichen Vorarbeiten vor Beginn einer Sitzung mit dem Medium Kluski bestanden darin, daß der Versuchsraum und die darin vorhandenen Gegenstände einer genauen Untersuchung unterzogen wurden. Fenster und Türen wurden verschlossen und versiegelt und mit Wachspapierstreifen verklebt, auf die von den Teilnehmern geheime Zeichen und deren Unterschrift angebracht wurden. Auf Wunsch und wenn keine Damen im Zirkel anwesend waren, saß das Medium nackt da.

Sobald alle Teilnehmer ihre Plätze um den Tisch eingenommen und Kette gebildet hatten, fiel das Medium fast augenblicklich in tiefe Trance. Die Phänomene setzten dann meistens sofort ein. Die Kette wurde durch gegenseitiges Einhaken des kleinen Fingers in den des Nachbarn gebildet. Dadurch waren die Teilnehmer in der Lage, den übrigen Teil ihrer Hand frei bewegen zu können, also zu schreiben, zu fühlen und zu betasten, ohne den Kontakt zu unterbrechen.

Die Sitzungen fanden entweder bei vollkommener Dunkelheit oder bei Beleuchtung mit Rotlichtlampe statt. In beiden Fällen lagen Leuchtplatten auf dem Tisch bereit. Diese Leuchtplatten haben die Größe eines Quadratfußes und sind aus leichten Holzplatten mit Handhaben, etwa wie wir sie an Toilettenspiegeln finden, hergestellt. Auf einer Seite sind sie mit einer Leuchtmasse bestrichen.

Es ist für die Teilnehmer oft nicht nötig, das Weißlicht im Raume auszuschalten. Denn sobald das Medium in Trance zu fallen beginnt, verlöscht das Weißlicht von selbst, und das Rotlicht wird eingeschaltet. Ständige Sitzungsteilnehmer erzählen, daß die Aus- und Einschaltung des Lichtes langsam und stufenweise sich vollzieht. Durch persönliche Erfahrung und durch Informationen aus erster Hand, durch vollkommen ehrenhafte Beobachter kann ich feststellen, daß durch das Medium Kluski folgende Phänomene hervorgebracht werden:
 

Bild 2:
Materialisierter (oder apportierter?) Raubvogel mit ausgebreiteten Flügeln auf der Schulter des in Trance befind-lichen Mediums Franek Kluski. Auf-nahme im August 1919 in Wahrschau.

Aus: G. Geley: "L' Ectoplasmie et la Clairvoyance", Librairie Félix Alcan, Paris 1924

 

Zu der eben erwähnten Kategorie der Phantome gehört auch die seltsame Erscheinung eines Wesens, das die Zirkelteilnehmer als den Pithecanthropos bezeichnen. Er ist nämlich ein häufiger Gast der Kluskischen Sitzungen. Da er nur bei vollkommener Dunkelheit erscheint, ist es schwer, ihn näher zu untersuchen. Er hat das Aussehen eines behaarten Mannes oder eines großen Affen. Sein Gesicht ist behaart, seine Stirn ziemlich hoch; er hat lange, starke Arme und benimmt sich sehr rauh und stürmisch gegen die Sitzungsteilnehmer. Er versucht ihre Hände oder Gesichter zu streicheln, und meistens macht er dadurch der Sitzung ein Ende, oder die Teilnehmer werden dazu gezwungen, weil man ihn nicht kontrollieren kann. Ich sah oder vielmehr fühlte ihn nur einmal, als er sich an mir rieb. Ich nahm dabei einen ganz seltsamen Geruch wahr, den ich im Augenblick nicht definieren konnte, den mir aber einige andere, mit dem Phantom mehr vertraute Sitzungsteilnehmer als den eines nassen Hundes bezeichneten. Bei dieser Gelegenheit ging er hinter mir vorbei und zu der Dame neben mir, welche die Hand des Mediums hielt. Er durchbrach die Kette und unterbrach damit die Sitzung, daß er die Hand der Dame ergriff und sie gegen sein Gesicht rieb. Dies erschreckte die Dame so sehr, daß sie laut aufschrie.

Als ich das Paraffin von dem Gipsabguß durch Eintauchen in heißes Wasser ablöste, bemerkte ich eine Anzahl von Haaren, die im Wasser schwammen. Es waren gewöhnliche Haare, von der Art, wie sie auf Handrücken und dritten Fingergliedern vorkommen. Da ich vollkommen sicher war, ganz reines Wasser und eine weiße Porzellanschüssel beim Versuch verwendet zu haben, war ich durch diese Entdeckung sehr überrascht. Ich betrachtete also nochmals die bisher gemachten Abgüsse und bemerkte bei einem davon durch die dünne Paraffinschicht einige Haare oder Haarflaume, die sich im Paraffin befanden.

Ich erlebte in dieser Sache einen besonders bemerkenswerten Fall. Bei einem Abguß sind die Finger zur Faust geballt, und der Daumen schaut zwischen dem Zeige- und Mittelfinger hervor. Bei dem hier in Betracht kommenden Versuch wurde das Phantom gebeten, etwas ganz Kompliziertes, Eigenartiges und schwierig Nachzuahmendes zu zeigen. Man ließ der Erscheinung jedoch ganz frei, zu machen, was sie wolle. Sie schien eine Weile nachzudenken, um etwas ganz besonders Geeignetes zu finden. Sie tauchte dann die ausgestreckte Hand in das Paraffin und faltete erst dann die Finger. Bevor ich diese Form mit Gips ausfüllte, konnte ich im Inneren mehrere unregelmäßig geformte Paraffinteile sehen, die sich in der Höhlung des Handschuhes der Innenseite ausbreiteten und gewisse Punkte stützten. Sie entsprachen den gekrümmten Vertiefungen zwischen den Fingern.

 

 

Bild 3:

Gipsabguß einer materialisierten "Männerhand" eines unsichtbaren Phantoms mit gekrümmten Fingern und ausgestreck-tem Zeigefinger. In der Größe entsprach die Hand der eines Kin-des von sieben bis acht Jahren. Erhalten durch Dr. G. Geley mit Hilfe des Mediums Franek Kluski im September 1921.

Aus: G. Geley: "L' Ectoplasmie et la Clairvoyance", Librairie Félix Alcan, Paris 1924

Bild 4:

Gipsabguß zweier "materialisierter", leicht gefalte-ter Hände eines unsichtbaren Phantoms. Erhalten im September 1921 in Warschau mit Hilfe des Mediums Franek Kluski.

Aus: G. Geley: "L' Ectoplasmie et la Clairvoyance", Librai-rie Félix Alcan, Paris 1924

 

Erklärung der Tatsachen.

Das, was Professor Pawlowski als persönliche Erlebnisse bei dem Medium Kluski berichtet, bestätigt in allen Punkten das, was mir über die Gesetze des Geisterverkehrs mitgeteilt worden war und besonders in dem Abschnitt über die Odkraft dargelegt ist.

Bei allem, was in den Sitzungen des Kluski vor sich geht, ist das Medium als denkende und handelnde Persönlichkeit nicht im geringsten beteiligt. Es ist einzig und allein die Kraftquelle, aus der die sich kundgebenden Geister das Od für die Kundgebungen entnehmen. Kann das Medium nicht viel Od abgeben, entweder weil es körperlich nicht wohl ist oder weil es durch vorhergegangene Odabgabe schon sehr geschwächt ist, dann sind die Phänomene entweder sehr unvollkommen oder ganz unmöglich.

Das Od sah Professor Pawlowski als einen leuchtenden Rauch oder Wolke oder als Funken und Flämmchen. Darin sah er Augenpaare, dann ganze Gesichter, die sich in dem Maße der Zunahme der Odkraft zu ganzen Gestalten entwickelten.

Es ist dasselbe, was wir in den Berichten der Bibel über den brennenden Dornbusch, die Wolken- und Feuersäule der Israeliten, die Wolke in dem Offenbarungszelte, die Wolke auf Tabor und die Odflämmchen am Pfingstfest finden. Das alles stand auch in der Bibel stets in Verbindung mit der Kundgebung der Geisterwelt, wie dies in den früheren Kapiteln eingehend nachgewiesen wurde.

Wenn in dem vorstehenden Bericht erwähnt wird, daß die kleinen Geisterverkörperungen sich zu normaler Größe entfalteten, sobald die Sitzungsteilnehmer im Takt tief und gleichmäßig atmeten, so ist dies nach dem Gesagten etwas Selbstverständliches. Denn nicht bloß das Medium gibt Odkraft an die Geisterwelt ab, sondern alle Sitzungsteilnehmer, der eine mehr, der andere weniger, besonders wenn sie schon öfters an solchen Sitzungen teilgenommen haben. Sie sind gewissermaßen Hilfsmedien für das Hauptmedium. Nun wird aber die Odabgabe der Teilnehmer durch ein gleichmäßiges tiefes Atmen bedeutend verstärkt. Darum spielt die Kunst des Atmens bei den Fakiren und ihre medialen Darbietungen eine große Rolle.

Daß gegen Ende der Sitzungen eine Temperaturabnahme festgestellt wurde, anstatt einer zu erwartenden Temperaturerhöhung, hat ebenfalls seinen natürlichen Grund. Es ist in der Odlehre gesagt worden, daß nur ein verdichtetes Od für menschliche Sinne wahrnehmbar wird und daß die Geister nur mit einem verdichteten Od auf Materie wirken können. Ferner wurde dargetan, daß zur Verdichtung des Ods kalte Kraftströme verwendet werden nach dem allgemein gültigen Naturgesetz, daß Kälte verdichtet. Diese kalten Ströme müssen gegen Ende einer Sitzung in besonderer Stärke zur Anwendung kommen, weil die Wärmeentwicklung der anwesenden Personen auf die Odverdichtung schädlich wirkt. Die kalten Kraftströme haben ein Sinken der Temperatur zur Folge.

Professor Pawlowski wundert sich über das menschliche Auftreten der verkörperten Geister, in deren Augen und Antlitz er schauen, deren Gestalt er fühlen, deren Atem und Herzschlag er hören und deren Stimme er vernehmen konnte. Wenn man sich jedoch die früher mitgeteilte Wahrheit vor Augen hält, daß die Geister dieselben Persönlichkeiten sind, die sie als Menschen waren, daß sie als Geister dieselben Organe besitzen wie wir, nur daß sie bei ihnen geistig und bei uns materialisiert sind, so verstehen wir es vollkommen, daß bei den Geisterverkörperungen das materialisierte Geisterherz für unser Ohr vernehmlich schlägt und wir den Atem hören, den die materialisierten Lungen des Geistwesens genauso bewirken, wie er von unseren Lungen bewirkt wird.

Demnach sind auch die erscheinenden Einzelglieder nichts anderes als die Verkörperung des betreffenden geistigen Gliedes. Die Hände, die sich in die Paraffinmasse tauchten, bis das Paraffin erkaltete, waren die materialisierten Hände eines Geistes und hatten dieselbe Eigenart, die sie besaßen, als der Geist noch im irdischen Körper lebte. Darum sind der Daumenabdruck oder die Fingerabdrücke einer materialisierten Geisterhand genau dieselben Abdrücke, die sie als Menschenhand hatte. Darum erscheinen aber auch alle sonstigen Eigentümlichkeiten, die der Geist früher als Mensch besaß, in derselben Weise wieder, wenn er sich als Geist vermittels des verdichteten Ods eines Mediums materialisiert. Es erscheinen also auch die Härchen auf den Händen und Fingern wieder, wenn er als Mensch solche an denselben Stellen hatte. Daß in dem erkalteten Paraffin nachher von diesen Härchen einige gefunden wurden, ist also ganz natürlich. Denn auch beim Menschen, der seine mit Härchen besetzten Finger in heißes Paraffin taucht, wird man nachher einige von ihnen im Paraffin finden, in dem sie sich abgelöst haben.

Hier muß jedoch eine sehr wichtige Bemerkung angefügt werden:

Aber auch die Geister, die im Jenseits infolge ihrer Besserung eine andere, schönere Gestalt erlangt haben, pflegen bei Materialisationen in spiritistischen Sitzungen dennoch in der Gestalt zu erscheinen, die sie als Mensch hatten, indem sie diese künstlich wiederherstellen. Das tun sie nur dann, wenn sie unter den Sitzungsteilnehmern Verwandte oder Bekannte haben, denen sie sich zu erkennen geben wollen. Dadurch wollen sie sich ihnen gegenüber ausweisen, daß sie dieselben sind, die früher als Menschen unter ihnen gelebt haben.

Die Paraffinformen, von denen Professor Pawlowski spricht, konnten die Geister nur dadurch herstellen, daß sie ihre materialisierte Hand in die flüssige Paraffinmasse tauchten und nach Erkalten des Paraffins die Hand wieder ganz oder teilweise dematerialisierten oder auflösten. Um die Hand aus den Paraffinformen zu ziehen, ohne sie zu beschädigen, genügte eine teilweise Dematerialisierung der Geisterhand, also ein Dünnerwerden der Glieder und eine kleine Verkürzung derselben. Auch brauchte die Materialisierung im Augenblick des Paraffinbades nur die Dichtigkeit eines dicken Nebels zu haben, um dem flüssigen Paraffin die Form der Hand zu geben. Mit einer solchen Verdichtung der Odgestalt vermag der Geist sogar noch durch feste Materie hindurchzugehen. Die bloß bis zur Dichtigkeit des Nebels verdichtete Geisterhand kann also aus der Paraffinhand heraustreten und die Paraffinmaske ablegen, ohne daß eine Auflösung der materialisierten Geisterhand erfolgt. Der beobachtende Zuschauer nimmt daher in diesem Falle eine Veränderung der materialisierten Geisterhand nicht wahr.

Es sind für den Geist also drei Möglichkeiten gegeben, diese Paraffinformen herzustellen und abzulegen. Entweder bedient sich der Geist einer festen Materialisation seiner Hand und löst sie nachher wieder ganz auf. Oder er löst die feste Materialisation bloß teilweise durch entsprechendes Verdünnen und Verkürzen der Hand auf, oder er nimmt bloß eine Verdichtung des Ods bis zur Dichtigkeit eines dicken Nebels und kann dann ohne Veränderung der Hand sowohl die Paraffinformen bilden als sie auch ohne Beschädigung ablegen. In diesem Falle tritt die Geisterhand durch das erkaltete Paraffin hindurch ohne Widerstand nach außen, faßt dann die Form von außen an und legt sie auf den Tisch.

Wenn Professor Pawlowski meint, die Geister gingen mit den Formen sehr unvorsichtig um und hätten sie in einem Falle sogar auf den Boden fallen lassen, während er doch sonst ihre große Freundlichkeit und Zuvorkommenheit lobt, so ist ihm dabei etwas sehr Wichtiges unbekannt. Er weiß nicht, daß es nicht in der Macht des Geistes steht, seine materialisierte Hand eine beliebig lange Zeit in der Materialisation zu erhalten. Er ist darin ganz von dem ihm zur Verfügung stehenden Od und der Verdichtung des Ods abhängig. Nun löst aber Wärme das Od auf. Infolgedessen hebt auch das heiße oder sehr warme Paraffin die Materialisation der eingetauchten Geisterhand sehr schnell auf, und die Odverdichtung ist beim Herausnehmen der Paraffinformen in vielen Fällen nicht mehr stark genug, um es dem Geist zu ermöglichen, die Form vorsichtig hinzulegen. Sie fällt hin, nicht aus Mangel an Vorsicht von seiten des Geistwesens, sondern aus Mangel an Odkraft und ungenügender Odverdichtung.

Daß nicht bloß Geister von Menschen sich materialisieren, sondern auch Geister von Tieren, wird uns dann verständlich, wenn wir wissen, daß beim Tode des Tieres der Tiergeist sich in derselben Weise vom irdischen Körper trennt wie der Menschengeist beim Tode des Menschen. Ein Unterschied zwischen einem Tiergeist und einem Menschengeist besteht bloß in der Höhe der Entwicklung, aber nicht im Wesen des Geistes selbst. Im Tiere sind niedere Geister verkörpert, im Menschen solche, die in ihrem Aufstieg schon höhergekommen sind.

Daß in dem Kluskischen Zirkel Tiergeister materialisiert wurden, ist ein Beweis dafür, daß es überhaupt die niedere Geisterwelt ist, die in jenem Zirkel die Herrschaft führt, wenn auch hier und da bessere Geister, wie zum Beispiel der "syrische Priester", zwischendurch erscheinen. Es sind dies gewöhnlich die Schutzgeister des Mediums, die, soviel in ihrer Macht steht, die Einflüsse des Bösen zu schwächen suchen. Viel können sie dabei nicht ausrichten, wenn nicht das Medium und die Teilnehmer durch freie Willensentscheidung nur die Verbindung mit dem Hohen und Guten anstreben und alles Niedere ablehnen. Den größten Schaden aus der Verbindung mit der niederen Geisterwelt hat das Medium selbst, nicht bloß seelisch, sondern auch körperlich.

Daher berichtet Professor Pawlowski von dem Medium Kluski, es sei nach jeder Sitzung vollkommen ermattet und müsse öfters, noch bevor es das Bewußtsein erlangt habe, zu Bett gebracht werden, wo es manchmal erst nach mehreren Stunden erwache. Darum ziehe es auch das Medium vor, nur alle vierzehn Tage eine Sitzung zu halten, da es zu sehr angestrengt werde. Es treibt, was es selbst will, und nicht, was die Teilnehmer wollen, treibt mehr als einmal den reinen Unfug und verursacht nicht selten schreckenerregende Szenen, denen nur durch Aufhebung der Sitzung ein Ende bereitet werden kann. Hier gilt das Wort: "Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los." Daher versagen so viele starke Medien nach einer gewissen Zeit vollständig, da ihnen bei den Sitzungen durch die niedere und böse Geisterwelt so viel Odkraft entzogen, aber nicht mehr ersetzt wird. Und dann kommt eine neue Gefahr, der manche Medien zum Opfer fallen: Sie, die bisher als bedeutende Medien gefeiert wurden, haben nicht die Demut und Wahrheitsliebe, den Verlust der medialen Kraft offen einzugestehen, und suchen die fehlende Kraft durch betrügerische Tricks zu verdecken, bis sie dabei entlarvt werden. Solche Entlarvungen dienen dann den Unwissenden dazu, die ganze Sache des Geisterverkehrs als Betrug und Schwindel zu betrachten. Wird eine Versammlung als Gottesdienst betrachtet und gehandhabt, so sind die Teilnehmer jeder Furcht vor dämonischem Wirken enthoben. Das Gute führt die Kontrolle, und es wird nur das zugelassen, was nach dem Willen Gottes ist. Durch die Feststellung des Professors Pawlowski, daß bei den höheren Geistern der Odgeruch ein sehr angenehmer und sehr lieblicher war, während er bei der Verkörperung des großen Affen den abstoßenden Geruch wie bei einem nassen Hunde wahrnahm, wird das über den Odgeruch früher Gesagte vollauf bestätigt.

Professor Pawlowski schließt seinen Bericht mit folgenden Sätzen:

"Es ist für jedermann unmöglich, diese Phänomene zu verneinen oder zu verwerfen. Und es ist unmöglich, sie mit Taschenspielertricks zu erklären. Ich erkenne vollkommen an, daß es für die Mehrzahl schwer ist, sie zu glauben; daß es schwer ist, die Möglichkeit zu begreifen, daß innerhalb weniger Minuten lebende menschliche Wesen sich zeigen, deren Knochen man durch das Fleisch betasten kann, deren Herzschlag zu hören und zu fühlen ist... Ich erkenne an, daß dies alles außer unserem Fassungsvermögen liegt. Wir sind durch die Wunder der modernen Wissenschaft verdorben. Wir können nur an das Natürliche glauben, das in so großer Schönheit zu uns kommt, wir können aber an das Geheimnis des universellen Lebens, an das vor uns so sehr gehütete göttliche Geheimnis nicht mehr glauben.

Die offizielle Wissenschaft wird das große bereits heute vorliegende Experimentalmaterial anerkennen und ihre Hand zur Feststellung der Wahrheit leihen, ohne Rücksicht auf jene Moralisten, die in der Anerkennung der psychischen Phänomene eine Gefahr für Moral und Religion erblicken. Intellektuelle Feigheit ist mehr oder weniger entschuldbar bei den Moralisten, deren kleinliche Denkungsart sich mehr mit vergänglichen, für die Allgemeinheit vorübergehenden Dingen beschäftigt.

Ein Gelehrter, ein Wahrheitssuchender darf diesen Standpunkt nicht einnehmen.


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