Thema: | Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion (3) |
6. 4 Der Erlösungsplan Gottes (Belehrung
aus den SPHÄREN DES LICHTES)
Was wir vortragen, ist Weisheit bei den Gereiften,
doch nicht Weisheit dieser Welt... Wir tragen Gottes
geheimnisvolle, verborgene Weisheit vor, die Gott vor
aller Zeit zu unserer Verherrlichung vorherbestimmt
hat.
(1. Korinther 2, 6 – 7)
Nach dem Abfall eines großen Teiles der Geisterwelt legte Gott den Plan
fest, nach dem er die in die Tiefe gesunkenen unglücklichen Wesen retten
und zu seinem Reiche wieder zurückführen wollte.
Sein Erbarmen galt zunächst den weniger Schuldigen. Das waren die unermeßlichen Scharen, die bei der erneuten Prüfung in der Sphäre des Paradieses die Sünde des endgültigen Abfalles begangen hatten. Erst wenn sie Rettung gefunden, sollten ihre Verführer - Luzifer und seine Miträdelsführer - zur Rückkehr ins Vaterhaus Gottes gelangen.
Gott ist gerecht.
Jede einzelne der Besserungsstufen erforderte zu der darin vorgesehenen leiblichen Gestaltung der Geister ein besonderes Eingreifen Gottes. Es bestand darin, daß er die Odgestalten der Geisterpaare in der Form dieser Stufe verkörperte und ihnen die Fähigkeit verlieh, durch Zeugung den Leib dieser Stufe fortzupflanzen. Doch die Geister selbst werden nach feststehenden Gesetzen der Geisterwelt den gezeugten Körpern einverleibt.
Ihr Menschen könnt freilich das 'Wie' all dieser Vorgänge nicht verstehen, wie ihr ja auch von dem ganzen Naturgeschehen, das euch umgibt und das ihr täglich mit eigenen Augen seht, in Wirklichkeit nichts begreift.
Eure Wissenschaft beschäftigt sich mit der Frage der Abstammung, besonders der Abstammung des Menschen vom Affen.
Der Geist des Menschen war, bevor er zum erstenmal in einem menschlichen Leib verkörpert wurde, in einem Tierleibe. Es ist daher derselbe Geist, der durch die verschiedenen Naturstufen in stets vollkommenerer Gestaltung emporsteigt.
Die Naturstufen selbst erfahren in ihrem materiellen Sein keine Veränderung. Sie sind heute, wie sie vor Tausenden von Jahren waren. Nur sind im Laufe der Zeiten manche Arten der einzelnen Stufen ausgestorben, weil keine Geister mehr darin verkörpert wurden. Gott schuf dafür andere, höhere Arten, in denen diejenigen Geister verkörpert werden, für welche die ausgestorbenen Arten früher bestimmt gewesen. Die ausgestorbenen Arten waren Zwischenstationen in der Aufwärtsentwicklung. Als sie wegfielen und an ihre Stelle höhere Arten traten, mußten die betreffenden Geister länger warten, bis sie in die höheren Arten einrückten, die anstelle der ausgestorbenen getreten waren.
So findet ihr heute noch körperliche Überreste ausgestorbener Arten der Pflanzen- und Tierwelt der früheren Zeitperioden.
Bei Gott gibt es keine Willkür!
Wenn ich dir sagte, daß es ein Zurücksinken eines Geistes in eine tiefere Stufe nicht gibt, so hat das darin seinen Grund, daß ein Geist, der in einem Punkt schlechter wird als er vorher war, dafür in einem anderen Punkt sich bessert, und so ein Ausgleich geschaffen wird. Auch hierin waltet ein göttliches Gesetz.
Von der Größe der Zeiträume, die vom Augenblick des Geisterfalles
bis zu dem Tage verflossen sind, an dem der erste gefallene Geist reif war,
als Mensch verkörpert zu werden, könnt ihr euch keine Vorstellung
machen.
2. Petrus 3, 8:
'Bei Gott sind tausend Jahre wie ein Tag.'
Von allen diesen Wahrheiten weiß das heutige Christentum nichts. Sie wiederstreben auch deinem bisherigen Denken. Aber sollte ich dir deswegen die Wahrheit vorenthalten, weil sie dir unglaublich erscheint und deine Mitmenschen darüber lachen werden? Du hast ja Gelegenheit, bei den Geisterkundgebungen in den verschiedensten spiritualistischen Gottesdiensten nach diesen Wahrheiten zu fragen, und du wirst sehen, daß sie dir überall bestätigt werden. Leider sind die wichtigen Lehren, die ich dir soeben vorgetragen habe, auch aus dem biblischen Schöpfungsbericht beseitigt worden. Er enthält fast nichts mehr davon.
Bei der späteren Gestaltung der Heiligen Schrift war die Macht des
Bösen am Werk, die Zusammenhänge in dem Erlösungsplan Gottes
der menschlichen Kenntnis zu entziehen. Der Menschheit sollte die tröstliche
Wahrheit vorenthalten werden, daß alles wieder zu Gott kommt.
1 Tim. 2, 3:
'Denn Gott will, daß alle gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen'.
Diese Worte klangen den Herrschern der Hölle viel angenehmer als die Lehre
von dem erbarmenden Gott, der zwar in seiner Gerechtigkeit zürnt und straft,
aber nicht ewig am Zürnen und Strafen bleibt, sondern allen seinen Kindern
wieder verzeiht und sie heimruft. Mit dem bloß zur Einflößung
von Furcht dienenden Schreckmittel der 'ewigen Höllenstrafen' hat man den
wahren Gottesbegriff geschändet. Man hat damit auch die Ausführung
des Rettungsplanes jenes Gottes erschwert, der den sünden- und leidbeladenen
Menschen das Wort der allerbarmenden Liebe hat zurufen lassen:
Jesaja 49, 15:
'Wenn auch eine Mutter ihres Kindes vergessen könnte, so werde ich doch deiner nie vergessen.'
Manchen Abschnitten eurer Bibel ist es ergangen, wie den Gemälden der alten Meister, die auf den Wänden eurer alten Kirchen angebracht waren. Später kamen die sogenannten 'Kirchenmaler' und haben ihre alltäglichen Figuren darüber gestrichen. Und wenn ihr heute die später aufgetragene Tünche vorsichtig von diesen Wänden abwaschet, dann kommt das alte Gemälde wieder zum Vorschein, und ihr steht bewundernd vor dem Kunstwerk der großen Meister.
So ist auch das Bild der Wahrheit, das die ursprüngliche Bibel enthielt, später entstellt worden.
Ein menschlicher Dichter hat das Wort geprägt: 'Bücher haben ihre Schicksale.'
Ja, leider auch die Bibel hat ihre Schicksale gehabt. Es ist vieles daraus verschwunden, was hineingehört, und manches hineingesetzt worden, was nicht darin sein dürfte, weil es der Wahrheit widerspricht.
Wenn einige 'Kirchen' diese Tatsache nicht zugeben wollen, sondern die euch vorliegende Bibel als 'unverfälscht' ansehen, so nützen sie damit der Sache Gottes nicht. Sie fügen ihr nur Schaden zu. Denn auch der weniger Gebildete muß beim aufmerksamen Lesen der heiligen Schriften, vor allem des Schöpfungsberichtes, zu der Erkenntnis kommen, daß so manches darin Mitgeteilte nicht richtig sein kann.
Über die im Alten Testament vorgekommenen Fälschungen beklagt sich
Gott durch den Propheten Jeremia:
Jeremia 8, 8:
'Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, wir sind im Besitze des göttlichen Gesetzes? Jawohl, - zur Lüge hat es der Fälschergriffel der Abschreiber verdreht. Beschämt müssen daher die Weisen dastehen und bestürzt sein, denn sie haben sich selbst gefangen. Sie haben das Wort des Herrn weggeworfen. Welcherlei Weisheit besitzen sie da noch?'
An anderen Stellen der heiligen Schriften hat die Wahrheit dadurch Schaden gelitten, daß eure Übersetzer Wörter und Ausdrücke des Urtextes so falsch wiedergegeben haben, daß der richtige Sinn nicht mehr zu erkennen ist.
In dem Gesagten findest du den Grund für die große Verwirrung und Entstellung der Wahrheit, die in dem biblischen Schöpfungsbericht enthalten ist, wie er heute vorliegt. Nur aus ganz vereinzelten Angaben dringt noch ein schwacher Schimmer der Wahrheit durch. So sind darin zwar einige Entwicklungsperioden der materiellen Schöpfung angedeutet. Sie stimmen jedoch weder in der Zahl, noch in der Reihenfolge mit der Wirklichkeit überein.
Dasselbe gilt von der Erschaffung der ersten Menschen.
Hier ist die Erschaffung der Geister mit der Verkörperung der ersten Geister
im materiellen Menschenleib durcheinander geworfen. Im ersten Kapitel
der Bibel wird mitgeteilt, daß Gott die Menschen als seine letzte Schöpfung
ins Dasein rief. Erde, Pflanzen und Tiere waren schon da. Dann heißt es:
1. Mose 1, 27:
'Nun schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib erschuf er sie. Gott segnete sie dann und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch!'
Richtig ist, daß Gott die beiden Geister, die als erste zu Menschen verkörpert wurden und den Namen 'Adam und Eva' führten, einst vor ihrem Abfalle nach seinem Bild geschaffen hatte. Richtig ist, daß er sie als männlichen und weiblichen Geist ins Dasein gerufen und ihnen den Segen zur Fortpflanzung gegeben hatte. Aber das war nicht nach der Erschaffung der Erde, Pflanzen und Tiere geschehen, sondern bezieht sich auf ihre Schöpfung als Geister. Wenn Gott etwas nach seinem Bilde schafft, dann kann es nur Geist sein. Denn Gott ist Geist und nur Geist, also nicht Materie. Und was er nach seinem Bilde schafft, ist ebenfalls nur Geist und nicht teils Geist und teils Materie, wie die irdischen Menschen.
In den weiteren Einzelheiten des biblischen Berichtes über die Erschaffung der Menschen finden sich noch größere Widersprüche. Denn einige Zeilen weiter wird gesagt, daß Gott den Menschen gebildet und zwar bloß einen männlichen Menschen, und das zu einer Zeit, als sonst noch nichts Lebendes auf der Erde war, während nach dem ersten Bericht der Mensch nach allen anderen Lebewesen erschaffen sein soll. Nach dem zweiten Bericht soll also Gott den Menschen auf die kahle Erde verpflanzt haben. Erst danach soll Gott einen Garten in Eden geschaffen haben, in den er den Menschen brachte. Und dann erst sollen in diesem 'Paradiese', wie ihr den Garten nennt, allerlei Bäume mit wohlschmeckenden Früchten hervorgewachsen sein. Dem Menschen soll er den Auftrag erteilt haben, diesen Garten zu bebauen und zu behüten. Man kann sich gar nicht denken, vor wem der Mensch den Garten zu hüten hatte. Es war ja nach demselben Bericht sonst nichts auf der Erde. –
So viele Sätze, so viele Widersprüche! –
Stelle nun diesem unverständlichen Bild das dir übermittelte Wahrheitsbild
gegenüber! Da siehst du das Paradies als jene geistige Sphäre,
in die Gott nach der Geisterrevolution die weniger schuldigen Mitläufer
zur Strafe und erneuten Prüfung verwies. Hier stand der geistige Baum der
Erkenntnis des Guten und des Bösen. Es war nichts anderes als das Gebot
Gottes, das er ihnen zur Prüfung für diese Sphäre gegeben hatte,
und dessen Tragweite sie nicht erkannten. An der Beachtung oder Nichtbeachtung
dieses Gebotes oder Verbotes sollte es sich zeigen, ob die Geister der Paradiesessphäre
gewillt waren, wieder auf die Seite Gottes zu treten oder sich Luzifer endgültig
anzuschließen. Bestanden sie diese Prüfung durch Gehorsam gegenüber
Gott, so wurde das Gebot für sie zum Baume des Lebens in der Herrlichkeit
Gottes. Übertraten sie jedoch das Verbot, so wurde es zum Baume des Todes.
Dann wurden sie auch aus diesem Paradies hinab in die Sphären Luzifers
geschleudert. Das war dann der Tag der vollständigen Trennung von Gott.
Es war der Tag, an dem sie des geistigen 'Todes' starben.
1. Mose 2, 17:
'... An dem Tage, da ihr davon esset, müßt ihr des Todes sterben.'
Jetzt verstehst du auch, warum Adam das Paradies hüten sollte. Sich und die anderen behüten vor der Einwilligung in die Verlockungen zur Sünde des Ungehorsams gegen Gott. Jetzt ist dir auch der Hinweis der Bibel klar, daß nach der Vertreibung der treulos gewordenen Geister aus dem Paradiese ihre Rückkehr dorthin durch Cherub mit flammenden Schwertern verhindert wurde. Denn die Entscheidung war gefallen. Sie hatten dem Machthaber der Tiefe Gehorsam geleistet. Die Sphären der Finsternis wurden nun ihr Los. Sie hatten kein Anrecht mehr auf die Gefilde des Paradieses, die ihnen so lange versagt bleiben, bis der Tag kommt, wo die gefallenen Geister auf dem Rückweg zu Gott diese Geistersphäre des Glückes als Vorstufe der Sphäre des Himmels wieder erreicht haben. Dann dürfen sie den geistigen Garten Eden wieder betreten, um aus ihm zu der Herrlichkeit emporzusteigen, aus der sie einst durch eigene Schuld ausgestoßen wurden.
Es ist daher auch das Gegenteil von dem wahr, was Gott in höhnischer Weise
nach dem Bericht eurer Bibel gesagt haben soll. Er soll nämlich in dem
Augenblicke, wo unermeßliche Scharen seiner Kinder in das namenlose Unglück
der vollständigen Trennung vom Reiche Gottes gestoßen wurden, die
Worte gesprochen haben:
1. Mose 3, 22:
'Der Mensch ist ja nun geworden, wie unsereiner, so daß er weiß, was gut und bös ist. Nun aber soll er nicht auch noch seine Hand ausstrecken und Früchte vom Baume des Lebens nehmen und sie essen und unsterblich werden.' –
So spricht ein Teufel, aber nicht ein unendlich gütiger Gott! Und in Wirklichkeit sind es die Worte, mit denen Satan die verführten Geister verhöhnte. – Gottes Wille ist es ja, daß sie ihre Hand nach dem Baume des Lebens auch nach ihrem Falle ausstrecken im Gehorsam gegen Gott und in der Rückkehr zu ihm.
Aber die Mächte der Tiefe wollen es jenen Geistern, denen zuerst das Erbarmen Gottes durch Schaffung der 'Besserungssphären' zuteil wurde, für alle Zukunft wehren, die Hand nach dem Baume des Lebens auszustrecken und zu Gott zurückzukehren. Wenn es nach dem Willen Luzifers gegangen wäre, würden jene Stufen des geistigen Aufstieges nie geschaffen worden und auch eine materielle Welt nie entstanden sein. Er hätte dann seine Gewaltherrschaft über jene Geister ungeschwächt ausüben können, ohne befürchten zu müssen, einen von ihnen zu verlieren.
Auch zu der Art, wie in eurer Bibel die Erschaffung des ersten menschlichen Weibes dargestellt wird, muß ich Stellung nehmen:
In dem biblischen Bericht heißt es, daß Gott dem einsamen ersten Mann eine Gehilfin geben wollte. Darum habe er aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet und sie dem Manne zugeführt, damit er sich aus diesen eine Frau aussuche. Aber es habe sich keine geeignete darunter befunden. Um diesem Übelstand abzuhelfen, habe Gott den Mann in einen tiefen Schlaf fallen lassen, eine Rippe aus seiner Seite genommen und die dadurch entstandene Lücke mit Fleisch wieder ausgefüllt. Aus der Rippe habe er einen weiblichen Menschen gebildet und ihn dem Manne als sein Weib zugeführt.
Du weißt, daß diese Darstellung zum Gegenstand des Hohnes, besonders bei den Gegnern des Gottesglaubens geworden ist. Es ist schmerzlich, die Schöpfungstat Gottes so entstellt und dem Gespötte der Menschen preisgegeben zu sehen. Auch hier hat das Böse durch seine menschlichen Werkzeuge das Bild der Wahrheit zur abstoßenden Fratze verzerrt, damit der Begriff eines allmächtigen und allweisen Gottes ins Lächerliche gezogen werden sollte. Denn etwas der Lächerlichkeit preisgeben heißt, die tödliche Waffe zu seiner Vernichtung schmieden. –
Über die Materialisationen von Geistern habe ich dich hinreichend belehrt. Du weißt, daß man heute dazu das Od von sogenannten 'Materialisationsmedien' benötigt, mit dem die Gestalt des Geistes materiell verdichtet wird. Dasselbe Gesetz wandte Gott bei der Verkörperung des ersten Menschengeistes an.
Nun gab es damals noch kein menschliches Materialisationsmedium, dessen Od
er hätte verwenden können. Daher nahm er das Od der Erde und
zwar eine solche Odmischung, wie sie dem Aufbau des menschlichen Körpers
entsprach. Es war dieselbe Odmischung, aus der sich auch heute die Körper
der Menschen auf dem Wege des Wachstums bilden. Schon Paulus sagt:
1. Korinther 15, 38 - 39:
'Gott gibt jeder Art der Lebewesen einen besonderen Leib. Nicht alles Fleisch hat dieselbe Beschaffenheit. Anders ist das Fleisch bei Menschen, anders bei vierfüßigen Tieren, anders bei Vögeln, anders bei Fischen'.
Der auf diese Weise ins Dasein getretene erste männliche Mensch war nun der einzige in seiner Art. Er war, wie eure Bibel mit Recht sagt, einsam. Nur die Pflanzen- und Tierwelt hatte er um sich. Er sehnte sich nach der Stunde, wo der nächste Geist sich zur Reife für eine menschliche Verkörperung durchgerungen hatte. Er hielt Umschau unter den ihn umgebenden höheren Tieren, ob bei deren Tode Gott nicht vielleicht den einen oder anderen Tiergeist als würdig befinden würde, ebenfalls Mensch zu werden. Ein Anklang hieran liegt in eurem biblischen Bericht, daß Gott dem ersten Menschen alle Tiere zugeführt habe, damit er sich unter ihnen nach einer Gefährtin umsehe.
Da endlich kam der Tag, wo wieder ein Geist die Stufe des Menschen erreicht hatte.
Diesmal war es ein weiblicher Geist. Es war jener Geist, der als Gefährtin Adams im Reiche Gottes und dann auch in der Paradiesessphäre war und zuerst ungehorsam wurde und Adam zum gleichen Ungehorsam verführt hatte. Die Schuld dieses Geistes war größer und infolgedessen auch die Strafe. Der Aufstieg aus der Tiefe dauerte daher länger und er erreichte nicht gleichzeitig mit dem männlichen Dualgeist die Höhe des irdischen Menschendaseins.
Die Schilderung der Verkörperung dieses weiblichen Geistes zum materiellen Menschen, wie sie in der heutigen Bibel enthalten ist, läßt die Wahrheit des wirklichen Herganges ein wenig durchschimmern.
Die Verkörperung der 'Eva', wie eure Bibel das erste Weib nennt, nahm den Verlauf, den alle Materialisationen der Geister haben. Bei Eva brauchte Gott nicht mehr das Od der Erde zu nehmen, sondern er hatte ein 'Materialisationsmedium' zur Verfügung. Es war Adam. Daß er außerordentliche mediale Kräfte besaß, ist aus dem Umstande erklärlich, daß die Geisterwelt seinen Körper materialisiert hatte und mit ihm auf medialem Wege beständig in Verbindung stand.
Wie auch heute eine Geisterverkörperung nur dann möglich ist, wenn
das Materialisationsmedium sich in 'Tieftrance' befindet, so auch damals. Den
Zustand der 'Tieftrance' bei Adam schildert die Bibel mit den Worten:
1. Mose 2, 21:
'Gott ließ einen tiefen Schlaf auf Adam fallen'.
Es war der 'mediale Schlaf', bei dem der Geist des Adam aus dem Körper
austrat. Und wie auch heute bei einer vollständigen Materialisation eines
Geistes das Od des Materialisationsmediums nicht ausreicht, sondern auch noch
Materie des Mediums aufgelöst werden muß, so löste die Geisterwelt
bei der Materialisation der Eva auch noch körperliche Materie des Adam
in Od auf und verwandte sie zur Bildung des Leibes der Eva. Dieser Vorgang hat
die Veranlassung gegeben zu dem Bericht der Bibel von der Wegnahme einer Rippe
des Adam:
1. Mose 2, 21 – 22:
'Als Adam eingeschlafen war, nahm Gott eine von dessen Rippen und gestaltete sie zu einem Weibe.'
Bei den sonstigen Geisterverkörperungen dauert die Materialisation bloß eine bestimmte Zeit. Dann löst sie sich wieder auf, und das Medium erhält alles wieder zurück, was es an Od und körperlicher Materie hatte abgeben müssen. Bei der Eva mußte jedoch die Verkörperung eine dauernde sein. Darum konnte Adam als Medium weder das abgegebene Od noch den in Odform abgegebenen Teil der körperlichen Materie wiedererhalten. So mußte ihm die Geisterwelt dafür Ersatz liefern. Diesen beschaffte sie aus dem Od der Erde auf dieselbe Weise, wie sie zuerst den Leib des Adam gebildet hatte. Darauf weist die Bibel mit den euch bisher so unverständlichen Worten hin: 'Er verschloß die Stelle der weggenommenen Rippe wieder mit Fleisch.' So war das erste Menschenpaar geschaffen. Von ihm sollte auf dem Wege der Zeugung das ganze Menschengeschlecht abstammen.
Bei der irdischen Zeugung wird bloß der Keim für den Aufbau des materiellen Leibes des werdenden Kindes übertragen.
Gottes Allmacht und Weisheit zeigt sich dem denkenden Menschengeist nirgends erhabener als gerade bei dem großen Naturgeheimnis des Werdens eines neuen Menschen.
Das gilt selbstverständlich in demselben Maße auch von der Fortpflanzung in den anderen Naturstufen.
Überall sind es gefallene Geister, die den durch Zeugung gebildeten materiellen Körpern einverleibt werden nach so weisen Gesetzen Gottes, daß euer Menschenverstand dieses göttliche Geheimnis nicht begreifen könnte, auch wenn ich es klarzumachen versuchen wollte.
Adam und sein Weib bekamen Söhne und Töchter (1. Mose 5, 4). Die
Brüder nahmen ihre Schwestern zu Frauen. Wenn daher in der Bibel berichtet
wird, daß Kain nach der Ermordung Abels in ein anderes Land flüchtete
und dort sein Weib 'erkannte', so heißt das nicht, er habe dort erst sein
Weib kennengelernt, als ob es noch andere Menschen gegeben hätte, die nicht
von Adam und Eva abstammten. Das Wort 'erkennen' besagt nach dem hebräischen
Sprachgebrauch: Geschlechtsverkehr haben. Es heißt von Kain:
1. Mose 4, 17:
'Und Kain erkannte sein Weib; die ward schwanger und gebar den Henoch.'
Auch bei Adam werden dieselben Worte gebraucht:
1. Mose 4, 1:
'Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain.'
Von dem ersten Menschenpaar stammt also die ganze Menschheit ab. Sie bildete die höchste irdische Besserungsstufe im Aufstieg der gefallenen Geister. Hier war die Grenze des Herrschaftsbereiches Luzifers.
War die Erlösung erfolgt, dann hatte Gott die Schaffung von 'Geistersphären' vorgesehen, in denen die Menschengeister nach dem irdischen Tode bis zur Sphäre des Himmels nach und nach aufsteigen konnten. Sie vor der Erlösung zu schaffen, war deswegen zwecklos, weil ja keiner der gefallenen Geister zu diesen Sphären aufsteigen und durch sie in den Himmel gelangen konnte.
In diesem Zusammenhang möchte ich dich auf eine andere sehr wichtige Wahrheit aufmerksam machen: Es gab nämlich vor der Erlösung sehr viele Menschen, in denen nicht ein gefallener Geist verkörpert war, sondern Geister des Himmels, denen Gott die Erlaubnis gegeben, durch menschliche Geburt Mensch zu werden, um den anderen Menschen behilflich zu sein, zum wahren Gottesglauben zu gelangen und dadurch reif für die Erlösung zu werden. Solche menschgewordenen Geister des Himmels waren z. B. Henoch, Abraham, Isaak, Jakob, Mose, Josua, Kaleb, die meisten der Propheten, Maria, die Mutter Jesu, und viele andere, deren Namen in den Urkunden der Heiligen Schriften nicht enthalten sind. Diese Geister kehrten nach ihrem menschlichen Tode wieder zum Reiche Gottes zurück. Sie unterstanden ja nicht der Herrschaft Luzifers, da sie den Abfall vom Reiche Gottes nicht mitgemacht hatten.
Was nun die im Erlösungsplan Gottes vorgesehenen 'Geistersphären' betrifft, in denen nach erfolgter Erlösung die Menschengeister zu Gott aufsteigen sollten, so gibt es deren dreizehn. Ich brauche dir die einzelnen nicht näher zu schildern. Was du als Mensch davon verstehen kannst, hast du persönlich durch Kundgebungen von Geistern aus diesen Sphären erfahren, die in großer Zahl dir zur Belehrung in den Medien erfolgten. Aus der Art, wie diese Geister auftraten, und aus den Worten, die sie sprachen, konntest du erkennen, welches das Los jener Geister in den einzelnen Sphären ist und wie es in den Sphären selbst aussieht.
Du hast jene schwer leidenden Menschengeister kennengelernt, die nach ihrem irdischen Tode in die tiefsten der dreizehn Geistersphären gekommen waren. Bei ihnen sahest du das Wort Christi bewahrheitet: 'Werfet ihn in die äußerste Finsternis, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird.' Auch das andere Wort der Bibel wurde dir bei ihnen klar: 'Die Toten wissen nichts.' Diese infolge ihres Unglaubens als Menschen dem geistigen Tode anheimgefallenen, von Gott getrennten Geistwesen, wußten nichts. Sie wußten weder, wer sie als Mensch gewesen waren, noch wo sie früher gelebt, noch wo sie sich jetzt befanden, noch was das Schreckliche zu bedeuten hatte, das sie in dieser Finsternis erlebten und das sie so unglücklich machte.
Du konntest beobachten, wie bei den Geistern in den aufsteigenden Sphären auch die Erkenntnis entsprechend größer wurde und die Gegensätzlichkeit zu Gott immer geringer. Auch die Farbenwirkungen des Lichtes konntest du aus den Kundgebungen bezüglich der einzelnen Sphären erkennen. Die Farben dieser Sphären bewegen sich vom tiefsten Schwarz in der untersten Stufe durch alle Farben hindurch bis zum strahlendsten Weiß in der obersten Sphäre.
Die Kundgebungen der Geister, aus denen du die Kenntnis jener dreizehn Geistersphären erlangtest, traten dir in den verschiedensten Medien entgegen. Das wurde so gefügt. Es sollte dir als Beweis der Wahrheit dienen. Denn wenn du die Angaben über jene Sphären durch die Vermittlung ein und desselben Mediums erhalten hättest, dann würde dir vielleicht der Gedanke gekommen sein, diese Kundgebungen rührten aus dem Unterbewußtsein des Mediums her.
Wer aber sollte Satan zwingen, auf seine Rechte wenigstens denen gegenüber zu verzichten, die in Reue zu Gott zurückwollten?
Gewiß, Gott hätte ihn zwingen können. Aber seine Gerechtigkeit hatte ihm jenes Recht verliehen, und darum verbot es dieselbe Gerechtigkeit, es ihm zu schmälern. Nur ein Geist, der sich in den Herrschaftsbereich des Fürsten der Finsternis begab und somit alle Drangsale seiner Gewaltherrschaft auf sich nahm, hatte das Recht, den Kampf gegen ihn aufzunehmen. So ist es auch bei euch internationales Recht, daß ein von seinen Machthabern unterdrücktes und gequältes Volk sich selbst gegen seine Peiniger erhebt und ihr Joch abzuschütteln sucht.
Doch durfte ein solcher Geist nicht durch Abfall von Gott Untertan Luzifers werden. Denn sonst wäre er ihm rettungslos verfallen gewesen. Es mußte ein Geist des Himmels sein, der auf dem Wege der Menschwerdung nur äußerlich in den Herrschaftsbereich Satans trat.
Darum war es für den betreffenden Geist des Himmels ein großes Wagnis.
Das ist bei allen Menschen so.
Aber in dem gleichen Maße, wie die Hilfe Gottes bei ihm zunahm, durfte auf der anderen Seite auch das Böse seine Angriffe gegen ihn verstärken.
So durfte auch jener menschwerdende Geist des Himmels als Kind nicht so schwer vom Bösen angefochten werden, wie in seinen reiferen Jahren. Und erst, wenn er die Erkenntnis gewonnen hatte, wer er war und welchen Zweck seine Menschwerdung hatte, wurde der Hölle gestattet, mit allen Machtmitteln gegen ihn anzugehen. Dann begann der Vernichtungskampf.
Es war also für jenen Geist als Mensch ein Verteidigungskampf gegen das Böse, das ihn zum Abfall von Gott zu bringen suchte. Es mußte ein Kampf werden, der für den menschgewordenen Himmelsgeist, sofern er bis zum Schluß standhaft blieb, mit einem martervollen irdischen Tod endete.
Mit dieser Gotteskraft ausgerüstet, konnte er nach seinem irdischen Tode als Geist gegen die Hölle im Angriffskampf vorgehen, gegen die er als Mensch bloß im Verteidigungskampf hatte stehen können. Sein Sieg über Luzifer war ihm dann gewiß. Denn die Kampflegionen des Himmels standen ihm zur Verfügung. Das mußte ein Kampf werden, wie er einst im Himmel tobte, als Michael mit seinen Legionen Luzifer und seinen Anhang stürzte.
Er sollte sich in der Hölle abspielen, in die der himmlische Erlösungsgeist hinabstieg, um Luzifer in seinem eigenen Reich zu überwältigen. Dieser sollte nicht seiner Herrschaft über die abgefallenen Geister beraubt und zur vollständigen Ohnmacht verurteilt werden. Der Sieger sollte bloß seine bisherigen Herrscherrechte beschränken. Denn bis jetzt übte Luzifer seine Gewaltherrschaft nicht bloß über die aus, die ihm der Gesinnung nach noch immer angehörten, sondern in gleicher Weise auch über die, welche zwar einst durch eigene Verschuldung zu ihm übergetreten waren, aber ihren Schritt bereuten und aus der Fremdenlegion Satans wieder zur Heimat Gottes wollten.
Satan sollte nun durch den Sieg jenes hohen Himmelsgeistes gezwungen werden, die reuigen Geister aus seiner Gewalt zu entlassen. Wohl behielt er das Recht, nach wie vor alle Mittel der Verführung gegen diese anzuwenden, um sie wieder umzustimmen und an sich zu fesseln. Aber er sollte nicht mehr das Recht haben, sie mit Gewalt unter sein Zepter zu beugen, wie er das bisher getan hatte. Er mußte gewissermaßen seine Grenzposten an der nun durch den Erlöser gebauten Brücke zum Reiche Gottes zurückziehen, damit sie keinen Geist, der in sein früheres Vaterland zurückgehen wollte, mit Gewalt daran hindern konnten.
Würde der Fürst der Finsternis in diese Beschränkung seiner Rechte einwilligen – und als Besiegter mußte er einwilligen – und war sie als Friedensbedingung festgelegt, dann mußte er sie auch halten, denn Gott war der allmächtige und gerechte Hüter dieses Friedensvertrages. Seiner Macht untersteht auch die Hölle. Gegen seinen Arm ist sie ohnmächtig.
Die Folgen eines solchen Friedensvertrages mußten auf die Dauer für Luzifer und sein Reich verhängnisvoll werden. Denn auf diese Weise würden ihm nach und nach alle seine Untertanen entzogen, und zum Schluß hatte er das Schicksal eines Feldherrn, dessen sämtliche Mannschaften zum Feinde übergegangen sind. Ihm bleibt dann nichts anderes übrig, als in der Erkenntnis seiner Ohnmacht sich ebenfalls zu unterwerfen.
So würde dann später auch Luzifer, nachdem alle von ihm gegangen, seine Ohnmacht Gott gegenüber einsehen und als letzter freiwillig seine Unterwerfung anbieten.
Das wäre dann nach dem Heilsplan Gottes der Tag, wo es keine Trennung von Gott, also keinen 'Tod' mehr gibt. Das wäre der Tag wo alle einst vom Baume des Lebens abgerissenen Zweige wieder eingepfropft sind, der Tag, wo keine Klage und kein Kummer mehr ist, der Tag, wo Gott abwischen wird alle Tränen, die in so großer Zahl von den abgeirrten Kindern auf dem langen Weg der Trennung geweint worden sind. Es wäre der Tag, an dem das Reich Gottes wieder in demselben Umfang erstrahlen wird, wie es vor dem Abfall der Geister gewesen. Dann würden die zurückgekehrten Kinder Gottes die Plätze im Vaterhaus wieder einnehmen, die sie einst innegehabt.
Und auch Luzifer, der als letzter mit übergroßer Reue im Herzen über die vom Sieger gebaute Brücke geht, würde wieder der herrliche Lichtträger sein an der Seite Christi, seines königlichen Bruders, dessen Liebe und weise Regierung er einst schnöde verkannt. Und es würde ein Freudenjubel durch das Reich der Himmel schallen.
Diesen Erlösungsplan offenbarte Gott nach dem Sturz Luzifers und seines Anhangs bloß seinem erstgeschaffenen Sohne und einigen der höchsten Himmelsfürsten. Einer von ihnen sollte freiwillig sich bereiterklären, zur gegebenen Zeit die gefahrvolle Aufgabe zu übernehmen, den Fürsten der Finsternis zu besiegen auf dem Wege über die Menschwerdung.
Alle wußten, was eine Menschwerdung für sie bedeutete. Sie wußten, daß sie als Mensch Gefahr liefen, von dem Feinde, den sie besiegen wollten, selbst überwunden zu werden und daß in diesem Falle die erstrebte Erlösung nicht stattfinden konnte. Ferner war ihnen bekannt, daß eine Niederlage des ersten Geistes, der als Erlöser zur Erde ging, die Sendung eines zweiten notwendig machte und daß dies so lange fortgehen müsse, bis die Erlösung gelang. – Jeder der hohen Himmelsgeister erklärte sich mit Freuden bereit, den Versuch zu wagen.
Doch Christus, der höchste geschaffene Geist und von Gott bestellte König der Geisterwelt, bat als erster um die Erlaubnis, diese Aufgabe zu übernehmen. Ihm hatte ja der Kampf Luzifers bei der großen Geisterrevolution gegolten. Wegen ihm war die große Spaltung erfolgt. Wegen ihm hatte sich die unüberbrückbare Kluft zwischen dem Reiche Gottes und dem Reiche der Finsternis aufgetan. Er wollte daher auch die Brücke über diese Kluft bauen, damit alle in die Irre gegangenen Kinder Gottes wieder heimkehren konnten.
Gott gab seine Einwilligung in die Menschwerdung seines Sohnes. Sie sollte dann erfolgen, wenn die gefallenen Geister in ihrem Aufstieg durch die Besserungssphären bis zur letzten irdischen Stufe, der des Menschen, wenigstens zu einem gewissen Teil sich emporgearbeitet hätten und als Menschen sich nach der Rückkehr zu Gott sehnen würden.
Allen anderen Geistern des Gottesreiches wie auch den Mächten der Finsternis blieb der Heilsplan Gottes verborgen. Das geschah, damit die Hölle ihn nicht durchkreuzen konnte. Hätten die bösen Mächte gewußt, was das eigentliche Ziel der Menschwerdung des Sohnes Gottes war, hätten sie gewußt, daß sein leidvoller Kampf gegen die Angriffe des Bösen und sein qualvoller Tod die notwendige Voraussetzung für seinen Sieg als Geist über Luzifer sei, dann würden sie ihn überhaupt nicht versucht haben. Sie hätten einen Kreuzestod mit allen Mitteln verhindert, anstatt ihn mit allen Kräften herbeizuführen.
Erst nach dem Erlösungstode Christi war die Zeit gekommen, der ganzen Schöpfung den Erlösungsplan Gottes in seiner unbegreiflichen Größe zu offenbaren. Jetzt konnte sein Bekanntwerden keinen Schaden mehr anrichten, sondern nur Gutes wirken. Der Rohbau des Rettungswerkes war fertiggestellt und konnte nicht mehr zerstört werden. Seine innere Vollendung wurde durch die Bekanntgabe nur beschleunigt. Diese Vollendung bestand ja darin, daß die von Gott einst abgewichenen Geister über die vom Erlöser geschlagene Brücke zur alten Heimat zurückkehrten.
Das, was aus dem Heilsplan Gottes als Hoffnungsanker für die Menschheit bekannt werden durfte, war in der Urbibel enthalten. Es waren die Wahrheiten über die Geisterschöpfung, den Geisterkampf, den Abfall, die Schaffung der Besserungssphären zum Zwecke des allmählichen Aufstieges aus der Tiefe sowie das Kommen eines großen Gottgesandten als Befreier.
So war es auch zur Zeit Christi.
Was über die Alltagsdinge hinausging oder im Gegensatz zu dem von den Vätern ererbten Religionsbekenntnis stand, konnte man damals den Menschen ebensowenig beibringen, wie man es heute kann. Darum ging auch Christus auf jene Wahrheiten nicht näher ein, sondern beschränkte seine Lehre auf die Verkündigung der Wahrheit über Gott, die Erfüllung des göttlichen Willens und seine eigene Sendung vom Vater.
Alles Übrige überließ er den Geistern der Wahrheit, die er der Menschheit schicken wollte.
Aber auch dann noch, als die Geisterwelt Gottes als Lehrmeisterin auftrat,
waren es nur die in der Erkenntnis der Wahrheit Fortgeschrittenen, die den Heilsplan
Gottes erfaßten. Für die anderen war er eine schwer verdauliche Kost,
die sie nicht vertragen konnten. Selbst manche Christen hielten den Apostel
Paulus, als er darüber predigte, für wahnsinnig. (2. Korinther 5,
13). – Und als Paulus vor dem König Agrippa im Beisein des Statthalters
Festus über die ihm zuteil gewordenen Offenbarungen sprach, da rief Festus
mit lauter Stimme aus:
Apostelgeschichte 26, 24:
'Paulus, du bist von Sinnen, das viele Studieren bringt dich um den Verstand!'
Auch dir wird man sagen, wenn du meine Belehrungen zur Kenntnis deiner Mitmenschen bringst, das seien lächerliche Phantasien und du habest deinen Verstand verloren.
Alsdann werden wir auch einen für dich und deine Mitmenschen besonders
lehrreichen Vergleich anstellen zwischen der wirklichen Lehre
Christi und dem heutigen Christentum.