Einleitung 


Das schreibt Karen

Als Anna eines Abends bei mir vorbeikam, brachte sie einen Pendel mit und eine Buchstabenscheibe. Sie hatte Pendeln "gelernt", und wir wollten einfach einmal so zum Spaß ausprobieren, ob es auch ohne ihre Lehrerin funktionierte.

Natürlich, wir hatten beide allerlei in der Richtung gelesen, aber immer noch so wenig Ahnung, daß uns nicht ganz wohl in unserer Haut war. Gespannte Erwartung und ein beklemmendes Gefühl durchzog mich, als die Kerze brannte, und Anna ein Schutzgebet sprach. Es war nicht zu fassen: der Pendel in ihrer Hand setzte sich augenblicklich in Bewegung und rotierte in weiten Kreisen um die völlig ruhige Hand. Anna bewegte den Pendel eindeutig nicht, das war für mich klar.

Die Buchstabenscheibe und ein bestimmtes Ja-Nein-System kann eine verständliche Kommunikation mit den unsichtbaren Wesen ermöglichen. Und tatsächlich entstand auf diese Weise ein Gespräch mit jemandem von einer uns nicht sichtbaren Existenzebene, der zu Annas Leben gehörte. Für Anna und mich war der Kontakt sofort absolut glaubwürdig, wir stellten nichts in Frage, es gab keine Spekulati-onen über "Projektionen des Unterbewußtseins", "abgespaltene Teile von Annas Persönlichkeit" und ähnliches mehr, die man oft als Erklärung aus der Wissenschaft hört. Es war für uns so, wie es sich darstellte: Eine bewußte, intelligente Wesenheit "sprach" mit uns und bewegte das Pendel. Der Spaß hatte aufgehört, es war ziemlich ernst geworden.

Ich war fasziniert und wurde auch auf freundliche Weise mit meinem Namen begrüßt. Als ich Fragen stellte, entstand für mich nur ein Satz, der sich durch allmähliche Buchstabenaddition formte:

ETWAS FINDET GILBERT IN ZUKUNFT

Ich war verblüfft. Der Name GILBERT gehörte nicht zu dem mir eigenen Namenrepertoire, ich hatte noch nie zu irgendeinem GILBERT irgendeine Beziehung, ich kannte diesen GILBERT nicht, der da etwas für mich finden wollte. Das Pendel "schwieg" zu weiteren Fragen.

Etwas ratlos, aber auch mit wachsender Freude verbrachte ich die nächsten Tage und jedesmal, wenn meine Gedanken "GILBERT" berührten, stieg eine Welle des Glücks in mir hoch. Damit begann meine Suche nach GILBERT.

Das ganze liegt mehrere Jahre zurück. Ich ging auf den Weg, auf die innere Wanderschaft, wie im Märchen. Ich lernte, ich las, ich begann zu meditieren, lebte bewußter, wurde offener für Schwingungen und - ich begann einen inneren "Dialog" mit dem schweigenden GILBERT zu führen, von dem ich mittlerweile annahm, er sei mein direkter Schutzengel oder Schutzpatron oder Türhüter. Ich näherte mich ihm und so nebenbei, so seltsam es klingt, näherte ich mich Gott und Seiner lichten Welt.

Auf dieser immer intensiver werdenden Suche habe ich mich oft verirrt, meine Schuhe sozusagen durchlaufen oder meine Kleider verloren. Nackt und bloß stand ich da, bis ich mühsam neue Gewänder gewebt hatte. GILBERT hatte ich noch nicht gefunden, aber die Gewißheit, daß er da ist, war  unumstößlich.

Meine innere Reise lief parallel zu einem bewegten Leben. Ich bin eine erfolgreiche Geschäftsfrau aus Frasdorf in der Nähe des Chiemsees gelegen, fast 50 Jahre alt mit zwei großen Söhnen, bin aktiv, gut drauf, geistig beweglich, nicht religiös gebunden, kontaktfreudig und alles in allem (so meine ich) eine nette, selbstbewußte Frau.

Diese Frau verlief sich dann auf ihrer "GILBERT Suche" so total, daß sie Orientierungshilfe brauchte. Das Pendel schwieg, die Tarot Karten waren zu vage, die Intuition versagte, niemand Vertrauenswürdiges konnte helfen. Gerade da, als es mir ziemlich schlecht ging, bekam ich Kontakt zu einem spirituellen Arbeitskreis, der in aller Stille und ganz sachlich seiner Lichtarbeit nachgeht. Ein männliches Volltrancemedium ermöglicht die Kommunikation zwischen diesseitiger und andersseitiger  Arbeitsgruppe, und gemeinsam wirken sie heilsam für viele Menschen.

Ich durfte an einer Arbeitssitzung teilnehmen. Obwohl ich mittlerweile mit "Geistergeschichten" etwas vertrauter war und viele Phänomene in Erlerntes und Erkanntes einordnen konnte, schnürte mir die Aufregung Magen und Kehle zu. Der Kreisführer aus dem Geistigen Reich sprach mich schließlich durch das Medium an und ich durfte meine Fragen stellen. Welch überwältigender Augenblick, ich vergaß mein Kribbeln im Bauch, ich bat um Auskunft bezüglich GILBERT. Diesen Moment werde ich nie vergessen: Ich erfuhr, daß GILBERT existiert und er mein Geistlehrer ist - GILBERT war gefunden!

Ich hörte erstaunt und bewegt, daß ich medial begabt sei und eine Zusammenarbeit zwischen mir und GILBERT im Plan vorgesehen ist, in der ich als Schreibmedium arbeiten soll. Ich war sprachlos und konnte dem weiteren, sicherlich bedeutsamen Verlauf des Abends kaum folgen. Über die Existenz von GILBERT war ich selig, alles weitere verwirrte mich ziemlich. Mir war Geduld geraten worden und Vertrauen in die Zukunft.

Mein äußeres Leben lief weiter. Veränderungen, neue Menschen, Erfolg, Freude, viel Arbeit in einem Gebiet voller Herausforderung und Bestätigung, gute Freunde. Meine Suche nach GILBERT war beendet - nun hatte das Warten auf ihn begonnen. Meine Schritte nach Innen wurden weiter, ich ging diesen Weg ohne menschliche Führung, ich war voller Zuversicht und Aufmerksamkeit und voller Sehnsucht! Eines Abends hatte ich das Gefühl, mitten in einer Lektüre: jetzt darf ich pendeln! Ich setzte mich an den Tisch und tatsächlich wurde das so lange stumme Pendel lebendig und rotierte so, als ob es sich freute. Dann begann es, ohne gefragt zu sein, Buchstaben anzuzeigen. Es entstand folgender Satz:

GILBERT:

Die Zeit ist gekommen

Ich freute mich, ich war begeistert, ich schrie es fast: "Bist Du GILBERT?" 

GILBERT:

Ja, die Zeit des rechten Schreibens ist gekommen.

Jetzt war es so weit! GILBERT wollte mit mir schreiben! Es ging los! Unglaublich! Ich rannte, ich jubelte, ich holte den großen Papierbogen, den ich schon so lange für diesen Zweck vorbereitet hatte und redete dabei die ganze Zeit auf GILBERT ein. Als ich mit dem Stift vor dem Blatt saß und erwartete, daß GILBERT nun meinen Arm als Instrument benutzt, um mir auf all das, was ich vorher gefragt hatte, zu antworten, geschah überhaupt nichts. Nur mein Arm schlief ein, und ich wurde ungeduldig. Schließlich fragte ich nach, machte ich etwas falsch? GILBERT antwortete durch das Pendel:

GILBERT:

GILBERT darf nur frei schreiben

"Einfach so?" 

GILBERT:

Ja

"Worüber wollen wir schreiben?" 

GILBERT:

Intuition

"Über den Wald?" 

GILBERT:

Nimm den Stift

Ich nahm den Stift und zum ersten Mal schrieb GILBERT, mein Geistlehrer, durch mich folgenden Text an mich, ich kann leider nicht sagen wie:

GILBERT:

Der Wald in seiner Liebe ist ein Teil der Ganzheit. Ich liebe den Wald mit seiner Größe und seinem dunkeln Grün. Wer durch den Wald schreitet, hört die Vögel zwitschern und spürt den federnden Boden unter den Füßen. Solange es den Wald gibt, wird die Erde bestehen, denn der Wald ist ein unerschöpfliches Reservoir an sichtbaren und unsichtbaren Kräften, die mit ihrer Liebe den Menschen dienen wollen. Wer den Wald in seinem Sein erkennt und ihn liebt, der liebt auch den Menschen. Ich komme von weit her. Ich bin der Freund von Karen und liebe euch auch. Hast du nun verstanden?

Dieser kleine Text floß mir sozusagen in großer Geschwindigkeit in die Feder. Irgendwie waren es meine Worte, aber es war nicht mein Text. Ja, nun war es passiert, GILBERT "sprach" mit mir, eine Kommunikation war von einer Existenzebene zur anderen entstanden, und ich hatte keinen blassen Schimmer, wie dies funktionierte und warum es ausgerechnet mit mir klappte. Natürlich war ich begeistert, natürlich war ich dankbar und beglückt, aber - verstanden hatte ich überhaupt nichts!

Ein langer Prozeß von Fragen und Antworten begann, der andauert. Unsere Beziehung ist aus vielen Gründen sehr innig geworden, und im Laufe der Zeit wurde auch das gemeinsame Arbeitsziel deutlich, ein Teil davon sind die 11 Briefe, die GILBERT an die Menschen geschrieben hat, durch mich. Ich bin etwas ratlos, immer noch fasziniert und voller Liebe und Dankbarkeit. So war es, so ist es, ich kann es nicht ändern.




16. Januar 1993


Das schreibt GILBERT         


GILBERT:

Karen und ich sind durch unzählige Inkarnationen miteinander verbunden. Immer wieder haben wir zusammen Leben gelebt, sehr oft als ein Paar. Auch in den Geistleben dazwischen waren wir in Liebe vereint, das geschieht nur sehr selten, und wir danken Gott für diese Gnade.


Oft war ich Karens Geistführer, gelegentlich sie meiner, wenn wir jeweils eine Inkarnation ohne den anderen durchlebten. Die tiefe Beziehung, über lange Zeit gewachsen, ist der Kanal, der unsere Kommunikation möglich macht. Wir sind derart aufeinander einge­stimmt und schwingen inzwischen auf einer angeglichenen Frequenz, daß Karen meine Gedanken auffangen bzw. aufschreiben kann, ohne sie allerdings direkt zu hören. Sie ist ein gutes Medium und meine Durchgaben werden mit hoher Zuverlässigkeit empfangen. Wir sind dankbar, daß sie ihre Begabung entfalten durfte.


Unsere Liebe ist eine Brücke zwischen den Welten, auf der wir unseren Dienst am Heiligen Sein aufbauen. Wir danken Gott und ehren Ihn.

       



Karen meint dazu:

Diese Briefe hat GILBERT durch mich mehrere Wochen hintereinander geschrieben. Da auch ich eine ziemlich genaue Vorstellung habe, wie etwas zu sein hat, haben wir am Ende über verschiedene 
Anmerkungen von mir "diskutiert". Grundsätzlich hat sich GILBERT wenig beeinflussen lassen: die Sprachform soll so sein, damit sie allgemein verständlich ist, der Inhalt eindringlich, und trotz der fremden Gedanken logisch nachvollziehbar, die Stimmung ernst und anteilnehmend.

Ich finde, es ist ihm gelungen, nun bleibt mir noch die Erfüllung seines Wunsches: die Briefe einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jetzt bin ich wohl tatsächlich zum "Noah" geworden, nur daß ich nicht von Haustür zu Haustür gehe und meine Stimme mahnend erhebe. 

GILBERTs Warnung werde ich auf andere Weise an den Mann/Frau bringen müssen.

Vielleicht könnt zum Beispiel Ihr, die Ihr dies lest, unsere Multiplikatoren sein? Gebt den Text weiter, dann ist ein Anfang gemacht.

Wie alles wird? - Ich habe keine Ahnung, nur eines weiß ich sicher, den Inhalt von GILBERTs Briefen kann ich nachempfinden und werde deshalb seinen Empfehlungen folgen.