- 32 - Oktober 1970 Für den Leser ausgesucht Auszug aus einem Artikel vom Arbeitskreis zur Abwehr der Suchtgefahren e. V., Düsseldorf-Oberkassel. Das Zentralorgan des Deutschen Roten Kreuzes bringt ebenfalls eine Werbung für den Kornschnaps "Doornkat". Auch das Deutsche Rote Kreuz sollte wissen, welches Elend der Alkohol schafft und daß es mit dem Grundsatz des Helfens schwer vereinbar ist, wenn durch Alkoholreklame das Elend vermehrt wird. Hier liegen unverdauliche Gegensätze vor. Der Staat schützt seine Symbole und Hoheitszeichen, die Firmen ihre Warenmarken. Sind christliche Werte und Symbole vogelfrei, daß die Alkoholproduzenten in ihrer Werbung mit ihnen Schindluder treiben dürfen? Daher erwarten wir vom Bundestag die Schaffung eines Gesetzes, das die christlichen Werte und Symbole vor solchem Mißbrauch schützt. Leider hat gerade der Alkohol im Kriege als Schrittmacher der Unmenschlichkeit und furchtbarer Metzeleien eine verhängnisvolle Rolle gespielt. Als Gewissensbetäuber diente er zugleich der sich ausbreitenden Gottlosigkeit der Soldateska. Das Ersäufen des Gewissens in Alkohol wurde systematisch betrieben. Dennoch haben weder der Alkohol noch seine Produzenten jemals vor einem Kriegsgericht gestanden. Im Gegenteil – man tut ihnen heute wieder alle Ehre an, durch Entsendung der Vertreter der Bundeswehr zum Maibockanstich. Besonders in den letzten Jahren klagen die christlichen Missionare in Afrika und Asien über eine wahre Alkoholschwemme, die aus Europa und Amerika kommend, die afrikanischen und asiatischen Völker heimsucht. Wir wissen, welche Mengen Alkohol bei politischen Versammlungen verbraucht werden. Auch die Kirchen machen keine Ausnahme.
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