Für den Leser ausgesucht

- 34 - Dezember 1970 Für den Leser ausgesucht Das Familienverhältnis ist KARMA, d. h. eine Schicksalslage, in welche jeder durch seine eigene Handlungsweise in früheren Leben sich selbst gebracht hat. Die Eltern sind das KARMA der Kinder und die Kinder sind das KARMA der Eltern. In den meisten Fällen führt Zuneigung die Seelen der Eltern und Kinder zusammen, denn wie Blavatzky betont, verkörpern sich Menschen, die sich mit geistiger LIEBE zugetan sind, früher oder später in denselben Familienkreisen. Doch ebenso wie Zuneigung führt Abneigung die Menschen negativ zusammen. Der Haßerfüllte sucht mit dem Gehaßten ebenso zusammenzukommen, wie der Liebende mit der Geliebten. Wenn in einem Erdenleben etwa ein Mann eine Frau verführt und dadurch ihr ganzes Lebensglück zerstört und diese Frau Jahrzehntelang einen intensiven Haß gegen diesen Mann hegt, so wird dadurch eine karmische SCHICKSALSKRAFT geschaffen, welche diese beiden wieder zusammenführt. Es kann wohl sein, daß jener Mensch im nächsten Leben als Sohn dieser Frau zur Welt kommt, und es ereignet sich dann, daß diese Mutter, obwohl sie ihren anderen Kindern gegenüber die zärtlichste Mutter ist, gegen diesen einen Sohn von vornherein eine unüberwindliche Abneigung hat. Sie wird diesem Kinde zur Rabenmutter und läßt ihren ganzen Haß an ihm aus. Wie oft sagten Eltern: "Ich weiß nicht, von wem unser Kind dies hat?" - Es entscheidet nicht immer die Blutsverwandtschaft, sondern viel eher die Seelenverwandtschaft. Die Seelenverwandtschaft geht nicht über die Erbträger; sie ist geistig vorhanden und unabänderlich. Jeder kommt dort zur Welt, wohin er gehört, d. h. wo die Bedingungen seiner Entwicklung am günstigsten sind.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3