Für den Leser ausgesucht

- 40 - Juni 1971 Für den Leser ausgesucht Aus: "Theosophische Gespräche zu Adyar". Der Mensch muß lernen, Herr über seinen Geist und sein Gefühl zu werden und stets darauf bedacht sein, Gedanken und Empfindungen abzuwerfen, die sein höchstes Selbst nicht billigen kann. Ein Wirrsal von kleinlichen Gemütsbewegungen ist eines mit Vernunft begabten Wesens unwürdig; und im höchsten Grade unedel erscheint mir der Mensch, der als ein Funken der Gottheit unter das Zepter der Wunsch- Elemente geriete - die noch nicht einmal sich bis zum Mineral entwickelten. Wer beabsichtigt, vom Okkultismus in die Schule genommen zu werden, darf keine persönlichen Gefühle mehr hegen, die unter gewissen Umständen gekränkt werden könnten. Wer darüber nicht hinaus ist, denkt immer noch an sich; und es ist unsere Pflicht, uns selbst zu vergessen, damit wir desto mehr an das Gute anderer denken können. Nichts kann uns beleidigen, wenn wir uns nicht beleidigen lassen wollen - wenn wir nur daran denken, wie wir anderen helfen können und nicht uns selbst. Wir haben also die Pflicht, für die Verbreitung der Wahrheit zu sorgen und daran sollte uns nichts hindern. Diese Arbeit haben wir als Gesellschaft zu verrichten, und nicht vergessen dürfen wir, daß jene Pflicht für jeden von uns bindend ist. Unser Geist muß davon erfüllt sein; beständig müssen wir daran denken, Pläne zu diesem Zweck zu entwerfen und jede Gelegenheit, wo sie sich bietet, schnell erfassen. Es kann uns nicht entschuldigen, wenn andere Mitglieder auch nichts für die Sache tun. Dieses Versäumnis geht sie allein an und trifft nicht uns; aber wenn wir selbst unterlassen, nach besten Kräften eine Wirksamkeit in dieser Beziehung auszuüben, so fehlen wir in unserer Pflicht. Unser Motto: Zum Wohle und zur Erlösung aller Menschen!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3