Süchte

- 16 - Frage : Fünfzig Prozent der 18- bis 20-Jährigen haben Haschisch oder Marihuana konsumiert, in den Schulen kreisen immer mehr Joints. Jugendliche geraten so in die Fänge der Drogenmafia. Das Verbotene lockt. Welche Vorschläge könnt Ihr machen, um dieses umzukehren? EUPHENIUS : Die Jugend bei Euch hier hat die Ziele und ihre Ideale verloren. Sie weiß nicht, was sie mit ihrem freien Willen und ihrer Freizeit anfangen soll. Sie wird nicht mehr behütet in einem Familienkreis, sondern sie ist zum großen Teil sich selbst überlassen. Sie erfährt keine Zuwendung und keine LIEBE und keine Richtungsweisungen, um ihr Leben gestalten zu können. Die Erziehung wird abgegeben an Schulen und Kindergärten. Nur dieses sind nicht die adäquaten Orte, um das abzufangen, was ein Familiensystem leisten kann. Bei Euch verändert sich Euer Familiensystem und hinzu kommt, daß das Alleinsein im Vordergrund steht. Man versucht dazuzugehören, wenn es darum geht, diese Negativerfahrungen über die Drogen zu machen. Die Jugendlichen sind von seiten der Schule aufgeklärt. Sie wissen, was eine körperliche und seelische Abhängigkeit bedeutet, aber dennoch gehen sie diese Gefahr ein, um mit dazuzugehören, weil sie dort einen Teil an Gemeinsamkeit, an Wir-Gefühl und an Prestige und Anerkennung erhalten. Frage : So ist zum Beispiel das "Rauschtrinken" unter Jugendlichen in unserer "Spaßkultur" zu einem verbreiteten Trend geworden. Es handelt sich dabei um gezieltes Betrinken, vor allem am Wochenende. Verbieten hilft nicht wirklich, kriminalisieren noch weniger. Was wäre aus Eurer Sicht zu tun? EUPHENIUS : Dort kann man nur Veränderung erreichen, indem man diesen Jugendlichen etwas anderes anbietet als Alkohol. Indem man versucht, für sie die Freizeit anders zu organisieren und zu strukturieren. Dieses gelingt nur, wenn man auf die Bedürfnisse dieser Jugendlichen eingeht und erkennt, daß es Hilfeschreie ihrer Seelen sind. Frage : Einige nationale Regierungen der Welt haben sog. Fixerstuben eingerichtet, andere Nationen überlegen noch, ob sie diese zulassen sollen. Was sagt Ihr zu diesen legalisierenden Maßnahmen? EUPHENIUS : Diese Maßnahmen wurden von Euch geschaffen, um damit Kriminalität zu unterbinden. Es beinhaltet, daß dadurch die Jugendlichen an ihren Stoff schonender geraten, als wenn sie sich durch Einbrüche und durch Handtaschendiebstähle ihr Geld für die Drogen zusammensuchen. Doch es ist ein Trugbild! • Durch die Legalisierung der Drogen wird dunklen MÄCHTEN Tür und Tor geöffnet, um weitere Seelen in das Verderben hinabzuziehen. Frage : Kann es sein, daß die heutige Vergötterung der Leistung Angst aufsteigen läßt und die Jugendlichen darauf mit massiver Verweigerung reagieren, mit vermehrter Unruhe, Aggressivität, Apathie und Lustlosigkeit? EUPHENIUS : Dies ist eine Erklärungsform. Es kommt hinzu, daß die Jugendlichen ihre Werte und ihr eigenes Ich-Gefühl verloren haben. Sie finden keinen Platz in Eurer heutigen Gesellschaft und keine Anerkennung. Dieses führt dazu, daß sich immer mehr Randgruppen organisieren und daß die Gruppenbildungen sich verstärken.

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