Kindererziehung - Nachtrag

- 3 - Dezember 1959 Das Jugendproblem Der LICHTBOTE ARGUN sagte uns zu diesem Thema: Schon immer hat es Rowdies gegeben. Doch nach dem letzten Krieg haben sich jugendliche Banden gebildet, welche nicht nur zu einer argen Belästigung, sondern zu einer Gefahr für die Menschheit geworden sind. Mit einer scharfen Kritik ist hier nicht geholfen. Jede Verurteilung ihres Tuns macht die Sache nur noch schlimmer. • Die Schuld liegt nicht allein bei den Jugendlichen, sondern an den Erwachsenen. Die gewinnsüchtige Industrie trifft die Hauptschuld an dieser Fehlentwicklung. Sie hat das Bandenunwesen in gewissenloser Weise unterstützt. In Amerika begann man mit einer Uniformierung der Rowdies. Die Demokratie wurde auf die Jugendlichen falsch angewendet und man war zu großzügig – und somit genossen sie Freiheiten, welche sich Menschen erst einmal erwerben sollten. Ihnen wurden alle diese Freiheiten großzügig eingeräumt. Die Rowdies nutzen die Demokratie für sich aus und wurden zu einem Gangsterunwesen schlimmsten Ausmaßes - bis zum Mord. Aber auch die sogenannten Studenten tragen ihr volles Teil dazu bei. Die Studentenwürde von einst ist längst dahin. Heute besteht das Gros der Studenten aus Auch-Studenten, nämlich Angebern, die nichts können, aber durch ihre Kleidung und Frisuren bei den Durchschnittsmenschen auffallen möchten, weil sie innerlich hohl und unzufrieden sind. Ihnen gewährt der Staat eine Hilfe, die von ihnen glatt mißbraucht wird. Diese sogenannten Studenten, welche die akademische Würde besudeln und ins Lächerliche ziehen, gesellen sich zu den Halbstarken, d. h. zu den uniformierten Banden, die in stinkenden, schmutzigen Niethosen und Wachstuch- oder Lederjacken herumlungern und gesetzlose Cowboys oder wilde Rennfahrer vorstellen wollen. Studentenbanden und Halbstarke sind ein geschlossenes, negatives Menschheitsproblem. Das ist kein Zeitgeschehen, das man hinnehmen muß und nicht zu verhindern wäre. Würde die Industrie den Willen aufbringen, dieses Bandenunwesen nicht mehr zu unterstützen, so würde dieser gefährliche Unfug augenblicklich aufhören. Die Industrie liefert ihnen die zünftige Urwaldmusik, die sie unter dem Arm tragen oder sich um den Hals hängen und sie besessen macht. Auf ihre Kleidung brauchen sie keine Rücksicht zu nehmen. Sie brauchen sich nicht gesittet und wohlerzogen zu benehmen. Ihr gesamtes Aussehen verlangt keine gesellschaftlichen Rücksichten oder Etikette. Sie können sich herumboxen und im Dreck wälzen wie die Schweine, es macht ihnen nichts aus, weil sie die Kleidung danach haben. In ihren Taschen stecken Messer und Totschläger. Ihr Abbild ist der sittenlose Schmöker oder der blutige Verbrecherfilm. Sie fühlen sich stark in ihrer Bande, aber sie sind grenzenlos feige, wenn sie auf sich selbst gestellt sind – zu faul, um überhaupt etwas zu lernen. Die Industrie hat sie in wahrer Geldgier motorisiert. Damit hat sie der Teufel gepackt und ihnen den Geschwindigkeitswahn eingegeben. Die Rowdies rauben und schlagen um sich, um sich motorisieren zu können. Die Zahlungserleichterung unterstützt das motorisierte Bandenunwesen ebenfalls in der großzügigsten Weise. Ich warne euch vor dieser Entwicklung! Die Industrie darf diese Banden nicht unterstützen, indem sie eine solche Verbrecherkleidung herstellt. Diese Warnung richtet sich an die ganze Welt. Der Staat muß einschreiten und eine derartige Belieferung unterbinden. Dafür sollte man diesen Menschen einen guten Anzug billig liefern, der ihnen nicht die Möglichkeit bietet, sich als Abschaum der Menschheit zu benehmen. In einem solchen guten Anzug solle man sie aber ernst nehmen und sie an Anstand gewöhnen. – Das trifft auch für die Mädchen zu, die jede weibliche Würde und jeden Anstand bereits eingebüßt haben und sich als Verbrecherbraut wohler fühlen, als eine verantwortliche Trägerin der zukünftigen Menschheit zu sein. Das Geistige Reich schaut mit großer Besorgnis auf eure unverantwortliche Entwicklung der Industrie.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3