Kindererziehung - Nachtrag

- 40 - Frage : Erwartet man vom Ehepartner mehr als er erfüllen kann? ARGUN : Ja, da liegt der Fehler. Man überschätzt meistens den Partner und versucht, sich ihn zurechtzubiegen. Daß der Partner dabei zerstört wird, das wird dabei leider übersehen. Der veränderte Partner ist dann nicht mehr sein eigentliches, ursprüngliches Ich. Richtig ist es, sich gegenseitig voll zu respektieren und anzupassen - aber nicht zu zwingen oder zu unterwerfen. Nur auf dieser Basis kann eine Ehe wirklich glücklich sein. Man muß versuchen, die Meinung des Anderen zu verstehen und darf ihn keinesfalls verhöhnen. Man soll sich nie gehen lassen und soll immer Haltung bewahren. Das aber kann man nur von einem Partner erwarten und nicht von vielen. • Oft wird der Geist völlig vernachlässigt, und dann steht die Erotik im Vordergrund, weil sich die Partner nicht richtig ergänzen können. So eine Ehe ist nur ein Krampf. Eine Zweisamkeit muß hauptsächlich seelisch und geistig harmonieren; denn sie soll ja ein ganzes Leben lang halten, Die Bindung wird meistens erst durch die Kinder hergestellt, sonst wäre für viele nur ein leerer Raum vorhanden. Mai 1975 Frage : Man versucht, auf Kinder Rücksicht zu nehmen. Sollten eurer Meinung nach Kinder nicht bestraft werden? AREDOS: Die verantwortlichen Stellen der Jugenderziehung sind schlechte Psychologen. Sie gehen an wichtigen Tatsachen vorüber, die eine Weltmoral zugrunde richten. • Zugegeben, daß der Mensch von morgen andere Aufgaben hat. Doch der sittliche Anstand wird immer in gleicher Weise verlangt werden. • Schlechte Psychologie ist das Übel dieser Welt! Die Psychologie darf nicht ein Opfer der Demokratie werden. Demokratische Grundsätze sind nur bei reifen Menschen angebracht. Diese Erziehungsmethoden sind bei Kindern und Jugendlichen, also unreifen Menschen, nicht angebracht. Wer ungezogen ist, muß bestraft werden. - Ende -

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