Kindererziehung - Nachtrag

- 7 - Was uns AREDOS sagt März 1964 Frage : Woran liegt es, daß die heutige Jugend so wenig Achtung voreinander hat? AREDOS : Es liegt an der Entwicklung in der Kindheit: • Es ist nicht richtig, daß die Kinder, d. h. Jungen und Mädchen, zusammen in einer Klasse unterrichtet werden. Auf diese Weise lernen sich unreife Menschen in einer Weise kennen, die ihnen das geschlechtliche Mysterium nimmt. In diesen Schuljahren beobachten sich die Kinder besser, als man ahnt. Die Jungen verlieren die Achtung vor den Mädchen - und umgekehrt. Das andere Geschlecht bleibt damit kein Geheimnis mehr. Sie erkennen das Wesen des anderen, bevor es reif ist und deuten es in ihrer Unreife falsch aus. Aus diesem Grunde sind der Jugendliche und auch später der junge Mann keine Beschützer mehr für das weibliche Geschlecht. Im Gegenteil - er verachtet es und es kommt zu häufigen Sittlichkeitsverbrechen. Die verantwortlichen Pädagogen sind der Meinung, daß sich die Geschlechter rechtzeitig in ihrer Art kennenlernen müssen und daß somit eine Kameradschaft entsteht. Diese Meinung ist jedoch ein Irrtum. Es erfolgt kein Wettstreit des Wissens und des Könnens, sondern ein gesteigertes Geltungsbedürfnis vor dem anderen Geschlecht. Die Mädchen werden bei vielen Gelegenheiten als "alberne Gänse" betrachtet und die Mädchen versuchen die Jungen zu blamieren, wo sie nur können. In der Schule werden alle Schwächen des Geschlechts offenbar und der Mann oder die Frau ist dem Wesen nach auch kein Geheimnis mehr. Es lohnt sich nicht mehr, nach etwas zu suchen, was man schon kennt. Es fehlt den jungen Männern später an einer gewissen Ritterlichkeit gegenüber dem schwächeren Geschlecht. Aus diesem Grunde fühlt sich das weibliche Geschlecht jedoch unbeschützt und sieht im Mann keinesfalls mehr ein erträumtes Ideal. Die gemeinsame Schule bzw. Koedukation, auch in den Universitäten, ist ein unerträgliches und nicht zu verantwortendes Übel. Es ist eine Falscherziehung. • Eine ungemischte Mädchenklasse ist für eine Jungenklasse ein Geheimnis, etwas Besonderes. Die Kinder und Jugendlichen geben sich innerhalb ihres eigenen Geschlechts ganz anders und viel folgsamer und dem Erzieher gegenüber weit respektvoller. Man muß bei der Beurteilung in erster Linie davon ausgehen, daß man es mit unreifen und unerzogenen Menschen zu tun hat. Der Pädagoge ist ebenfalls gehemmt, wenn er sich mahnend oder strafend gegen einen Jungen oder gegen die Jungen in Gegenwart vieler Mädchen wenden muß. Eine solche Rüge fällt auf ihn selbst zurück, da er zum gleichen Geschlecht gehört. Ebenso ist es auch umgekehrt. • Ein weiterer Grund für die geistige Verwahrlosung besteht in der Herstellung von schlechten Filmen. In vielen dieser eindringlichen Szenen wird der Mann der Frau gegenüber zum Verbrecher. Damit erscheint dieses Verhalten zur Tagesordnung zu gehören. Man ist kein rechter Mann, wenn man sich nicht nach dem Vorbild rabiat benimmt.

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