- 29 - Das ist so unnatürlich, wie es mit Euren Worten nicht zu beschreiben ist. Wenn nämlich die Anziehungskraft zwischen Mann und Frau verloren geht, so schwindet auch jede Achtung – und vor allem die heilige LIEBE! Damit will ich sagen, daß eine emanzipierte Frau nicht mehr liebenswert ist. Was man nicht liebt, wird einem gleichgültig. Vielleicht wird der eine oder andere merken, wie wichtig diese Betrachtung ist. Nach Euren Gesetzen heißt die Emanzipation soviel wie die Entlassung aus der Obhut des Vaters, bzw. der elterlichen Gewalt, also eine Freilassung in ein eigenes, ungeschütztes Leben. Diese formale Feststellung ist sehr wichtig, denn sie findet hier tatsächlich volle Anerkennung. • Mit der Emanzipation verzichtet die Frau freiwillig auf den Schutz und auf die Verantwortung des Mannes. Sie ist sich selbst überlassen. Wenn das überall schief geht, so ist das kein Wunder! Auf alle Fälle ist das keineswegs gottgewollt. • Es soll jedoch nicht heißen, daß die Frau wie ein minderjähriges Kind behandelt werden soll. Aber der Mann soll ihr die Schwere der Verantwortung abnehmen, wenn es sich um Existenzfragen handelt. Heute verstehen die meisten Frauen unter der Emanzipation die Freilassung aus der Abhängigkeit des Mannes. Damit geben sie gewisse natürliche Rechte auf, die weit wertvoller und wichtiger sind als die Freiheit der Emanzipation. Ja, das geht sogar so weit, daß sie das natürliche Recht verlieren, vom Partner innig geliebt zu werden. Wenn der gewaltige Unterschied, der zwischen den Geschlechtern besteht, einfach verflacht oder ganz ausgelöscht wird, was bleibt dann noch übrig? – • Mit dem Erlöschen der Weiblichkeit ist die Frau zur Dekadenz verurteilt! Die Frau als verantwortliche Trägerin des menschlichen Lebens birgt in sich das größte SCHÖPFUNGSGEHEIMNIS der Natur. Einem großen Geheimnis steht der Mensch immer mit einer gewissen Ehrfurcht gegenüber. Aber wenn dieses Geheimnis i n d e n S c h m u t z g e z o g e n w i r d, so verwandelt sich die Ehrfurcht i n V e r a c h t u n g! Jedenfalls empfinden wir SANTINER es als großen Fehler, wenn man die Frau zur Emanzipation zwingt, bzw. wenn die Frau es freiwillig anstrebt. Die Frauenrechtlerinnen haben es stets als ein Unrecht empfunden, wenn der Mann in seiner familienrechtlichen und öffentlichen Stellung über der Frau steht. • Durch die erfolgte Freilassung sind jedoch die moralischen und ethischen Bande zwischen den Geschlechtern gelöst. Um jedoch dieses Übel auszugleichen, setzen sich die meisten Frauen über alle diese Schranken hinweg, um ihre Begierden und die Befriedigung ihrer Sinne und des Fleisches in unkritisierter Freiheit und auch Zügellosigkeit zu finden. Die Emanzipation der Frau ist in Wirklichkeit ein schlechter Witz, ein Schritt zur Entartung. • Es wäre besser, wenn der Mann statt dessen an seine Pflichten der Frau gegenüber erinnert worden wäre. Ihm hätte man mit aller Strenge des Gesetzes klarmachen müssen, daß die Frau keine Sklavin ist, sondern ein menschliches Wesen, das höchste Achtung und den unbedingten Schutz des Mannes u n d der Gesellschaft verdient. * * * * * * *
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