November 1961 Pflege deine Seele, sie heilt deinen Körper! (9) Der Selbsterhaltungstrieb flößt dem Menschen die Angst vor dem Tode ein. Aber eine völlig verdrehte, materialistische Weltanschauung steigert diese Furcht weit über das Maß des normalen Triebes hinaus. Wir fürchten nicht nur das Sterben unseres Körpers, sondern wir fürchten uns vor dem Sterben der Seele, dem persönlichen ICH, das viel wichtiger ist als unser physischer Körper. Unter diesen Aspekten erscheint uns der Tod noch viel grauenhafter. • Die hieraus entstehende Angst ist die Wurzel einer Unmenge von Krankheiten! Man braucht einem Menschen nur vorzutäuschen, daß er vergiftet sei: Der Schock, der über die Seele geht, verändert sofort alle Funktionen des Körpers. Wir wissen, daß ein Schreck zur Ohnmacht führen kann oder daß Scham das Blut in die Wangen treibt, ein einziges gesprochenes Wort hat Zauberwirkung und kann einen gesunden Körper zu Fall bringen. Die Ärzte sind sich dieser Tatsachen voll bewußt und stellen sich darauf ein. Was aber über die Seele hinweg den Körper lähmen oder in Unordnung bringen kann, ist auch umgekehrt möglich. Aus diesem Grunde kann Freude und Harmonie das Gegenteil bewirken. Leider sind jedoch viele Menschen zu anspruchsvoll und können sich nicht einmal über teure Geschenke und Wohltaten freuen. Die meisten haben es verlernt, sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Hier hi l f t die Medi tat ion ! Die Meditation ist keine Betrachtung des jenseitigen Himmels mit seinen Heerscharen, sondern das gründliche Nachdenken über die jedem Menschen zugänglichen GÖTTLICHEN GABEN. Man rufe sich diese alle der Reihe nach ins Gedächtnis, bis man die wahre Freude an diesen Dingen gewinnt. Da gibt es die wunderbaren Farben der Blumen oder das herrliche gezeichnete Gefieder von vielen Vögeln, sowie die großartige Vielseitigkeit einer prächtigen Insektenwelt – und vieles, vieles mehr. Wer es möglich machen kann, der schaffe sich etwas davon an und pflege es mit viel LIEBE. Die Medi tat ionen sol l ten etwa 30 Minuten andauern, mögl i chst bei völ l iger Ruhe. Derartige Übungen sind eine seelische Medizin von ungewöhnlicher Wirkung. Besonders geeignet sind sie bei sogenannten psychogenen Leiden, wie auch Nervenleiden oder Herzneurosen. Die Freude an der Schöpfung bzw. an der Umwelt muß nicht kostspielig sein. Es gehört nur etwas Übung dazu, die Schöpfung zu erkennen und dabei Freude zu empfinden, wo sie überhaupt nichts kostet. Wie viele Spaziergänger laufen heute achtlos herum und reißen im Vorübergehen gedankenlos Blumen und Zweige von den Sträuchern. • Ein Spaziergang in der Natur kann zu einer doppelten Erholung werden, wenn die Natur in positiver Weise beobachtet und geliebt wird. Goethe sagte: "Es kann jemand eine große Reise machen – und er hat nichts gesehen und weiß auch nichts darüber zu berichten. Ein anderer geht nur über eine Wiese und ist angefüllt mir Erlebnissen, daß ihm das Herz dabei übergeht." Der SCHÖPFER gab uns die Sinne zum Wahrnehmen. Es liegt an uns, diese Sinne richtig zu gebrauchen. Leider können sie durch menschliches Verschulden verdorben werden.
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