Politik für wen?

- 92 - Opium für das Volk (Durchgabe aus dem Jahre 1969) Wohlan, der Kommunismus hat sich gegen die Kirche empört. Der religiöse Glaube wird als Aberglaube hingestellt. Man sagt, daß der Glaube an GOTT und Sein Paradies nur ein Beruhigungsmittel für die Armen und Unterdrückten sei. Man nennt den Gottglauben: "Opium für das Volk." Die göttliche HIERARCHIE besteht tatsächlich und ist über diese Mißachtung nicht erfreut. Aber sie gibt auch zu, daß mit dem Gottglauben tatsächlich ein grober Unfug getrieben wird, nicht nur von gewissen Menschen, sondern hauptsächlich von den Theologen selbst . Man hat noch nie versucht, den Weg der Wahrheit wirklich zu beschreiten. Die christlichen Kirchen versprechen zum Beispiel die Sündenvergebung, den sog. Himmel, ohne daß der Mensch seine vorgeschriebene Läuterung zu absolvieren hat. Wenn von Opium die Rede ist, so trifft dieser Vergleich hier wirklich zu. • Die Kirchen versprechen dem Volk ein Opium, eine Fata Morgana, eine Vorspiegelung der Seligkeit. Die großen Religionen dieser Welt haben keine rechte Vorstellung von jenen Zuständen, die jenseits des materiellen Lebens liegen. Man spricht vom "Himmel" und von der "Hölle", vom "Paradies" und von der "ewigen Verdammnis". Doch kein Mensch kann sich darunter etwas vorstellen, das der Wahrheit näher kommt. Wenn der Kommunismus so viel Wert auf die Vorstellung legt, daß jede Religion ein Opium darstellt, so muß man auch in Betracht ziehen, daß die politischenVersprechungen ebenfalls ein Opium sind, obgleich die Zukunft unter dem Druck der Kriegsvorbereitungen und auch der Kriege selbst, alles andere ist, als ein Beruhigungsmittel für das Volk. Ich gebe zu, daß der Kommunismus, wie überhaupt der gesamte politische Atheismus, in gewisser Hinsicht recht hat, wenn man behauptet, daß das Volk durch die großen Religionen belogen wird. Aber man schüttet das Kind mit dem Bade aus, wenn man die göttliche HIERARCHIE abstreitet. Immerhin enthalten alle großen Religionen gewisse Teilwahrheiten, die für alle ein Fundament darstellen. • JederMensch auf Erden ist nur ein Gast auf Abruf . • JederMensch muß sich nach seiner Entkörperung für das Denken und Handeln verantworten . • JederMensch erntet das, was ihm zusteht , was er wert ist. Das ist durchaus kein angenehmes Opium für das Volk. Aber man kann selbstverständlich auch viel Gutes ernten, wenn man auf der Erde einen rechtschaffenen Lebenswandel geführt hat. Der Kommunismus hält dieses Ziel nicht für erwähnenswert. Für ihn lebt der Mensch bereits auf der Erde in einem Himmel oder in einer Hölle. Das ist allerdings der größte Klassenunterschied, den man überhaupt machen kann, obgleich man behauptet, daß es beim Sozialismus keinen Klassenunterschied mehr geben darf. Der Kommunismus fragt zum Beispiel nicht danach, ob hier auf Erden gute Menschen im Himmel leben dürfen oder ob es vielleicht umgekehrt ist. Die Tatsachen beweisen, daß sehr minderwertigeMenschen hier die Freuden des irdischen Himmels genießen, während verdiente, guteMenschen die Hölle auszustehen haben. Ihr seht, welchen Unsinn man vertritt, wenn man die großen Glaubenslehren als Beruhigungsmittel abtun will. • Die Unsterblichkeit der Seele ist auf alle Fälle gewährleistet ; sie bezieht sich nicht nur auf jene Menschen, die an GOTT glauben, sondern ist für alle Menschen eine Tatsache . Das hat nichts mit CHRISTUS zu tun. Die Auferstehung erfolgt unmittelbar nach dem Ablegen, nach der Entkörperung.

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