Reinkarnation und Karma - Nachtrag

- 62 - Oktober 1974 Reinkarnation "Was der Mensch sät, das wird er ernten!" Diese biblischen Worte wären ohne Sinn, wenn es keine Wiederverkörperung geben würde. • Mit der Wiederverkörperung ist auch das KARMA verbunden, denn die Gerechtigkeit der göttlichen GESETZE verlangt eine Wiedergutmachung. Das KARMA ist ein GESETZ, das nicht unmittelbar in Kraft tritt, sondern in den meisten Fällen als eine Gesamtaufrechnung in einem nächstfolgenden Leben, also innerhalb einer Reinkarnation, erfolgt. Das ist der Kern der Reinkarnationslehre, die von der christlichen Kirche ausgemerzt wurde. Die Reinkarnation in Frage zu stellen, heißt zugleich, die Logik des SCHÖPFERS anzuzweifeln. Jeder menschliche Fortschritt, jede geistige Entwicklung wäre unmöglich, wenn der Mensch keine Gelegenheit hätte, sich zu verbessern oder aus den Erfahrungen zu lernen, um ein neues Leben zu leben. Selbstverständlich muß logischerweise mit der Anerkennung der Reinkarnation auch der Aufenthalt in einem Jenseits akzeptiert werden. Eine ausgelöschte Seele kann nicht mehr reinkarniert werden, folglich muß die Seele einen Aufenthaltsort haben. Mit der Vernichtung der Reinkarnationslehre ist also auch das Wissen über ein Jenseitsleben ausgerottet worden. Daß damit eine schwere Sünde von der Kirche begangen wurde, liegt klar auf der Hand, denn: • Die Reinkarnationslehre ist der wichtigste Teil einer Glaubenslehre, die einen Anspruch auf Wahrheit erhebt. Das damit verbundene KARMA ist an der Unsterblichkeit und Wiederauferstehung der Seele über den Tod hinaus beteiligt. Das KARMA bestimmt die Art und den Zeitpunkt der Wiedergeburt. Frage : Muß ein Mann unbedingt wieder als Mann zur Welt kommen und eine Frau als Frau? Antwort : Im allgemeinen bleibt das Geschlecht in der Reinkarnationsreihe erhalten. Aber es gibt Ausnahmen, die durch das KARMA, das regiert, bestimmt werden. • Es kann vorkommen, daß ein Mann in seinem Erdenleben kein rechtes Verständnis für eine Frau oder überhaupt für Frauen gehabt hat. Dieser Mensch kann allerdings im nächsten Erdenleben als Frau zur Welt kommen. • Das trifft auch für die Rassen zu: Ein Mensch, der eine Rasse verfolgt, kann durch das Karma in der nächsten Reinkarnation als ein Mensch innerhalb der diskriminierten Rasse zur Welt kommen. Die Seele ist in ihrer Substanz ungeschlechtlich, trotzdem wird sie mit allen Gefühlen ausgestattet, die sie für das Erdenleben braucht. Einwand : Dann kann die Bibel mit ihrer Erklärung von Adam und Eva nicht stimmen. Antwort : Die Darstellung von Adam und Eva überspringt ganz einfach die Entwicklung des Menschen; er ist plötzlich über Nacht da. Doch die Entwicklung der menschlichen Seele ging dem materiellen Menschen schon sehr lange voraus. Der Mensch ist allerdings ein göttliches Wesen, das über dem KARMA steht - und folglich auch über der Reinkarnation. Es hängt also ganz vom Erdenleben des Menschen ab, wie er sein KARMA gestaltet und somit die Reinkarnation beeinflußt. Wer böse Pfeile abschießt, der erhält sie im Rahmen der Gerechtigkeit automatisch zurück. Das ist keine göttliche Rache, sondern göttliches GESETZ.

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