- 75 - Dezember 1975 Reinkarnation Der Glaube an eine Reinkarnation wird von Wissenschaftlern leichter aufgenommen, als die Erfahrungslehre vom Überleben nach dem Tode. Doch wenn man an eine Reinkarnation glaubt, so ergibt sich logischerweise sofort die Frage, was macht die geistige Persönlichkeit eines Menschen in der Zwischenzeit vom Tode bis zur Neugeburt? Die einfache Antwort, die einem sofort einfällt, ist, daß der Mensch in einem bewußtlosen Schlaf zubringt, bis er das Licht der Welt erblickt. Auch das wäre wenigstens ein Zugeständnis für die Unsterblichkeit des Lebens. Daß diese Auffassung nicht stimmt, zeigt der Spiritualismus: Man kann mit den "Toten" sprechen, und zwar in allen Sprachen der Erde. Allerdings ist es eine Unterhaltung mit UNSICHTBAREN, so daß man sehr auf der Hut sein muß, daß man nicht mit minderwertigen Menschenseelen in Kontakt kommt, denen man ein Vertrauen entgegenbringt, das sie nicht verdienen. Wenn die Menschen allen Erklärungen über das Fortleben nach dem Tode möglichst ausweichen, so ist daran das sogenannte Unterbewußtsein beteiligt. Jedem Menschen haftet unbewußt ein ziemlich komplizierter Schuldkomplex an. Fast jeder Mensch weiß, daß sein Leben nicht in der Weise verläuft, wie es eigentlich von der Natur her vorgeschrieben ist. Der Mensch handelt bewußt gegen die Naturgesetze. Akademiker machen davon keine Ausnahme. Diese Fehlhaltung des Menschen erzeugt im Unterbewußtsein ein Schuldgefühl, das möglichst beschwichtigt, verdrängt und sogar belogen wird. Hinzu kommen die Worte des Lehrers JESUS CHRISTUS, der da gesagt hat: "Jeder hat seine Schuld zu bezahlen, und zwar bis auf den letzten Heller. Ohne Tilgung seiner Schuld kommt nicht einer davon." Doch diese Schuld möchte niemand bezahlen. Aus diesem Grunde interessiert man sich nicht für ein Fortleben nach dem Tode, wo einem die Rechnung vorgelegt wird. Auch die Wissenschaftler finden das nicht schön, lieber interessiert man sich für eine Reinkarnation, wo man in der Zwischenzeit "fest schläft" und nicht an seine Schuld erinnert wird. Die Reinkarnation ist eine eigene Lehre, die aber zur Entwicklung der Menschheitsgeschichte gehört. Der Mensch hat ein hohes Ziel zu erreichen. Noch ist uns dieses Ziel unbekannt. Aber der Raum, der dieser Entwicklung zur Verfügung steht, ist so unfaßbar groß, daß wir es sowieso nie begreifen würden, denn unsere Existenz ist in STUFEN und in PHASEN aufgeteilt. • Die Reinkarnation ist nicht an eine Rasse gebunden. • Und Mensch bleibt immer Mensch. Aber im Gesamtleben der Menschen spielt es keine Rolle, ob der Mensch als Neger, Indianer oder Europäer zur Welt kommt. Er hat darauf keinen Einfluß. Daher ist es ein Wahnsinn, wenn sich die verschiedenen Völker nicht vertragen. • Wer heute einen Feind hat, weil er andersfarbig ist, der kann im nächsten Leben zu seinen Feinden zählen und der gleichen Verfolgung ausgesetzt sein. Jeder Mensch, der zur Welt kommt, hat ein Recht auf dieser Welt zu leben. Doch alle Menschen aller Rassen und Farben können nur ein einziges gemeinsames Ziel haben. Dieses Ziel ist die Höherentwicklung des Geistes bis zur Erreichung einer geistigen Gottähnlichkeit. - Wenn der Mensch als Ebenbild GOTTES erschaffen wurde, so kann es sich nur um dieses Ziel handeln, denn noch hat er es nicht erreicht. - Ende -
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