Spiritualismus kontra Spiritismus - Nachtrag

- 25 - März 1965 Die Erforschung des Geistigen Reiches (von Herbert Viktor Speer) Wenn man mir die Frage stellt, was ich vom Spiritismus, vom Spiritualismus oder vom gesamten Okkultismus halte, so kann ich als erfahrener Spiritualist nur fragen, welche Art davon gemeint ist. Alle diese Disziplinen haben zwei Seiten. Es ist keinesfalls anders als mit dem Geld: Es gibt viel Falschgeld, aber man kann deshalb nicht die These aufstellen, daß es deshalb überhaupt keinen echten Schein gibt. Selbstverständlich trachtet der Fälscher danach, die Fälschungen möglichst so zu gestalten, daß sie von den echten Ausgaben nicht unterschieden werden können. Im Spiritualismus ist es kaum anders. Es gehört die Erfahrung echter Experten dazu, um an ganz kleinen, kaum auffälligen Merkmalen zu erkennen, was echt und was gefälscht ist. Die ganze Angelegenheit wird noch dadurch erschwert, daß auch Jenseitige an den Fälschungen mitbeteiligt sind. Diese Seelen haben schon auf Erden in ihrem negativen Verhalten viel Unsinn getrieben oder ihre Verbrechen begangen und sie tun dies im Jenseits fleißig weiter, wo sie nur können. Die ausgeprägte Bosheit in dieser Weise ist ein kaum begreifliches Phänomen in der Geistforschung. • Der Laie, der sich bemüht, an den Spiritualismus zu glauben, ist stets der Meinung, daß im Jenseits nur Wahrheit und Harmonie bestehen. - Diese Ansicht ist falsch! Wer mit dem Jenseits Kontakt aufnimmt, muß die traurige Feststellung machen, daß viele jenseitige Seelen außergewöhnlich unharmonisch und bösartig sind: Sie lügen in phantastischer aber auch in raffinierter Weise, sie kennen keine Rücksicht und versuchen sogar Opfer zu finden, die sie grausam zu Tode quälen können. Besessene können davon berichten! In vielen Fällen geben sich diese unseligen Geister als "Engel" oder "Schutzgeister" aus. Sie wollen auf diese Weise Vertrauen erschleichen. Nur Erfahrung kann hier helfen! Spirituelle Kontakte sind daher keine Kleinigkeit. Ganz abgesehen von der Schwierigkeit der Kontaktherstellung und Medialität bestehen die größten Schwierigkeiten in der Beurteilung der Jenseitigen, deren Inkognito schwer zu entschleiern ist. Bei uns hat es mindestens drei Jahre gedauert, bis wir diese Unterscheidung treffen konnten. Wir haben es in allen Fällen mit einer ganz anderen Mentalität zu tun. • Wenn auch die Seele alle ihre Charakterzüge mit ins Geistige Reich nimmt, so erwirbt sie doch in kurzer Zeit eine andere Mentalität, weil sie dort ein anderes Leben führt. Vom Himmel ist nur wenig zu merken. Viel eher begegnet man einer Hölle, die lügt und betrügt und unsere Persönlichkeit untergraben möchte. Kein Wunder, wenn der Spiritualismus leicht in Verruf kommt, denn dafür sorgen schon ausgiebig die Geister der Unterwelt; sie versperren den Weg nach OBEN. Nur mit großer Sorgfalt und mit tiefem Verständnis um diese Dinge kann man diese Hölle durchdringen. • Nur langsam kommt man an die besseren GEISTER heran. Nur wenn man sich ehrlich für HÖHERE ERKENNTNISSE einsetzt, wenn man selbstlos und opferwillig ist, dann kann man eine Freundschaft zu guten WESENHEITEN des Geistigen Reiches knüpfen. Doch der Weg dahin ist mühevoll und lang und deshalb bleiben schon die meisten Zirkel und ihre Teilnehmer auf der ersten Wegstrecke stecken, bevor sie einen echten LICHTBOTEN befragen konnten. Im Geistigen Reich gibt es einen AUFSTIEG, aber auch einen Abstieg. Sehr leicht kann dieser Abstieg schon auf dieser Erde beginnen, wenn wir nicht objektiv bleiben. Hätten wir auf all die vielen Ratschläge gehört, die uns von allen Seiten der sogenannten "Erfahrenen" zugesandt worden sind, dann wäre der ganze Kreis nach und nach ins Irrenhaus gewandert. Nur dadurch, daß wir stets mit beiden Beinen auf der Erde geblieben sind, haben wir forschen und fragen können. Schwärmerei ist lebensgefährlich!

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