Spiritualismus kontra Spiritismus - Nachtrag

- 31 - März 1966 Spiritualismus Der berühmte Schriftsteller Victor Hugo1 hat behauptet, daß gelegentlich der Geist Molières2 von ihm Besitz ergriffen hätte und seine Hand führte. Frage : Beschäftigt sich die Universitätswissenschaft mit dem Spiritualismus? Antwort : Ja, es sind dafür Fakultäten eingerichtet worden, die das Material eingehend prüfen. Außer der Duke Universität (USA), bekannt durch Dr. Rhines Forschungen, gibt es noch folgende Lehranstalten in den USA, die sich mit der Erforschung parapsychischer Phänomene befassen: St. Joseph's College in Philadelphia. St. John's University at Jamaica, New York. University of Saskatschewan (Kanada). Mc. Gill University, Montreal (Kanada), Universität von Utrecht, (Belgien). Universität von Freiburg, Brsg. (Germany) In der Sowjetunion werden auf der Universität Leningrad, in der Abteilung für Physiologie, ausgedehnte Forschungen auf dem Gebiet der okkulten Phänomene betrieben; besonders befaßt man sich mit der Telepathie. Auch andere Länder hinter dem Eisernen Vorhang betreiben parapsychologische Forschungen. Auch die Tschechoslowakei und Polen stehen nicht abseits. Der berühmte Autor Charles Dickens3 träumte einmal, daß er eine gewisse Dame treffen würde, deren Name Miss Napier lautete. Diese Dame war ihm absolut unbekannt. Er hatte nie von ihr gehört. Einige Tage später wurde er mit einer charmanten Fremden bekannt gemacht, die genau so aussah, wie die Dame in seinem Traum. Ihr Name war Miss Napier. - Charles Dickens fand keine Erklärung dafür. 1 Hugo, Victor, geb. Besançon 26.2.1802, gest. Paris 22.5.1885, frz. Dichter. Mußte 1851 (bis 1870) als Gegner Napoleons III. ins Exil gehen. In der Vorrede zu seinem Drama Cromwell (1827) entwickelte er programmatische Ideen über das Wesen romantischer Dichtung; mit Hernani oder Die kastilianische Ehre (1830) beendete er die Zeit der klassizistischen Tragödie. Seine Gedichte, Dramen und Romane wurden maßgebliche Beispiele romantischer Dichtung. Besonders in dem Roman Der Glöckner von Notre Dame (1831; u.a. verfilmt 1956 von J. Delannoy) entwickelte er die historische Romankonzeption W. Scotts eigenständig weiter; Epos Die Weltlegende, 1859–83); soziale Romane Die Elenden (1862). 2 Molière, eigtl. Jean-Baptiste Poquelin, geb. Paris 15.1.1622, gest. 17.2.1673, frz. Dramatiker und Schauspieler. Bereiste ab 1643 mit einer Schauspielertruppe die französische Provinz; ab 1658 mit seiner Truppe, die 1665–73 als ›Troupe du roi‹ unter königlichem Schutz stand, ständig in Paris. Seine Situations- und Charakterkomödien, die über die Zeitkritik hinaus auf das Menschliche an sich zielen, knüpfen an die spätmittelalterliche Farce und die Commedia dell'arte an; sie verarbeiten theaterwirksam zahlreiche satirische Zeitbezüge. 3 Dickens, Charles, Pseudonym Boz, geb. Landport bei Portsmouth 7.2.1812, gest. Gadshill Place bei Rochester 9.6.1870, engl. Schriftsteller. Urspr. Advokatenschreiber und Parlamentsberichterstatter; wurde bei seinen Zeitgenossen durch den humoristischen Roman Die Pickwickier... (1836/37 in Fortsetzungen erschienen) bekannt; erschloß mit seinem sozialkritischen Roman Oliver Twist (1838) der Literatur die Welt der kleinen Leute im frühindustriellen England.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3