Spiritualismus kontra Spiritismus - Nachtrag

- 37 - September 1966 Spiritismus Dr. Emil Matthiesen, der drei umfangreiche, wissenschaftliche Bücher über das persönliche Überleben des Todes geschrieben hat, sagt nach seiner eindeutigen Beweisführung für das Überleben noch folgendes: "Einer stets der herrschenden Meinung nachbetenden Presse ist es zu danken, daß der Ausdruck "Spiritist" noch heute für viele von einem durchdringenden Hauch gefühlsmäßiger Abwertung umgeben ist. Ganze Schwärme von Worten wie "Dummkopf", "Finsterling", "Aberglauben", "Betrug" schwingen dabei halbbewußt mit. Sagt man von jemand, er glaube an Geister, er behaupte, ein Gespenst gesehen zu haben, er bilde sich ein, mit einem Abgeschiedenen in Verkehr zu stehen, so klingt für viele augenblicklich eine Note vernichtender Lächerlichkeit oder der Verdächtigung des Krankhaften an. Man erzählt sich zwar gerne Geistergeschichten, wenn das Gespräch in einer Gesellschaft zu stocken droht; aber man tut es mit dem Gefühl, sich zu einer unterhaltsamen Kinderei herabzulassen. Mag also ein Denker sich mit Gründen zum Spiritismus bekennen, es hängt ihm - noch vor aller selbstverständlichen Widerlegung - für die Mehrheit der Makel, der Torheit oder Verschrobenheit an, und es ist die Furcht, sich mit diesem Makel zu behaften, was manchen von ruhiger Erwägung der besonderen Gründe abhält; was ihm die Möglichkeit, zum Spiritismus belehrt zu werden, mit Abscheu von sich weist und jeden beliebigen Argumenten zustimmen läßt, wenn es ihm nur die sofortige Abkehr zu ermöglichen scheint." Was Dr. Mattiesen aber nicht gesagt hat, ist folgendes: Die oben erwähnten Worte treffen ganz besonders für die intellektuellen Schichten zu. Es sind hauptsächlich die Akademiker, die diese Situation geschaffen haben. Um so bewunderungswürdiger ist es, daß Dr. Mattiesen darin eine rühmliche Ausnahme gemacht hat. Er bekannte sich zur "Farbe" (er hat Farbe bekannt). * * * * * * *

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