Spiritualismus kontra Spiritismus - Nachtrag

- 44 - September 1967 Die Erforschung des Geistigen Reiches (von Herbert Viktor Speer) Die Grenzwissenschaft, mit ihrem Hauptzweig Spiritualismus, ist keine Geheimwissenschaft und schon gar nicht eine anormale Angelegenheit. Die Grenzwissenschaft ist durchaus natürlich und betrifft einen wesentlichen Teil der menschlichen Existenz. Das Erdenleben ist also nur eine Phase der menschlichen Individualität. Was die etablierte Wissenschaft im allgemeinen daran stört, ist der religiöse Charakter, der sich nicht ausschalten läßt. Atheisten, die sich ständig darum bemühen GOTT abzuleugnen und überhaupt alles Göttliche in Bausch und Bogen zu verspotten, stoßen sich hauptsächlich an der Behauptung der Spiritualisten, daß es sich um ein GÖTTLICHES REICH handelt. Wie stark das immer wieder in Erscheinung tritt, beweist ein Artikel, der im Magazin "Der Spiegel" erschienen ist. Die spiritistischen Zirkel werden verächtlich gemacht, indem es heißt: "Sie produzieren ein vielfältiges Sortiment religiös-messianisch eingefärbter Zeitschriften." Der Autor des Artikels übersieht dabei, daß diese Einfärbung nicht von den irdischen Zirkelteilnehmern ausgeht, sondern von den Jenseitigen, mit denen der Kontakt hergestellt wird. Es ist eine unerläßliche Bedingung, die daran geknüpft ist. Wenn also Atheisten einen spirituellen Kontakt versuchen - selbst wenn sie sehr medial sein sollten - so ist ein Erfolg noch lange nicht garantiert, weil die religiösen Bedingungen nicht erfüllt werden. Darum heißt es in der Bibel: "Klopfet an, so wird euch aufgetan." Dieses Anklopfen ist nicht wörtlich zu verstehen. Es heißt vielmehr, daß die religiösen Bedingungen erfüllt werden müssen. In wissenschaftlichen Experimenten hat es sich ebenfalls gezeigt, daß die spirituellen Ergebnisse unzulänglich waren, obwohl man religiöse Kompromisse gestattet hat. Aber solche Kompromisse sind noch längst kein Anklopfen an die TÜREN des Geistigen Reiches. Dieses Anklopfen kann niemals ein Lippenbekenntnis sein oder eine überflüssige kultische Handlung - nicht einmal ein Kerzenlicht. Es muß die innere, tiefgläubige Andacht zum HÖCHSTEN WESEN sein, das sich der Mensch vorstellen kann. Nur dieses Klopfen wird erhört, so hat es uns unsere Erfahrung gelehrt. Die meisten Menschen, die sich dem Spiritismus oder der höheren Form dem Spiritualismus zuwenden, wollen zuerst den Beweis haben, daß die Sache wirklich stimmt. Erst wenn sie den Beweis haben, wollen sie auch daran glauben. So geht es aber nicht! Der spirituelle Weg zur HÖHEREN ERKENNTNIS ist ein anderer. Zuerst muß der Mensch wirklich andächtig daran glauben. Er darf nicht im Geringsten daran zweifeln. Wenn er mit dieser Einstellung bei dem Geistigen Reich anklopft, so erhält er auch den Beweis, daß sein Glaube nicht ein Aberglaube ist. Dazu bedarf es keines Direktkontaktes durch automatisches Schreiben oder Trance. • Wer auf diese Weise meditiert, in dem er die Bedingungen erfüllt, wird über die Fähigkeiten seiner Seele eine Antwort erhalten, die deutlich genug ist, ihre Herkunft festzustellen. Welcher Forscher, welcher vorbelastete Akademiker ist dazu bereit, den umgekehrten Weg zu gehen? – Ihre innere Einstellung ist leider so, daß sie von GOTT verlangen, daß ER zu ihnen kommt, und sich beweist. Doch die GESETZE GOTTES verlangen vom Menschen, daß er den Weg zu GOTT zurückzulegen hat. Nicht umgekehrt! Diese Tatsache hat CHRISTUS, als ein überaus Wissender, stark genug betont. • Der religiöse Charakter darf nicht überbetont werden, aber er ist bei allen Kontakten unerläßlich, wenn ein Erfolg eintreten soll. * * * * * * *

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