Giganten im All (1 - 3)

- 12 - "Darf ich mir Notizen machen?" "Aber sicher. Sie werden auch alle Ihre Utensilien zurückbekommen, sobald diese keimfrei gemacht worden sind. Wir haben alles aus Ihrem Auto entnommen, was Ihnen gehört." "Dann werde ich auch fotografieren können?" "Nein, das ist leider nicht möglich. Den Film haben wir aus Ihrem Fotoapparat entfernt, denn er wurde durch die Strahlung unseres Schiffes völlig verdorben. Jede Berührung mit den Strahlen unseres Raumschiffes löscht alle Informationen. Viele Menschen auf der Erde haben versucht, gute Aufnahmen von unseren Schiffen zu machen. Aber wenn sie zu dicht herankamen, wurden die Aufnahmen gelöscht. Daher existieren auch nur Bilder, die unsere Schiffe aus größerer Entfernung zeigen. Ist Ihnen das jetzt klar?" "Ja, allerdings. Jetzt ist mir auch klar, warum die besten Beweisstücke fehlen. Es gibt bisher (1971) keine veröffentlichte Aufnahme, die ein Mutterschiff aus nächster Nähe zeigt. Es gibt daher auch keine Teilansichten." "Ja, so ist es. Aber das kommt den irdischen Regierungsexperten sehr entgegen. So haben sie eine gute Möglichkeit, der Wahrheit auszuweichen. Es wird mehrere große Konferenzen geben, auf denen fast alles zur Sprache kommen wird. - Im allgemeinen werden die Erinnerungen des Fluggastes an seinen Aufenthalt bei uns gelöscht. Ich habe aber gehört, daß man bei Ihnen eine Ausnahme machen will. Sie werden wahrscheinlich alle Erinnerungen daran behalten und mit zur Erde nehmen. Wie Sie dort damit fertig werden, das ist Ihre Mission." Martin merkte bereits, worauf es ankam. Es war ein superlatives Amt. Die "Götter" wollten ihn programmieren, um ihn dann wieder freizulassen. Aber diese Programmierung würde ihn in große Schwierigkeiten bringen. Das war eine Sache, die weit über den normalen Verstand eines Erdenmenschen hinausging. Das merkte er deutlich an sich selbst. "Wann wird die interstellare Konferenz stattfinden?" SHINUN sah ihn scharf an und antwortete: "Wenn es Ihr Gesundheitszustand erlaubt, Herr Berger, wird es in drei Tagen soweit sein. Wir haben hier zwar keine Tage und Nächte, aber ich richte mich nach Ihrer Zeitrechnung. Wir haben so etwas wie einen Rhythmus, den wir "Zest" nennen. Ein Zest hat die Dauer von etwa zehn Stunden Ihrer Zeitrechnung." "Was geschieht, wenn dieses Raumschiff die Lichtgeschwindigkeit überschreitet?" "Ich nehme an, daß Sie das nicht überleben würden. Dazu ist Ihr Körper nicht geeignet. Es gibt doch einen biologischen Unterschied zwischen uns. Dasselbe trifft auch für die Dematerialisation zu. Wenn das Schiff dematerialisiert wird, müßten Sie wahrscheinlich sterben, während wir am Leben blieben. Doch haben Sie keine Angst, es wird nichts derartiges geschehen. Wir fliegen ja nur um den Jupiter." Für den ersten Tag war das mehr als genug. Martin spürte bereits, daß es an seine Nerven ging. SHINUN hatte auch diese Gedanken erfaßt und sagte freundlich: "Ich verstehe Sie gut. Sie sind müde. Ich rate Ihnen daher erst einmal gründlich auszuschlafen. Wir werden Sie nach einem Zest wecken. Sollten Sie Durst haben, so trinken Sie etwas aus dem Becher, der dort drüben steht. Übrigens, die Toilette ist nebenan. Aber machen Sie keine Spaziergänge allein im Schiff. Es wäre für Sie gefährlich. Ich werde Ihnen noch viele Einzelheiten des Raumschiffes zeigen. Aber ich bin davon überzeugt, daß man sie auf Erden nicht nachbauen kann. Es sieht so aus, als wenn auf unserem Heimatstern Elemente vorkommen, die es auf Erden nicht gibt, jedenfalls nicht an der Oberfläche. Diese Elemente sind aber unerläßlich. Unsere Raumschiffahrt hat vor etwa 15.000 Erdenjahren be-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3