Giganten im All (1 - 3)

- 39 - genartigen, elastischen Masse zu bestehen. "Halten Sie es für möglich, daß man auch auf der Erde solche Raumschiffe bauen könnte?", fragte Martin seine Begleiterin. NAMO schüttelte den Kopf und antwortete: "Das glaube ich nicht, denn zu einem solchen Bau gehören vor allem drei wichtige Elemente, die es auf der Terra nicht gibt. Es sei denn, daß wir diese Elemente liefern würden. Doch wir sind nicht daran interessiert, weil wir nicht wollen, daß die Erdenbewohner Mittel in die Hand bekommen, die sie nur mißbrauchen würden. Die Art der heutigen irdischen Raumfahrt ist recht primitiv. Aber es ist gut so, daß man auf diese Weise überhaupt zu einem kosmischen Denken kommt. Was glauben Sie, Herr Berger, wie wichtig das kosmische Denken ist?" "Halten Sie die Erdenmenschheit für sehr rückständig?" wich Martin der Frage aus. "Einen Teil der Erdenmenschheit halten wir für sehr intelligent, aber der größere Teil dieser Menschheit ist gedankenlos und träge; aus diesem Grunde werden diese Menschen mißbraucht und schamlos ausgenutzt. Selbstverständlich könnte diese Menschheit viel weiter sein, aber die Rückständigkeit in den charakterlichen Anlagen hindert den Fortschritt, auch auf den wissenschaftlichen und technischen Gebieten", sagte NAMO. SHINUN kam hinzu und setzte sich mit an den Tisch. Martin sah den Santiner im Profil und stellte fest, daß er außergewöhnlich edel und intelligent aussah. Da war nichts von einem Monstrum. Martin schämte sich, daß man Außerirdische in irdischen Filmen bis heute so entsetzlich darstellt. Doch macht man dasselbe nicht auch mit menschlichen Seelen, mit den eigenen Angehörigen, die man als ' Gespenster' bezeichnet? Wer ist überhaupt für diese Blasphemie verantwortlich? "Wie ich sehe, haben Sie sich schon etwas eingewöhnt", sagte SHINUN zu Martin. Die Schwerkraft ist fast so hoch wie auf der Terra, nur wenig schwächer. Sie haben sich bereits an diesen Unterschied gewöhnt. Kommen Sie, ich bringe Sie jetzt zu den Hangars, die sich auf der unteren Ebene befinden. Es wird Sie interessieren! Wenn Sie schon einmal unser Gast sind, so sollen Sie auch Gelegenheit bekommen, recht viel zu sehen. Die Raumschiffe, die sich im Hangar befinden, haben eine große Bedeutung, die ich Ihnen noch erklären werde." NAMO verabschiedete sich und SHINUN führte seinen Besucher zum Lift. Es war eigenartig, sämtliche Decken und Wände des Raumschiffes sandten ein mildes, pastellfarbenes Licht aus. Überall war es angenehm hell. Dennoch besaßen die einzelnen Räume verschiedenes Licht, das dem Zweck des Raumes angepaßt war. Irdische Lichtplaner wären begeistert, dachte Martin, könnten sie diese phantastischen Farb- und Lichtabstimmungen sehen. - Die Hangars befanden sich im unteren Teil des Raumschiffes und zogen sich über die gesamte Länge des Mutterschiffes hin. In den Hangars waren etwa dreißig Personen beschäftigt, die in grünfarbenen Schutzanzügen gekleidet waren. "Wie hoch ist eigentlich die Zahl der Besatzung auf diesem Schiff?", fragte Martin seinen Begleiter. "Es sind ungefähr 300 Personen an Bord", sagte SHINUN. "Darunter befinden sich Wissenschaftler jeder Disziplin. Überhaupt ist jeder auf diesem Schiff ein Spezialist auf seinem Gebiet. Nur unser Kommandant, ASHTAR SHERAN, ist allen noch deutlich überlegen. Doch was viel mehr zählt, ist sein untadeliger Charakter und sein überaus hohes Wissen über GOTT und Seiner Hierarchie. Das ist es, was uns dorthin gebracht hat, wo wir heute stehen. Doch schauen Sie sich einmal diese diskusförmigen Kleinschiffe an. Die größten Diskusse haben einen Durchmesser von 40 Meter, der kleinste einen Durchmesser von zwei Meter. Es gibt manuelle und auch ferngesteuerte Diskusse. Die ferngesteuerten dienen wissenschaftlichen Ermittlungen. Wir besitzen sogar ferngesteuerte Flugobjekte, die in der Lage sind, Gedankenströme aufzuzeichnen. Wir wissen daher genau, welche Art Gedanken auf der Terra vorherrschen. Ich kann verstehen, daß Sie derartige Einrichtungen für unmöglich halten, doch für uns gibt es kein Unmöglich, sondern nur ein Möglich. Doch wie man dahin kommt, ist eine Sache der Erfahrung und der Geduld. Wir dienen nicht nur der Menschheit, sondern vor allem dem

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