Giganten im All (1 - 3)

- 65 - Daraufhin öffnete sich die Tür und beide betraten den dahinterliegenden Raum. Die Größe des Raumes betrug etwa 30 qm. Alles war in einer gelbrötlichen Pastellfarbe gehalten, sowohl die Decke, als auch die Wände. Auch das Mobiliar war in passender Farbe ausgesucht. Der Raum strahlte Ruhe und Wärme aus. Alles schien sehr bequem und gemütlich. - ASHTAR SHERAN, der Kommandant, stand auf und begrüßte Martin sehr höflich. Er gab ihm nicht die Hand, sondern legte mit einer knappen Verbeugung seinen Handrücken an die Stirn. Martin tat es ihm aus Höflichkeit gleich. Der Kommandant forderte die beiden Besucher zum Sitzen auf. Das gesamte Erscheinungsbild von ASHTAR SHERAN war für Martin ein wundervoller Anblick. Der Kommandant verkörperte Würde, Vornehmheit und hohe Intelligenz. Martin glaubte, alle diese Eigenschaften aus seinem Antlitz herauslesen zu können: Das glänzende, lockige Haar fiel bis auf die Schultern wirkte sehr gepflegt. Das Weiß in den Augen hatte einen bläulichen Schimmer. Der Außerirdische war vollkommen bartlos und hatte eine glatte, gesunde Haut ohne Runzeln. ASHTAR SHERAN schaute Martin an und fragte: "Gefällt es Ihnen hier bei uns? Haben Sie irgendwelche Wünsche? - Sagen Sie es ruhig, wir sind selbstverständlich bemüht, Sie als einen Ehrengast zu behandeln. Unsere Weltanschauung gebietet uns, auch unseren Feinden gegenüber die größte Achtung zu zeigen, denn man weiß nicht immer, was zu der Feindschaft geführt hat –, und Feinde können gute Freunde werden. Ich will damit nicht sagen, daß ich Sie als Feind betrachte. Im Gegenteil - Sie sind mein Bruder und mein Schützling. Ich rechne mit Ihrer Unterstützung, denn wir brauchen Sie dringender, als Sie ahnen." "Ich werde mir alle Mühe geben, Sie nicht zu enttäuschen", antwortete Martin, der von der majestätischen Ausstrahlung dieses Menschen sehr beeindruckt war. "Ich möchte mich über Verschiedenes mit Ihnen unterhalten", sagte ASHTAR SHERAN, "weil ich glaube, daß ein Gespräch von Freund zu Freund dazu besser geeignet ist, als eine große Konferenz. Vorab gesagt: Es handelt sich nicht um uns Santiner, sondern es geht allein um die Terra mit ihrer Menschheit, deren Vertreter Sie sind. Wundern sie sich nicht, wenn ich Ihnen ein paar sehr persönliche Fragen stelle, die Ihnen vielleicht unangenehm sind. Sie brauchen mir nicht zu antworten, wenn Sie es nicht wollen." Martin nickte schweigend mit dem Kopf. Der Außerirdische fuhr fort: "Zunächst die Kernfrage, mit der überhaupt alles zusammenhängt: Glauben sie an die Existenz eines GOTTES, der der Ursprung und SCHÖPFER allen Seins ist?" Martin hatte das Gefühl, in einer Mausefalle zu sitzen. Mit solch einer Frage hatte er nicht gerechnet. Soll er hier eine Beichte ablegen? Martin wiegte seinen Kopf und antwortete: "Nun, ja, ich weiß nicht recht. Es mag sein, daß es einen GOTT gibt. Aber niemand hat Ihn bisher gesehen oder gesprochen." "Das ist keine Antwort", sagte der Kommandant. "Ich erwarte bei allen Fragen eine offene Antwort und keine Erklärungen oder Umschreibungen. Ich erwarte ein "Ja" oder ein "Nein", dann weiß ich Bescheid und kann meine weiteren Fragen entsprechend formulieren." "Nun, wenn Sie mich so direkt fragen, sage ich ja", antwortete Martin. ASHTAR SHERAN lächelte. Er war von diesem "Ja" nicht ganz überzeugt und sagte zu Martin: "Was einen Menschen ausmacht, ist nicht sein Fleisch oder sein Aussehen. Was einen Menschen zum Menschen macht, ist sein unsichtbares Inneres, es sind seine Gedanken, seine Intelligenz, sein Charakter und sein Leben. Seine Bewegungen sind nicht ausschlaggebend, denn tote Materie bewegt sich auch. Eine Maschine besitzt kein Leben. Auch unser Raumschiff ist kein Lebewesen. Folglich kann niemand die Forderung stellen, daß er GOTT erst sehen muß, um an Ihn zu glauben. Das ist unlogisch! - Ich kann Ihre Gedanken nicht sehen, Herr Berger. Ich kenne den Grad Ihrer Talente, Gaben und Ihre Intelligenz nicht. Ihr eigentliches "Ich", das Sie über

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