Das Buch der Geister

- 150 - auch weiterhin, wenn Gott es zuläßt, um euch Prüfungen aufzuerlegen. Frage: (574) Kann man dem ein Ende bereiten und durch welches Mittel? Antwort: Ja, man kann für sie beten, und wenn man ihnen Böses mit Gutem vergilt, erkennen sie endlich ihr Unrecht. Auch wenn man über ihre Schlechtigkeit erhaben ist, hören sie damit auf, denn sie sehen, daß sie nichts ausrichten können. Frage: (575) Haben Geister die Macht, von gewissen Personen Übel abzuwenden und ihnen Glück zu bringen? Antwort: Nicht ganz. Es gibt Übel, die in den Beschlüssen der Vorsehung liegen. Aber sie können eure Schmerzen lindern, indem sie euch Geduld und Ergebenheit eingeben. Oft hängt es auch von euch selbst ab, solche Übel abzuwenden oder abzuschwächen. Gott gab euch den Verstand, um denselben zu gebrauchen, und indem euch Geister gute Gedanken eingeben, kommen sie euch zu Hilfe. Sie helfen aber nur denen, die sich selbst zu helfen wissen. Hierin liegt der Sinn des Wortes: Klopfet an und euch wird aufgetan werden. Oft ist auch das, was euch ein Übel scheint, gar keines, denn es soll Gutes daraus hervorgehen. Frage: (576) Können uns Geister Glücksgüter verschaffen, wenn man sie inständig darum bittet? Antwort: Zuweilen können sie es als Prüfung. Oft aber weigern sie sich, wie man einem Kinde eine unbedachte Bitte abschlägt. Frage: (577) Sind es gute oder böse Geister, die diese Vergünstigung haben? Antwort: Die einen wie die anderen, es hängt von der Absicht ab. Meistens sind es Geister, die euch mit den Genüssen des Glückes zum Bösen verleiten möchten. Es ist dies ein leichtes Mittel. Frage: (578) Ist es der Einfluß eines Geistes, wenn Hindernisse verhängnisvoll unsere Pläne zu durchkreuzen scheinen? Antwort: Zuweilen sind es Geister, andere Male und gewöhnlich benehmt ihr euch selbst nicht so, wie es sein sollte. Stellung und Charakter haben hier großen Einfluß. Besteht ihr hart- näckig auf einem Wege, der nicht der euere ist, haben Geister damit nichts zu schaffen. Ihr selbst seid euer eigener böser Geist. Frage: (579) Wenn uns ein ganz besonderes Glück wiederfährt, haben wir dieses unserem Schutz- geist zu verdanken? Antwort: Danket zunächst Gott, ohne dessen Zulassen nichts geschieht, und dann den guten Geis- tern, die Seine Diener waren. Frage: (580) Was geschähe, wenn man den Dank vernachlässigte? Antwort: Was dem Undankgeschieht. Einwand: (581) Und doch gibt es Leute, die weder beten noch danken und denen alles, was sie unternehmen, gelingt. Antwort: Ja, aber warte auf das Ende. Sie werden ihr vergängliches Glück teuer bezahlen, denn je mehr sie empfangen, desto mehr müssen sie wieder erstatten. Frage: (582) Entspringen die großen Naturerscheinungen, die man als eine Umwälzung der Elemente betrachtet, zufälligen Ursachen, oder sind sie von der Vorsehung beabsichtigt? Antwort: Es hat alles seinen Grund und nichts geschieht ohne Gottes Willen.

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