Das Buch der Geister

- 150 - Antwort: Als durch sie selbst gefälscht. Sie waren der Aufgabe, die sie übernommen, nicht gewach- sen. Doch muß man auch den Umständen Rechnung tragen. Sie mußten reden, wie ihre Zeit es mit sich brachte und eine Lehre, die uns irrig erscheint, konnte für ihre Zeit genügen. Frage: (639) Kann man die Vaterschaft als eine Sendung betrachten? Antwort: Unstreitig ist sie eine Sendung. Zugleich ist sie eine sehr hohe Pflicht, denn sie nimmt der Verantwortlichkeit des Menschen für die Zukunft mehr in Anspruch als ihr denkt. Gott stellt das Kind unter die Vormundschaft der Eltern, daß diese es auf dem Wege des Guten leiten. Es gibt aber Eltern, denen mehr daran gelegen ist, die Bäume ihres Gartens zu stutzen, als den Charakter ihres Kindes zu formen. Unterliegt das Kind durch ihre Fehler, werden sie die Strafe dafür zu tragen haben und die Leiden des Kindes im künftigen Leben fallen auf sie zurück. Frage: (640) Wenn ein Kind trotz der Bemühungen der Eltern nicht gut ausfällt, sind diese dann auch verantwortlich? Antwort: Nein, je schlimmer jedoch die Neigungen des Kindes, desto schwerer ist ihre Aufgabe und desto größer ihr Verdienst, wenn es gelingt, das Kind von bösen Wegen abzubringen. Frage: (641) Wenn ein Kind trotz Vernachlässigung und schlechtem Beispiel seitens der Eltern doch gut wird, ernten die Eltern dann auch einige Frucht davon? Antwort: Gott ist gerecht! Frage: (642) Welche Sendung kann der Eroberer haben, der nur seinem Ehrgeiz fröhnt, und um diesen Zweck zu erreichen, vor keinen Schrecknisse zurückscheut? Antwort: Meist ist er nur Werkzeug, dessen sich Gott bedient, um Seine Pläne auszuführen. Das Unglück ist zuweilen ein Mittel, ein Volk schneller in der Entwicklung fortschreiten zu lassen. Frage: (643) Da dem Werkzeug jener Katastrophen das daraus entspringende Gute fremd ist und er nur seinen persönlichen Zweck vor Augen hatte, wird er trotzdem von jenem Guten seinen Nutzen haben? Antwort: Jeder wird nach seinen Werken belohnt, nach dem Guten, das er hatte tun wollen, und nach der Redlichkeit seiner Absichten. Anmerkung: Inkarnierte Geister haben Beschäftigungen, die mit ihrer leiblichen Existenz eng verflochten sind. Bei wandernden und entkörperten Geistern stehen diese im Verhältnis zum Grade ihres Fortschrittes. Sie durchziehen die Welten, unterrichten sich, bereiten sich auf neue Inkarnationen vor, leiten Ereignisse, geben segensvolle Gedanken ein, unter- stützen Männer von Genie. Andere nehmen Individuen, Familien, Vereinigungen, Städte und Völker unter ihren Schutz als Schutzengel, Schutzgeister und sympathische Geister. Wieder andere sind Lenker von Naturereignissen. Gemeine Geister nehmen an unseren Beschäftigungen und Vergnügungen teil, unreine und unvollkommene Geister warten in Leid und Angst auf den Zeitpunkt ihres Fortschreitens. Die drei Reiche Frage: (644) Was haltet ihr von der Einteilung der Natur in drei Reiche, oder auch in zwei Klassen: Organische und unorganische Wesen. Einige rechnen das Menschengeschlecht zur vierten Klasse. Welche Einteilung ist vorzuziehen? Antwort: Sie sind alle gut, es kommt auf den Gesichtspunkt an. In stofflicher Beziehung gibt es nur organische und unorganische Wesen. Vom moralischen Gesichtspunkt aus kann man vier Reiche annehmen.

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