Das Buch der Geister

- 150 - Frage: (290) Geben Macht und Ansehen, die ein Mensch auf Erden genossen, ihm in der Geister- welt eine Überlegenheit? Antwort: Nein, dort werden die Kleinen erhöht und die Großen erniedrigt werden. Lies es in den Psalmen. Frage: (291) Wie sollen wir diese Erhöhung und Erniedrigung verstehen? Antwort: Weißt du nicht, daß die Geister nach ihrem Verdienste verschiedenen Ranges sind? Der Größte kann bei den Geistern zum untersten Rang gehören, während sein Diener zum ersten gehört. Frage: (292) Fühlt der, der auf Erden groß gewesen ist und sich nun unter Geistern klein sieht, dadurch eine Demütigung? Antwort: Oft eine sehr große, besonders wenn er hochmütig war. Frage: (293) Erkennt der Soldat, der nach der Schlacht seinen Feldherrn in der Geisterwelt wieder- findet, ihn wieder als Vorgesetzten an? Antwort: Der Titel ist nichts. Wirkliche Überlegenheit ist alles. Frage: (294) Vermischen sich die verschiedenen Rangstufen der Geister? Antwort: Ja und nein, sie ähneln einander, aber sie unterscheiden sich voneinander. Je nach Ähnlich- keit und Sympathie ihrer Gefühle fliehen oder nähern sie sich einander, wie es auch bei euch ist. Es ist eine ganze Welt, von der die eurige ein dunkles Abbild ist. Die zum gleichen Range gehörigen vereinigen sich, eine Art von Verwandtschaft bildet Geister- gruppen und Geisterfamilien, die die Sympathie und ein gemeinsamer Zweck vereinigt. Die Guten wollen Gutes, die Bösen Übles wirken. Es herrscht das Bedürfnis, sich unter seinesgleichen zu befinden. Frage: (295) Haben alle Geister gegenseitig zueinander Zutritt? Antwort: Die Guten gehen überall hin und dies muß so sein, damit sie auf die Bösen Einfluß üben können. Doch die von den Guten bewohnten Räume sind unvollkommenen Geistern unter- sagt, damit sie nicht den Tumult der schlechten Leidenschaften hinbringen können. Frage: (296) Welcher Art sind die Beziehungen zwischen den guten und den bösen Geistern? Antwort: Die guten Geister suchen die Neigungen der anderen zu bekämpfen, um ihnen bei ihrem Aufstieg zu helfen. Es ist eine Sendung. Frage: (297) Warum wollen uns die niedrigen Geister zum Bösen verleiten? Antwort: Aus Neid, es selbst nicht verdient zu haben, gut zu sein. Ihr Streben geht dahin, die noch unerfahrenen Geister möglichst zu hindern, zum höchsten Gut zu gelangen. Sie möchten, wie bei den Menschen, daß andere das Gleiche erdulden wie sie. Frage: (298) Wie verständigen sich die Geister untereinander? Antwort: Sie schauen sich an und erkennen sich. Das Wort ist stofflich, es ist nur der Widerschein des Geistes. Das allgemeine Fluidum stellt zwischen ihnen eine fortwährende Mitteilung her, es ist das Beförderungsmittel des Gedankenaustausches, wie für euch die Luft den Ton befördert, eine Art Universal-Telegraf, der alle Welten verbindet und den Geistern Verstän- digung über die Räume hinweg ermöglicht. Frage: (299) Können sich Geister auch gegenseitig ihre Gedanken verhehlen und sie sich verber- gen? Antwort: Nein, für sie liegt alles offen da, besonders wenn sie vollkommen sind. Sie können sich

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3