Das Buch der Geister

- 8 - Die Wesen bezeichnen sich also mit dem Namen "Geister" oder "Genien" sowie oftmals als Wesen, die bereits als Menschen auf der Erde gelebt haben. Sie bilden die geistige Welt, indessen wir während unseres Lebens die körperliche Welt bilden. Nehmen wir nun in aller Kürze die charakteristischen Punkte der von ihnen mitgeteilten Lehre zusammen, um mit größerer Leichtigkeit auf bestimmte Einwendungen antworten zu können. • "Gott ist ewig, unwandelbar, unmateriell, einig, allmächtig, allgerecht und allgütig. Er hat das Weltall erschaffen, das alle belebten und unbelebten Wesen, materielle und immaterielle, um- faßt. Die materiellen Wesen bilden die sichtbare Welt, die Körperwelt, die immateriellen Wesen die unsichtbare Welt, die Geisterwelt. Die geistige Welt ist die normale, ursprüngliche und ewige Welt, die vor allem physischen Sein war und alles Materielle überdauern wird. Die Körperwelt ist von untergeordneter Bedeutung. Sie könnte in ihrer Existenz aufhören und brauchte nie existiert zu haben, ohne die Wesenheit der geistigen Welt zu verändern. Die Geister legen für gewisse Zeit eine vergängliche, materielle Hülle an, deren Zerstörung, für gewöhnlich Tod genannt, sie wieder in Freiheit setzt." • "Unter den vielerlei Arten körperlicher Wesen ist die Ordnung 'Mensch' zur Verkörperung solcher Geister bestimmt, die eine gewisse Entwicklungsstufe erreicht haben. Dies bedingt sittliche und intellektuelle Überlegenheit über die anderen Ordnungen. Die menschliche Seele ist ein verkörperter Geist, der Körper ist des Geistes Hülle. Der Mensch besteht aus drei Teilen: 1.) aus dem Körper, dem materiellen Wesen, das dem Tier entspricht und durch das nämliche Lebensprinzip belebt wird; 2.) aus der Seele, dem immateriellen Wesen, dem in den Körper inkarnierten Geiste; 3.) aus dem Bande, das Seele und Körper eint, dem zwischen Materie und Geist vermittelnden Prinzip. Somit hat der Mensch zwei Naturen: durch den Körper nimmt er an der Natur der Tiere teil, deren Instinkte er besitzt, und mit seiner Seele nimmt er an der Natur der Geister teil." • "Das Band, der Perisprit, das Körper und Geist verbindet, ist eine Art halbmaterieller Hülle. Mit Tod bezeichnen wir die Zerstörung der gröbsten Hülle, der Geist besitzt aber noch eine zweite, die für ihn einen ätherischen Körper bildet. Im normalen Zustande ist er uns unsicht- bar, bei Geisterscheinungen aber kann er sichtbar und sogar fühlbar gemacht werden." • "Der Geist ist also durchaus kein nur abstraktes, unbestimmtes und nur gedachtes Wesen: Er ist ein wirkliches, festbestimmtes Wesen, das in besonderen Fällen durch den Gesichts-, Gehör- und Tastsinn erfaßbar wird. Die Geister gehören verschiedenen Klassen an, sie sind weder an Macht noch an Einsicht, noch an Wissen und bezüglich sittlicher Beschaffenheit einander gleich. Die Geister erster Ordnung sind die höheren, die sich von den anderen Geistern durch ihre Vollkommenheit, Kenntnisse, ihre Gottesnähe, die Reinheit ihrer Empfin- dungen und ihre Liebe zum Guten auszeichnen. Dies sind die Engel oder reinen Geister. Die folgenden Klassen entfernen sich allmählich von dieser Vollkommenheit. Die Geister auf den unteren Stufen haben die meisten der menschlichen Laster, Haß, Neid, Stolz usw. Sie gefallen sich im Bösen. Unter ihnen gibt es welche, die weder gut noch schlecht sind. Schelmerei und Leichtfertigkeit sind ihr Naturell. Dies sind die flatterhaften Geister, im Volksmunde als 'Kobolde' bezeichnet." • "Die Geister gehören nicht für alle Zeit zu derselben Ordnung. Nach und nach erheben sie sich und steigen auf der Leiter des Fortschrittes immer mehr empor. Diese Besserung findet durch die Inkarnationen als Mensch statt, die auch als Sühne oder als Mission auferlegt sein kann. Das materielle Leben ist eine Prüfung, welche die Geister zu wiederholten Malen zu bestehen haben, um einen gewissen Grad der Vollkommenheit zu erlangen." • "Beim Verlassen des Körpers kehrt die Seele in die geistige Heimat zurück, von der sie aus- ging, um nach Ablauf kürzerer oder längerer Zeit eine neue materielle Hülle anzunehmen. Zwischendurch befindet sie sich im Zustande des 'Wandelgeistes'. Zwischen dieser Lehre von der 'Wiedereinverleibung' und der 'Seelenwanderung' besteht ein vollkommener Unterschied, auf den noch eingegangen wird. Da der Geist durch mehrere Einverleibungen hindurchgehen muß, ergibt sich, daß wir alle schon mehrere Existenzen hinter uns haben und daß wir noch

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3