Das Buch der Geister

- 150 - Übel? Antwort: Alles Übel kommt von eurem Eigennutz und eurer Hartherzigkeit. Sie lachen über alle jene eingebildeten Übel, die aus eurem Hochmut und Ehrgeiz stammen und freuen sich über die, die eure Prüfungszeit abkürzen. Anmerkung: Die Geister wissen, daß Trübsale nur Mittel sind, einen besseren Zustand zu erreichen. Sie betrüben sich daher für uns mehr über die moralischen Ursachen, die uns von letzterem entfernen. Sie kümmern sich wenig um die Übel, die nur unseren weltlichen Sinn betreffen. Der Geist, der in den Trübsalen des Lebens ein Mittel zum Fortschritt erblickt, betrachtet sie als eine vorübergehende Krise, die den Kranken retten soll. Er nimmt an unseren Schmerzen teil wie wir an denen eines Freundes. Frage: (523) Haben die uns im Tode vorangegangenen Verwandten und Freunde für uns eine größere Sympathie, als uns fremde Geister? Antwort: Gewiß, und oft beschützen sie euch als Geister, so viel es in ihrer Kraft und in ihrem Können steht. Frage: (524) Freuen sie sich über die Liebe, die wir ihnen bewahren? Antwort: Gar sehr. Aber sie vergessen jene, die auch sie vergessen haben. Frage: (525) Gibt es Geister, die einem Individuum besonders anhangen, um es zu beschützen? Antwort: Ja, der "geistige Bruder". Ihr nennt ihn den "gutenGeist". Frage: (526) Was ist unter einem Schutzengel zu verstehen? Antwort: Der Schutzgeist aus einer höherenRangstufe. Frage: (527) Worin besteht die Sendung des Schutzgeistes? Antwort: Sie ist die eines Vaters für seine Kinder: seinen Schützling auf den guten Weg zu führen, ihn mit seinem Rat zu unterstützen, in Trübsalen zu trösten, seinen Mut für die Prüfungen des Lebens zu heben. Frage: (528) Ist der Schutzgeist von Geburt an an den Menschen gebunden? Antwort: Von der Geburt an bis zum Tode, und oft folgt er ihm nach dem Tode in das geistige Leben, ja, in mehrere leibliche Daseinsformen, denn diese erscheinen nur als sehr kurze Existenzen im Vergleich mit dem Leben des Geistes. Frage: (529) Ist die Aufgabe des Schutzgeistes eine freiwillig übernommene oder eine übertra- gene? Antwort: Der Geist hat die Pflicht, über euch zu wachen, weil er diese Aufgabe übernommen hat. Er hatte aber die Wahl zwischen den Wesen, die ihm sympathisch waren. Für die einen ist es eine Freude, für andere wieder eine Sendung oder eine Pflicht. Frage: (530) Verzichtet der Geist, wenn er sich mit einer Person verbindet, auf die Beschützung anderer Wesen? Antwort: Nein, aber er übt sie nun weniger ausschließlich bei ihnen aus. Frage: (531) Ist der Schutzgeist restlos an das seinem Schutze anvertraute Wesen gebunden? Antwort: Es geschieht zuweilen, daß gewisse Geister ihre Stellung verlassen um verschiedene Auf- gaben zu erfüllen, aber dann werden sie durch einen anderen Geist ersetzt. Frage: (532) Verläßt der Schutzgeist zuweilen seinen Schützling, wenn dieser seine Ratschläge

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