- 101 - Wort Unterjochung drückt unsere Ansicht vollständig aus. Für uns gibt es keine Besessenen, sondern nur geplagte, unterjochte und verblendete Menschen. • Die Besessenheit ist eine der gefährlichsten Klippen der Medialität. Sie kommt oft vor und man kann sie nicht sorgfältig genug bekämpfen. Abgesehen von allen persönlichen Unannehmlichkeiten, die die Besessenheit mit sich bringt, ist sie absolutes Hindernis der Wahrhaftigkeit von Kundgebungen. Da sie immer die Wirkung eines Zwanges ist, gute Geister aber niemals Zwang ausüben, muß die ganze Kundgebung eines solchen Mediums verdächtigen Ursprungs sein und sie verdient kein Vertrauen. Man erkennt die Besessenheit an folgenden Anzeichen: 1. Durch das Andrängen eines Geistes, sich auf jeden Fall durch die Schrift, das Gehör usw. kundzugeben, indem er sich widersetzt, andere Geister zuzulassen. 2. An der Verblendung des Mediums, die es trotz seiner Intelligenz behindert, das Falsche und Lächerliche seiner Mitteilungen zu erkennen. 3. Am Glauben an die Unfehlbarkeit und Identität der sich mitteilenden Geister, die unter achtungsvollem Namen abgeschmackte Sachen reden. 4. Am Wohlgefallen des Mediums an den Lobeserhebungen der Geister. 5. An den Bestrebungen, jene Personen zu entfernen, die hier gute Ratschläge geben könnten. 6. Durch das Mißfallen an der Kritik über den Gegenstand erhaltener Mitteilungen. 7. An dem unaufhörlichen und zu ungelegenster Zeit auftretenden Bedürfnisse, schreiben zu müssen. 8. An dem unbestimmten körperlichen Drange, der den Willen beherrscht und dazu zwingt, ohne den eigenen Willen zu handeln und zu reden. 9. An dem beständigen Geräusch, Schlägen, Klopfen, und der Unordnung ringsum, deren Ursache oder Ziel man ist. In Anbetracht der Gefahr, derart von ungebetenen Geistern belästigt zu werden, erhebt sich die Frage, ob es nicht eine recht bedenkliche Sache ist, ein Medium zu sein. Ist dies alles nicht eine Schattenseite der spiritistischen Kundgebungen? Die Antwort auf diese Frage ist sehr leicht, und wir bitten, sie mit Sorgfalt zu erwägen. Weder die Medien noch die Spiritisten haben die Geister geschaffen, aber die Geister haben den Spiritismus und die Medien gemacht. Da Geister nichts anderes sind als die Seelen von Menschen, so gibt es Geister seit es Menschen gegeben hat, sie haben also zu jeder Zeit einen guten oder bösen Einfluß auf die Menschheit ausgeübt. Mediale Befähigung der Menschen ist für sie nur ein Mittel, sich zu offenbaren. In Ermangelung derselben tun sie es auf tausend andere mehr oder weniger verborgene Arten. Es wäre also ein Fehler, zu glauben, daß die Geister ihren Einfluß nur durch geschriebene oder mündliche Kundgebungen ausüben. Eine allgemeine Regel sagt: Wer immer schlechte spiritistische Kommunikation erhält, seien es geschriebene oder mündliche, steht unter einem bösen Einfluß. Dieser Einfluß wirkt auf ihn, mag er nun schreiben oder nicht schreiben, mag er ein Medium sein oder nicht. Die Schrift liefert das Mittel, sich über die Natur der Geister, die auf jemanden einwirken, zu belehren und sie zu bekämpfen, wenn sie böse sind. Man kann es mit einem viel größeren Erfolg tun, wenn man die Beweggründe kennenlernt, die sie zum Handeln bestimmen. Ist er zu blind, die Gründe zu begreifen, können ihm andere die Augen öffnen. Kurz gesagt: • Die Gefahr liegt nicht im Spiritismus an sich, er kann im Gegenteil zur Kontrolle dienen und uns von jener Gefahr befreien, der wir ohne unser Wissen beständig entgegengehen. Die Gründe der sogenannten Besessenheit sind nach dem Charakter des Geistes verschieden. Manchmal handelt es sich um eine Rache, die er an jemanden ausübt, über den er sich zu Lebzeiten oder in einer früheren Existenz zu beklagen hatte. Oft hat er keinen anderen Grund als die Begierde, Böses zu tun. Wenn er leidet, will er oft, daß auch andere leiden. Er findet eine Art Vergnügen daran, andere zu plagen und zu quälen, auch reizt ihn oft die Ungeduld des Menschen, während Geduld ihn ermüdet. Wenn man sich aber aufregt und Verdruß zeigt, tut man gerade das, was er will. Diese Geister handeln
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