Das Buch der Medien

- 104 - der Beschwörung zutraute als seinem Dorfpfarrer, ließ er um unsere Meinung fragen. Die Antwort der Geister war: "Die Krankheiten und die Sterblichkeit der Tiere dieses Mannes kommen daher, weil seine Stallungen verpestet sind, da er sie nicht verbessern läßt, weil es Geld kostet." Wir möchten dies Kapitel mit den Antworten schließen, die uns zur Unterstützung dessen, was wir darüber sagten, die Geister gaben: Frage: Warum können sich gewisse Medien von den bösen Geistern, die sich ihnen anhängen, nicht lösen, und warum sind die guten Geister, die sie rufen, nicht mächtig genug, die anderen zu entfernen und sich unmittelbar mitzuteilen? Antwort: Es ist nicht die Macht, die dem guten Geiste fehlt, es ist oft das Medium, das nicht stark genug ist, ihn zu unterstüzen. Die Natur des Mediums eignet sich mehr für andere Beziehungen, sein Fluid identifiziert sich mehr mit dem einen Geiste als mit dem anderen. Das gibt denen, die sie mißbrauchen wollen, ein großes Übergewicht. Frage: Es gibt aber sehr verdienstvolle Personen von unbescholtenem Rufe, die dennoch verhindert werden, mit guten Geistern zu verkehren. Wie ist es in diesem Falle? Antwort: Das ist eine Prüfung. Wer sagt euch übrigens, daß das Herz nicht vielleicht mit einem Übel befleckt ist, oder daß der Stolz nicht die scheinbare Güte beherrscht? Diese Prüfungen sollen dem von Geistern beherrschten zur Demut bekehren und ihm seine eigene Schwäche zeigen. Selbst wer allen Anschein von Tugend hat, kann dennoch verborgene Fehler haben. Ihr sagt von dem, der nichts Böses tut, gut scheint und seinen sozialen Pflichten nachkommt, es sei ein braver, würdiger Mann. Wißt ihr, ob seine guten Eigenschaften nicht durch den Hochmut verdunkelt werden? Ob er nicht habsüchtig, eifersüchtig, schmähsüchtig, streitsüchtig oder sonstwie ist, ohne daß ihr es bemerkt? Das mächtigste Mittel, den Einfluß böser Geister zu bekämpfen ist, sich so viel es nur geht, der Natur der guten Geister zu nähern. Frage: Ist die Belästigung durch einen schlechten Geist, die das Medium hindert, Mitteilungen Jenseitiger zu erhalten, Zeichen seiner Unwürdigkeit? Antwort: Ich habe nicht gesagt, daß es ein Zeichen der Unwürdigkeit ist, sondern daß sich ein Hindernis entgegensetzen könnte. Dies muß beseitigt werden, sonst werden seine Bitten vergeblich sein. Bei einem Kranken genügt es nicht, zu bitten: "Herr Doktor, geben Sie mir die Gesundheit, ich will gesund sein!" Der Arzt vermag nichts auszurichten, wenn der Kranke nicht tut, was er verordnet. Frage: Die Entziehung des Verkehrs mit bestimmten Geistern ist daher als eine Art Strafe aufzufassen? Antwort: In manchen Fällen kann es eine wahre Strafe sein, genauso wie die Möglichkeit, mit ihnen zu verkehren, eine Belohnung ist. Frage: Kann man den bösen Einfluß schlechter Geister nicht dadurch bekämpfen, daß man sie moralisiert? Antwort: Das ist ja eben, was man nicht vernachlässigen sollte, was man aber nicht tut. Oft ist es eine Aufgabe, die euch auferlegt wurde, und die ihr mit Nächstenliebe im religiösen Sinne erfüllen sollt. Durch weise Ratschläge kann man diese Geister zur Reue bringen und ihren Fortschritt beschleunigen. Die verdorbenen Geister nähern sich lieber jenen Menschen, die sie quälen können, als den guten Geistern, von denen sie sich tunlichst weit entfernen. Fänden sie bei solcher Annäherung Menschen, die ihnen moralisch helfen wollen, würden sie ihnen nicht folgen, sondern über sie lachen. Versteht man es aber, sie richtig zu fassen, lassen sie sich endlich bewegen. Die erhabenen Geister dürfen mit ihnen nur im Namen Gottes reden, und das erschreckt sie. Der Mensch hat gewiß keine größere Macht als die höheren Geister, aber seine Sprache paßt sich besser ihrer Natur an. Die Macht, die der Mensch über die Geister ausüben kann, steht im Verhältnis zu seiner höheren Moral. Höhere Geister kann er nicht

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