Das Buch der Medien

- 112 - Antwort: Es geschieht nicht mit ihrer Erlaubnis, daß sie so handeln. Gibt es derartige Dinge nicht auch bei euch? Alle, die auf diese Art betrügen, werden auch dafür gestraft werden. Wenn ihr nicht so unvollkommen wäret, hättet ihr nur gute Geister um euch. Werdet ihr betrogen, so habt ihr es euch also nur selbst zuzuschreiben. Frage: Werden wenig fortgeschrittene Geister nicht manchmal gesendet, um einen höheren Geist zu ersetzen, damit ihnen Gelegenheit im Unterrichten geboten wird? Antwort: Niemals in höheren Sphären, d. h. in den ernsten Kreisen und für eine allgemeine Belehrung. Geister, die sich zu diesem Zweck bei euch einfinden, tun es immer aus eigenem Antriebe, und wie ihr selbst sagt, um sich darin zu üben. Deshalb tragen auch ihre Mitteilungen, obwohl gut, immer einige Spuren ihrer Niedrigkeit. Sie werden nur zu Mitteilungen von geringerer Wichtigkeit gesandt. Frage: Die Lächerlichkeiten geringer Geister sind zuweilen mit guten Grundsätzen untermischt. Wie soll man sich diesen Zwiespalt erklären, der eine gleichzeitige Anwesenheit von guten und bösen Geistern anzudeuten scheint? Antwort: Böse und leichtfertige Geister stehen nicht an, euch Denksprüche zu geben, ohne ihre Tragweite und Bedeutung genau zu kennen. Sind etwa unter euch alle diejenigen, die solche Denksprüche aufstellen, höhere Menschen? Wohl kaum! Frage: Verleiten Geister immer wissentlich zu Irrtümern? Antwort: Nein, es gibt gute Geister, die aber unwissend sind und sich im guten Glauben täuschen können. Wenn sie zum Bewußtsein ihrer Untüchtigkeit gelangen, so gestehen sie es ein und sagen nur das, was sie wissen. Frage: Teilen uns Geister immer in böser Absicht etwas Falsches mit? Antwort: Nein. Wenn es ein leichtsinniger Geist ist, so ist ihm das Mystifizieren eine Unterhaltung. Frage: Können gewisse Geister auch in den Augen eines sehenden Mediums eine falsche Gestalt annehmen? Antwort: Das kann geschehen, ist aber schwierig. Kommt es vor, so hat es einen Zweck, den die bösen Geister selbst nicht kennen. Sie dienen dann als Werkzeug, um eine Lehre zu erteilen. Frage: Genügt es, um nicht getäuscht zu werden, gute Vorsätze zu haben? Sind vollkommen ernsthafte Menschen, die ihren Studien kein Gefühl müßiger Neugierde beifügen, auch der Gefahr der Täuschung ausgesetzt? Antwort: Weniger als andere, das ist wohl einleuchtend, aber jeder Mensch hat eine Schwäche, die Spottgeister anzieht. Er glaubt stark zu sein, ist es aber meistens nicht. Daher soll er seiner Stärke mißtrauen, die oft aus Hochmut und Vorurteilen entsteht. Frage: Warum erlaubt Gott, daß sich schlechte Geister mitteilen und entsprechende Dinge sagen? Antwort: Selbst in dem Schlechtesten liegt eine Belehrung. Eure Aufgabe ist es, sie zu erkennen. Frage: Können die Geister durch ihre geschriebenen Mitteilungen ungerechtfertigtes Mißtrauen gegen andere Personen einflößen und selbst Freunde dadurch entzweien? Antwort: Verkehrte und eifersüchtige Geister können ebensogut Übel anrichten wie die Menschen. Höhere Geister sind immer verständig und rücksichtsvoll, wenn sie zu tadeln haben. Sie sagen nichts Böses, sie warnen mit Schonung. Wünschen sie, daß zwei Personen sich in ihrem eigenen Interesse nicht mehr sehen, so lassen sie Ereignisse eintreten, die sie auf eine natürliche Weise trennen. Eine Sprache, die geeignet ist, Zwietracht und Mißtrauen zu säen, ist stets das Werk eines bösen Geistes.

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