Das Buch der Medien

- 113 - Frage: Wegen der Leichtigkeit, mit der sich die bösen Geister in die Mitteilungen mischen können, scheint es, daß man nie sicher ist, die reine Wahrheit zu erhalten? Antwort: Oh ja, denn ihr seid mit Urteilskraft ausgerüstet, um die Mitteilung richtig einschätzen zu können. Beim Lesen eines Briefes wißt ihr ja auch genau, ob ihn ein wohlerzogener Mensch oder ein grober Flegel, ein Weiser oder ein einfältiger Mensch schrieb. Frage: Könnten die höheren Geister die bösen hindern, falsche Namen anzunehmen? Antwort: Gewiß, sie vermögen es, aber je schlechter die Geister sind, desto eigensinniger sind sie auch, und oft widerstehen sie der Einrede. Es gibt Menschen, um die sich die höheren Geister mehr als um andere kümmern. Wenn sie es für nötig halten, wissen sie diese auch gegen die Lüge zu schützen. Die Truggeister sind dann machtlos dagegen. Frage: Was gibt es für Gründe für eine solche Begünstigung? Antwort: Es ist keine Begünstigung, sondern Gerechtigkeit. Die guten Geister bekümmern sich um diejenigen, die sich ihre Belehrungen zunutze machen und allen Ernstes an ihrer Besserung arbeiten. Frage: Warum erlaubt Gott den Geistern die Entweihung verehrter Namen, indem sie diese fälschlich annehmen? Antwort: Ihr könntet auch fragen, warum erlaubt Gott den Menschen, zu lügen und Gott zu lästern? Die Geister haben genau wie die Menschen ihren freien Willen zum Guten wie zum Bösen. Frage: Gibt es eine wirksame Formel, um Truggeister zu vertreiben? Antwort: Eine Formel nicht, ein an Gott gerichteter Gedanke ist besser. Frage: Manche Geister haben behauptet, unnachahmliche Schriftzeichen zu haben, durch die sie sich erkennbar machen können und die ihre Identität beweisen. Ist das wahr? Antwort: Die höheren Geister haben kein anderes Zeichen, sich erkennen zu geben, als die Erhabenheit ihrer Gedanken und ihrer Sprache. Ein materielles Zeichen können alle Geister nachahmen. Was die niederen Geister anbelangt, so verraten sie sich auf eine Art, daß man geradezu blind sein müßte, um sich betrügen zu lassen. Frage: Können die Truggeister nicht den Gedanken nachahmen? Antwort: Sie ahmen jeden Gedanken nach, gleichsam wie Theaterdekorationen die Natur nachahmen. Frage: Es hat also den Anschein, als ob es leicht sei, den Betrug durch aufmerksames Studium zu entdecken? Antwort: Zweifelt nicht daran! Schlechte Geister betrügen nur die Menschen, die sich gutwillig betrügen lassen. Man muß die Augen des Diamantenhändlers haben, um echte Steine von falschen unterscheiden zu können. Frage: Es gibt Menschen, die auf die Worte ein größeres Gewicht legen als auf die Gedanken. Sie halten selbst falsche und gemeine Ideen für erhaben. Wie können solche Menschen die Werke der Geister beurteilen, da sie nicht einmal Menschenwerk beurteilen können? Antwort: Wenn diese Menschen Bescheidenheit genug besitzen, ihre Unzulänglichkeit zu erkennen, dann verlassen sie sich hierin nicht auf sich selbst. Es gibt einfache und wenig unterrichtete Leute, die schwerer zu täuschen sind als andere mit Geist und Wissen. Frage: Verraten sich böse Geister in der Schrift durch unwillkürliche materielle Zeichen?

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