Das Buch der Medien

- 118 - aber nicht, daß die Mitteilungen niederer Geister ohne Nutzen wären. Man kann mehr als eine Lehre daraus ziehen. Um ein Volk kennenzulernen, muß man es in allen seinen Ständen studieren. Die Geschichte eines Volkes ist nicht die seiner Könige und Obrigkeiten. Um es wirklich beurteilen zu können, muß man es in seinem inneren Leben, in seinen Privatangelegenheiten sehen. • Die höheren Geister sind die Spitzen der jenseitigen Welt. Ihre Erhabenheit stellt sie so hoch über uns, daß wir über den Abstand erschrecken, der uns von ihnen trennt. Geister von schlichter, einfacher Art machen uns die Verhältnisse ihrer neuen Existenz faßlicher. Bei ihnen ist die Verbindung des körperlichen Lebens mit dem geistigen Leben viel inniger. Wir begreifen es mehr, weil es uns viel näher berührt. Indem wir von ihnen selbst erfahren, was aus den Menschen aller Stände und aller Charaktere, rechtschaffenen wie lasterhaften, großen und kleinen, glücklichen und unglücklichen, des Jahrhunderts geworden ist, die mit uns gelebt haben, deren wirkliches Leben, Tugenden und Laster wir kennen, was sie denken und empfinden, begreifen wir ihre Freuden und ihre Leiden. Wir nehmen daran Anteil und schöpfen daraus einen moralischen Unterricht, der uns um so nützlicher ist, je näher die Beziehungen zwischen ihnen und uns gewesen sind. Die gewöhnlichen Geister zeigen uns die praktische Anwendung der großen und erhabenen Wahrheiten, davon uns die höheren Geister die Theorie lehren. Die Anrufung der einfachen, schlichten Geister hat überdies den Vorteil, uns mit leidenden Geistern in Berührung zu bringen, denen man eine Erleichterung verschaffen und deren Fortschritt man durch heilsame Ratschläge fördern kann. Man kann sich also nützlich machen, indem man sich selbst belehrt. Es liegt viel Egoismus darin, wenn man in dem Umgange mit Geistern nur seine eigene Befriedigung sucht und es verschmäht, seine helfende Hand dem Unglücklichen zu reichen. Hier eine Anzahl von Fragen und Antworten von Geistern über die verschiedenen Anrufungen: Frage: Kann man die Geister auch anrufen, ohne eine Medium zu sein? Antwort: Jedermann kann Geister anrufen, und wenn diejenigen, die ihr ruft, sich nicht deutlich bemerkbar machen können, so sind sie trotzdem bei euch und hören euch zu. Frage: Kommt der gerufene Geist immer auf den an ihn gerichteten Ruf? Antwort: Das hängt von den besonderen Umständen ab, darin er sich befindet. Es gibt Situationen, wo er es nicht kann. Frage: Welche Ursachen können einen Geist verhindern, unserem Rufe zu folgen? Antwort: Zunächst sein Wille. Dann sein körperlicher Zustand, wenn er gerade einverleibt ist. Dann die Missionen, mit denen er beauftragt sein kann. Auch kann ihm die Erlaubnis versagt worden sein, sich kundzugeben. Es gibt Geister, die sich nie mitteilen können, das sind jene, die ihrer Natur nach noch in niedrigeren Welten leben, als es die Erde ist. Geister, die sich in den Sphären der Strafe befinden, können es ebensowenig, außer mit höherer Bewilligung. Damit ein Geist sich kundgeben oder mitteilen kann, muß er den Grad jener Welt erreicht haben, wohin er gerufen wird, sonst ist er fremd mit den Ideen dieser Welt und hat zu ihr keine Berührungspunkte. Anders verhält es sich mit den Geistern, die in einer Mission oder Abbüßung in niedere Welten gesandt wurden. Sie haben das nötige Wissen, um antworten zu können. Frage: Aus welchem Grunde kann dem Geiste die Erlaubnis, sich kundzugeben, versagt werden? Antwort: Es kann eine Prüfung oder Strafe für ihn sein, oder auch für jenen, der ihn ruft. Frage: Wie können die im Weltraume und die in den verschiedenen Welten verstreuten Geister von allen Punkten des Universums aus die an sie gerichteten Anrufungen vernehmen? Antwort: Manchmal werden sie von den euch umgebenden Geistern benachrichtigt. Im allgemeinen liegt hier ein Phänomen vor, das euch kaum erklärt werden kann, da ihr die Art der Gedankenübertragung unter Geistern noch nicht begreift. Der Geist, den ihr ruft, erhält sozusagen einen Gegenstoß des Gedankens, eine Art elektrischer Bewegung, die seine Aufmerksamkeit dorthin lenkt, woher der Gedankenstoß kam, gleich, wie weit der Geist

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