Das Buch der Medien

- 131 - Frage: Können die Geister uns auch Ratschläge über die Gesundheit geben? Antwort: Die Gesundheit ist eine notwendige Bedingung der Arbeit, die man auf Erden erfüllen soll, deshalb beschäftigen sie sich gerne damit. Aber da es unter ihnen Unwissende und Weise gibt, darf man sich nicht an den ersten besten Geist wenden. Frage: Wenn man sich an den Geist eines berühmten Arztes wendet, ist man dann sicher, einen guten Rat zu erhalten? Antwort: Die irdischen Berühmtheiten sind nicht unfehlbar und haben oft Ideen, die nicht immer richtig sind, und von denen sie der Tod nicht sofort befreit. Die höheren Geister allein haben diese Wissenschaft, ohne von euch gekannte Namen zu besitzen. Sie wissen über alles weit mehr als eure Weisen. Der Geist eines Gelehrten kann daher nicht mehr davon verstehen, als er während seines Erdendaseins davon verstand. Frage: Wenn ein Wissenschaftler ein Geist geworden ist, erkennt er dann seine wissenschaftlichen Irrtümer? Antwort: Wenn er auf einem erhabenen Standpunkte angelangt ist, um von seiner Eitelkeit befreit zu sein, erkennt er, daß seine Entwicklung nicht vollkommen ist und bekennt es ohne Scham. Ist er aber noch nicht genügend von der Materie befreit, so kann er Vorurteile behalten, die er auf Erden hatte. Frage: Könnte ein Arzt gestorbene Kranke rufen, um Aufklärungen über die Ursache ihres Todes zu erhalten und über Fehler, die er bei der Behandlung begangen hat? Antwort: Er kann es, und es wäre ihm sehr nützlich, besonders wenn ihm aufgeklärte Geister beiständen, die seinen Mangel an Kenntnissen bei Kranken ersetzen würden. Frage: Können uns Geister bei wissenschaftlichen Untersuchungen und Entdeckungen behilflich sein? Antwort: Die Wissenschaft ist ein Werk des Genies, sie kann nur durch Arbeit erworben werden, denn nur die Arbeit bringt den Menschen auf seinem Wege vorwärts. Welches Verdienst hätte er, wenn er nur die Geister zu fragen brauchte, um alles zu wissen? Dann könnte jeder Schwachkopf ein Gelehrter werden. Wenn man dem Menschen schon alle Sachen fertig gegeben hätte, was würde ihm seine Intelligenz nützen? Er wäre wie ein Schüler, der seine Aufgaben und Pflichten von jemand anderes erfüllen läßt. Frage: Wird ein Gelehrter und Erfinder in seinen Unternehmungen niemals von den Geistern unterstützt? Antwort: Das ist ganz verschieden. Wenn die Zeit für eine Entdeckung gekommen ist, suchen die damit beauftragten Geister einen geeigneten Menschen, der sie gut ausführen kann und prägen ihm die nötigen Gedanken derart ein, daß sie ihm daran das ganze Verdienst lassen. Er muß diese Ideen bearbeiten und ins Werk setzen. Und so verhält es sich in jedem Falle mit allen großen Arbeiten der menschlichen Intelligenz. Frage: Können Geister verborgene Schätze entdecken? Antwort: Die höheren Geister beschäftigen sich nicht mit diesen Dingen, doch die Spottgeister zeigen oft Schätze an, die nicht vorhanden sind. Dies geschieht zum Nutzen des Suchenden, um ihm zu zeigen, daß das wahre Glück nicht in Schätzen, sondern in der Arbeit besteht. Hat die Vorsehung jemandem verborgene Schätze bestimmt, so wird er sie auch finden, sonst aber nicht. Frage: Was soll man vom Glauben an Geister halten, die verborgene Schätze bewachen? Antwort: Geister, die noch erdgebunden sind, haben ihre Anhänglichkeit an irdische Gegenstände bewahrt. Geizige, die ihre Schätze vergraben haben, können sie noch nach dem Tode

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