Das Buch der Medien

- 132 - bewachen und die Verwirrung, in die sie geraten, wenn ihre Schätze in fremde Hände kommen, ist eine ihrer Strafen, bis sie die Nutzlosigkeit derselben begriffen haben. Anmerkung: Die Frage über die verborgenen Schätze gehört in die gleiche Gruppe von Fragen, wie jene über die unbekannten Erbschaften. Der Mensch wäre wirklich närrisch, der auf die vermeintlichen Enthüllungen etwas geben würde, die ihm durch die Spaßmacher der unsichtbaren Welt gemacht werden. Wenn Geister derartige Enthüllungen machen wollen oder dürfen, so tun sie es von selbst und haben dazu kein Medium nötig. Frage: Welchen Grad des Vertrauens kann man den Beschreibungen der Geister über andere Welten schenken? Antwort: Das hängt vom Grade des Fortschrittes der Geister ab, die solche Beschreibung geben. Ihr werdet begreifen, daß die niedrigen Geister ebenso unfähig sind, euch in dieser Beziehung zu unterrichten, wie bei euch ein unwissender Mensch imstande ist, alle Länder der Erde zu beschreiben. Über jene Welten werden von euch oft wissenschaftliche Fragen gestellt, die viele Geister nicht beantworten können. Sind sie guten Glaubens, so sprechen sie davon nach ihren persönlichen Ansichten. Sind es leichtsinnige Geister, so unterhalten sie sich damit, euch wunderbare und fantastische Beschreibungen zu geben. Aber es gibt Möglichkeiten, über diese Welten Aufklärung zu erhalten. Die guten Geister lassen sich sogar herab, jene Welten zu beschreiben, die sie bewohnen, damit es euch zur Belehrung diene. Frage: Was für einen Maßstab kann man an die Richtigkeit dieser Beschreibungen legen? Antwort: Die beste Kontrolle ist die Übereinstimmung, die zwischen diesen Beschreibungen selbst besteht. Doch erinnert euch, daß sie eure moralische Vervollkommnung zum Ziele haben sollen, und so ist es in erster Linie der moralische Zustand der Bewohner, nicht aber der physische und geologische Zustand dieser Himmelskörper, über den ihr besonders belehrt werden könnt. Bei euren gegenwärtigen Kenntnissen könnt ihr solche Studien gar nicht begreifen, sie würden auch nicht mit zu eurem irdischen Fortschritte beitragen. Widersprüche und Mystifikationen Die Gegner des Spiritismus machen den Einwurf, daß die Anhänger desselben unter sich nicht einig sind, daß nicht alle demselben Glauben anhängen, kurz, daß sie sich widersprechen. Der Unterricht wurde euch von den Geistern zuteil, sagen sie, wie kommt es also, daß er so voller Widersprüche ist? Nur ein ernstes und tiefes Studium des Spiritismus kann diesen Einwurf entkräften und auf seinen wirklichen Wert zurückführen. Vor allem muß hier festgestellt werden, daß die Widersprüche, davon einige Personen ein so breites Wesen machen, meist mehr scheinbar als wirklich sind. Oft liegen sie mehr im Äußeren als im Inneren der Sache. Sie haben eine doppelte Quelle: die Menschen und die Geister. Widersprüche, die menschlichen Ursprungs sind, wurden bereits in diesem Buche hinlänglich auseinandergesetzt. Jeder wird begreifen, daß zu Anfang, als die Beobachtungen noch unvollständig waren, verschiedene Ansichten über Ursachen und Folgen spiritueller Erscheinungen entstehen mußten, von denen eine Anzahl bereits durch ernsteres und tieferes Studium gefallen sind. Mit wenig Ausnahmen kann man sagen, daß heute bei der weitaus größeren Mehrzahl der Spiritisten bis auf einige unbedeutende Einzelheiten Einheit besteht. Um die Ursache und das Gewicht der Widersprüche spiritistischen Ursprungs zu begreifen, muß man sich mit der Natur der unsichtbaren Welt identifizieren und sie in allen ihren Gestalten studiert haben. Zuerst kann es seltsam erscheinen, daß die Geister nicht alle gleich denken. Doch es kann den nicht überraschen, der die unendliche Anzahl von Stufen in Betracht zieht, die sie zu durchwandeln haben, bis sie die Spitze der Stufenleiter erreichen. Ihnen eine gleiche Würdigung aller Dinge zuschreiben zu wollen, hieße, sie auf den gleichen Rang und die gleiche Höhe zu stellen und verneinen, daß sie alle das Rechte sehen. Es hieße ferner, daß sie alle zur Vollkommenheit gelangt sind, was nicht der Fall ist

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