Das Buch der Medien

- 22 - 3. Dem Perisprit, einer fluidischen, halbmateriellen Hülle, die das Band zwischen Geist und Seele bildet. Der Tod ist die Trennung von der groben Hülle, welche von der Seele verlassen wird. Die fluidische Hülle befreit sich davon und folgt der Seele. Obwohl fluidisch, ätherisch, dunstartig, in ihrem normalen Zustande für uns unsichtbar, besteht sie dennoch aus Materie, obgleich wir sie bisher nicht haben fassen können, um sie zu definieren. • Diese zweite Seelenhülle oder Persprit besteht also schon während des irdischen Lebens. Sie ist der Vermittler von allen Gefühlen, die der Geist empfängt, sie ist es, durch welche der Geist seinen Willen nach außen kundgibt und auf die Organe des Körpers einwirkt. Das Perisprit ist keine Hypothese, zu der man oft in der Wissenschaft seine Zuflucht nimmt, um Tatsachen zu erklären. Seine Existenz wurde nicht nur durch Geister bestätigt, sondern ist auch das Ergebnis von Beobachtungen. Um nicht vorzugreifen, deuten wir hier an, daß die Seele von ihrem Perisprit nie getrennt ist, sei es während der Verbindung mit dem Körper, oder nach der Trennung von ihm. Man sagte, der Geist sei eine Flamme, ein göttlicher Funke. Man muß dies auf den Geist im eigentlichen Sinne beziehen, als das intelligente und moralische Prinzip, dem man keine bestimmte Form geben kann. Aber auf welcher Stufe er sich auch immer befinden mag, er ist stets mit einer Hülle bzw. Perisprit bekleidet, dessen Natur sich je nach seiner Reinigung verfeinert derart, daß für uns der Begriff der Form von jenem des Geistes unzertrennlich ist, daß wir das eine ohne das andere nicht begreifen. Das Perisprit bildet daher einen notwendigen Bestandteil des Geistes, so wie der physische Körper einen notwendigen Bestandteil des Menschen bildet. Doch das Perisprit allein ist ebensowenig der Geist, wie der Körper allein den Menschen ausmacht, denn das Perisprit denkt nicht. Es ist für den Geist das, was der Körper für den Menschen ist: Das Werkzeug für sein Handeln. Die Gestalt des Perisprits ist die menschliche Gestalt. Wenn sich uns ein Geist zeigt, hat er im allgemeinen jene Gestalt, unter der wir ihn im Leben gekannt haben. Man könnte glauben, daß das Perisprit, von allen Teilen des Körpers befreit, sich in gewisser Art nach demselben bildet und den Ausdruck davon behält, aber es scheint nicht so zu sein. Die menschliche Gestalt findet sich bei den Bewohnern aller Himmelskörper, abgesehen von einigen Kleinigkeiten im Einzelnen und von organischen Unterschieden, bedingt durch die Umgebung, in der das Wesen zu leben berufen ist. Das sagen übereinstimmend die Geister. Sie ist auch die Form aller nicht inkarnierten Geister in ihrem Perisprit. Engel und reine Geister hat man zu allen Zeiten darin dargestellt. Die menschliche Gestalt scheint also die Grundform aller menschlichen Wesen zu sein, welchem Grade sie auch angehören mögen. Doch die feine Materie des Perisprits hat weder die Zähigkeit noch die Schroffheit der kompakten körperlichen Materie und ist, wenn wir uns einmal so ausdrücken dürfen, biegsam und dehnbar. Deshalb ist die Form, die sie annimmt, obwohl der Form des Körpers nachgebildet, nicht beständig stetig, sie fügt sich dem Willen des Geistes, der ihr diese oder jene Form nach seinem Belieben geben kann, während ihr eine feste Hülle ein unüberwindliches Hindernis sein würde. Befreit von diesen Fesseln, welche sie drückten, dehnt sich die Geisterhülle aus oder zieht sich zusammen, bildet sich um, mit einem Worte: fügt sich in die Verwandlungen nach dem Willen ihres Geistes. Durch diese Eigenschaft seiner fluidischen Hülle kann der Geist, der sich zu erkennen geben will, wenn es notwendig ist, die gleiche Gestalt, die er im Leben hatte, annehmen und selbst die Spuren (Narben) körperlicher Unfälle aufweisen, die Anzeichen des Wiedererkennens sein können. Die Geister sind, wie man sieht, Wesen unseresgleichen, die in ihrem Normalzustande eine ganze unsichtbare Bevölkerung um uns bilden. Wir sagten "im Normalzustande", weil diese Unsichtbarkeit, wie wir sehen werden, keine unumschränkte ist. Kehren wie zum Wesen des Perisprits zurück, denn das ist sehr wesentlich für die Aufklärung, die wir zu geben haben. Wir haben gesagt, daß sie, obwohl fluidisch, dennoch eine Art Materie ist. Dies geht aus den bisherigen sichtbaren Erscheinungen hervor, auf die wir noch zurückkommen. Man hat unter Vermittlung von bestimmten Medien Hände erscheinen sehen, die gleiche Eigenschaften wie lebendige Hände hatten. Sie besaßen Wärme, man konnte sie betasten, sie boten einen Widerstand wie ein fester Körper und lösten sich plötzlich in ein Nichts auf. Die intelligente Handlung dieser Hände, die ganz offenbar einem Willen folgten, bestimmte Bewegungen ausführten, sogar auf einem Instrument spielten, sind Beweise, daß sie ein sichtbarer Teil eines unsichtbaren, intelligenten Wesens waren. Ihre Fühlbarkeit und ihre Wärme, der ganze Eindruck, den sie auf unsere Sinne machten, ferner zurückge-

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