Das Buch der Medien

- 27 - Frage: Wir verstehen, daß höhere Geister sich nicht mit Sachen beschäftigen, die unter ihrer Würde liegen. Haben sie, da sie von der Materie mehr befreit sind, überhaupt die Fähigkeit, es zu tun, selbst wenn sie den Willen dazu hätten? Antwort: Sie besitzen die moralische Kraft, wie die anderen die physische Kraft besitzen. Benötigen sie diese Kraft, so bedienen sie sich der Kraft der unteren Geister. Hat man euch nicht gesagt, daß sie sich der untergeordneten Geister bedienen, wie ihr euch der Lastträger bedient? Anmerkung: Man hat gesagt, daß die Dichte des Perisprits sich nach dem spirituellen Stande des Himmelskörpers ändert. Es scheint, daß sie sich auch in ein und derselben Welt nach den Individuen ändert. Bei den moralisch vorgerückten Geistern ist sie feiner und nähert sich jener der erhabenen Geister, bei den niederen Geistern nähert sie sich der Materie. Dies ist der Grund, warum die Geister auf der niederen Stufe die Illusionen des irdischen Lebens so lange Zeit beibehalten. Sie denken und handeln, als wenn sie noch am Leben wären. Sie haben dieselben Begierden und man könnte fast sagen, dasselbe Empfindungsvermögen. Diese Dichte des Perisprits, die ihm eine größere Verwandtschaft mit der Materie gibt, macht die untergeordneten Geister für die physischen Manifestationen mehr geeignet. Frage: Wenn wir das gut aufgefaßt haben, was ihr sagtet, so befindet sich das Lebensprinzip in dem allgemeinen Fluide. Der Geist schöpft daraus seine halbmaterielle Hülle, die sein Perisprit bildet, und nur damit kann er auf die träge Materie einwirken. Ist es so? Antwort: Ja. Das heißt, daß der Geist die Materie mit einem gewissen künstlichen animalischen Leben belebt. Der Tisch, der sich vor euren Augen bewegt, lebt wie ein Tier und gehorcht von selbst dem intelligenten Wesen. Der Geist ist es nicht, der ihn hebt, wie etwa der Mensch eine Last. Es ist der belebte Tisch, der dem vom Geiste gegebenen Einflusse gehorcht. Frage: Welche Rolle spielt hierbei das Medium? Antwort: Das dem Medium eigene animalische Fluid verbindet sich mit dem vom Geiste gesammelten allgemeinen Fluidum. Es muß eine Vereinigung dieser zwei Fluide stattfinden: des animalischen mit dem allgemeinen, um dem Tische Leben zu geben. Doch dieses Leben ist nur ein momentanes, künstliches. Es erlischt oft noch vor dem Ende der Handlung, sobald die Fluidmenge nicht mehr hinreicht, ihn zu beleben. Frage: Kann der Geist auch ohne ein Medium handeln? Antwort: Er kann ohne Wissen des Mediums handeln, denn viele Menschen leisten den Geistern bei gewissen Erscheinungen Hilfe, ohne es zu wissen. Der Geist schöpft bei ihnen wie aus einer Quelle das nötige animalische Fluid. So geschieht es, daß die Hilfe eines Mediums, wie ihr sie kennt, nicht immer nötig ist, besonders bei spontanen Kundgebungen. Frage: Handelt der belebte Tisch mit Intelligenz? Denkt er? Antwort: Er denkt ebensowenig wie ein Stock, mit dem ihr ein intelligentes Zeichen gebt. Aber das Leben, womit er versehen wurde, gestattet ihm, dem Einfluß der Vernunft zu folgen. Der sich drehende Tisch wird nicht zum Geiste und besitzt weder Gedanken noch freien Willen. Frage: Welche Ursache ist vorwiegend bei ihm, der Geist oder das Fluid? Antwort: Der Geist ist die Ursache, das Fluid das Werkzeug, aber dieses beides ist notwendig. Frage: Was für eine Rolle spielt in diesem Falle der Wille des Mediums? Ruft er die Geister und unterstützt er sie bei der Einwirkung auf die Fluide? Ist die Handlung stets vom Willen unzertrennlich?

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