Das Buch der Medien

- 29 - Saite. Es geschieht hier auch etwas, was ihr schwer begreifen würdet. Einige wenig vorgerückte Geister sind nämlich im Vergleiche zu den erhabenen Geistern so materiell, daß sie noch Illusionen vom irdischen Leben haben und daß sie glauben, noch im Körper zu handeln. Die wahre Ursache ihrer Handlungen können sie nicht erklären. Fragt ihr sie, wie sie Piano spielen, werden sie euch sagen, indem sie mit den Fingern darauf schlagen, weil sie zu schlagen glauben. Die Wirkung tritt bei ihnen instinktmäßig ein, ohne daß sie wissen wie, und dennoch mit ihrem Willen. Wenn sie Worte hören lassen, geschieht es genau so. Anmerkung: Die Geister können also alle Wirkungen hervorbringen, die wir selbst hervorbringen, aber durch Mittel, die ihrer Organisation angemessen sind. Gewisse Kräfte ersetzen ihnen die Muskeln, die wir zum Handeln nötig haben. Frage: Unter den Erscheinungen, die man zum Beweise der Einwirkung einer verborgenen Macht anführt, gibt es einige, die allen bekannten Naturgesetzen ganz offenbar widerstreben. Sollte da nicht ein Zweifel erlaubt sein? Antwort: Das kommt daher, weil der Mensch bei weitem noch nicht alle Naturgesetze kennt. Würde er sie alle kennen, wäre er ein erhabeneres Wesen. Habt ihr nicht alle Tage Beweise, daß belebte Körper, die der Bewegung fähig sind, die Schwerkraft überwinden? Denk an eine in die Luft geschossene Kugel. Ihr wollt sehr weise sein, geratet aber dauernd in Verwirrung! Diese Erklärungen der Geister sind sehr klar, kategorisch und ohne jede Zweideutigkeit. Es geht daraus hervor, daß das allgemeine Fluid, darin das Lebensprinzip enthalten ist, bei Manifestationen der beste und stärktste Mittler ist, und daß er seinen Eindruck von dem Geiste erhält, gleich, ob er inkarniert oder entkörpert ist. Dieses verdichtete Fluid bildet das halbmaterielle Perisprit. Während der Einverleibung ist es mit der Materie des Körpers vereinigt, im körperlosen Zustande ist es frei. • Wenn der Geist einverleibt ist, ist die Substanz des Perisprit mehr oder weniger gebunden, mehr oder weniger anhängend. Bei manchen Personen gibt es infolge Veranlagung ein Ausströmen dieses Fluides, und das sind eben die Medien. Das Ausströmen des belebten animalischen Fluids kann mehr oder weniger reichlich, seine Verbindung mit dem allgemeinen Fluide mehr oder weniger leicht sein. Daher gibt es mehr oder weniger stets brauchbare Medien. Das Ausströmen ist kein Dauerzustand, das erklärt uns die Unterbrechung der Kraft. Möchte der Wille auf einen Punkt in der Entfernung materiell einwirken, ist es der Gedanke, der es will. Er erreicht aber nicht den Punkt, er braucht einen Vermittler: ein Wurfgeschoß. Der Gedanke wirkt auf das Wurfgeschoß nicht ein, berührt man es nicht, wird es auch nicht selbständig handeln. • Der Gedanke ist der uns einverleibte Geist, mit dem Körper durch das Perisprit vereinigt. Er kann daher ohne sein Perisprit ebensowenig auf den Körper wirken, wie er ohne Körper auch nicht auf das Wurfgeschoß wirken kann. Er wirkt auf das Perisprit, der Substanz, mit der er die größte Verwandschaft hat. Dieser wirkt auf die Muskeln, diese ergreifen das Wurfgeschoß und es trifft sein Ziel. Die fremde Hilfe für den Geist ist das Fluid, womit er den Gegenstand geeignet macht, dem Einfluß seines Willens zu folgen. • Wird also ein Gegenstand in Bewegung gesetzt, sättigt der Geist ihn mit seinem Fluid in Verbindung mit jenem des Mediums, und der momentan belebte Gegenstand handelt wie ein lebendes Wesen, nur ohne Willen und dem Willen des Geistes untertan. Wenn man nun statt eines Tisches eine Statue aus Holz nehmen würde und diese ebenso wie den Tisch behandeln täte, hätte man eine Statue, die sich bewegen, klopfen und durch ihre Bewegungen und Schläge antworten würde. Kurz, man hätte eine vorübergehend künstlich belebte Statue. Welches Licht wirft diese Tatsache auf eine Menge von Phänomenen, die bisher ohne jede Erklärung geblieben sind! Ungläubigen, die da einwenden, schwebende Tische widersprechen dem Gesetz der Schwere, sollte man sagen, daß uns noch nicht alle Naturgesetze bekannt sind, sie können also höchstens den uns ge-

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