Das Buch der Medien

- 34 - Über diesen Gegenstand soll hier ein Gespräch folgen, das jene Tatsachen berührt, die sich im Juni 1860 in der Rue des Noyers zu Paris zugetragen haben: das Gespräch mit dem Geiste Ludwig. Frage: Wir bitten dich, uns zu sagen, ob die Tatsachen, die sich in der Rue des Noyers zugetragen haben sollen, in Wirklichkeit geschehen sind. An die Möglichkeit zweifeln wir nicht. Antwort: Ja, sie sind wahr, nur hat sie die Einbildungskraft der Menschen vergrößert, aus Furcht oder Ironie, aber ich wiederhole, sie sind wahr. Frage: Gibt es in dem Hause eine Person, die Ursache dieser Manifestationen ist? Antwort: Sie sind immer durch die Person veranlaßt, die man angreift, weil der ruhestörende Geist dem Bewohner des betreffenden Ortes nicht geneigt ist, weil er ihm Schlechtes antun will und ihn sogar zu vertreiben trachtet. Frage: Wir meinen, ob unter den Hausbewohnern jemand ist, der durch seinen spontanen oder freiwilligen Einfluß Ursache dieser Erscheinung ist? Antwort: Gewiß, denn sonst könnte der Vorgang gar nicht stattfinden. Ein Geist bewohnt mit Vorliebe einen besonderen Ort. Er bleibt so lange in Untätigkeit, bis sich eine ihm zusagende Natur dort eingefunden hat. Wenn diese Person kommt, so unterhält er sich, so viel er kann. Frage: Ist die Anwesenheit dieser Person an dem Orte unerläßlich? Antwort: Das ist gerade der Fall, von dem ihr redet. Deshalb sage ich, daß die Sache gar nicht hätte stattfinden können. Es gibt auch Fälle, wo die unmittelbare Gegenwart nicht nötig ist. Frage: Da diese Geister stets einer niederen Klasse angehören, verbindet sich die Fähigkeit, ihnen helfen zu können, mit einer ungünstigen Meinung für diese Person? Zeigt sie besondere Sympathie für Wesen dieser Art? Antwort: Nein, durchaus nicht. Diese Fähigkeit hängt von einer physischen Beschaffenheit ab, jedoch zeigt sie oft eine materielle Tendenz an. Es wäre besser, diese nicht zu haben, denn je mehr man moralisch erhaben ist, desto mehr zieht man die guten Geister an, welche die bösen notwendigerweise entfernen müssen. Frage: Da die Manifestationen oft in der Absicht, zu überzeugen, hervorgerufen werden, meinen wir, wenn Ungläubige sich persönlich damit abgeben würden, wären sie wohl genötigt, die Wahrheit anzuerkennen. Sie beschweren sich oft darüber, daß sie nicht Augenzeugen von entscheidenden Tatsachen sein können. Hängt es nicht von den Geistern ab, ihnen einige wirkungsvolle Proben zu geben? Antwort: Sind die Atheisten und Materialisten nicht alle Augenblicke Zeugen der Macht Gottes und Seiner Weisheit? Aber das hindert sie nicht, Gott und die Seele zu leugnen. Haben die Wunder Jesu alle seine Zeitgenossen bekehrt? Die Pharisäer, die zu ihm sagten: "Meister, lasse uns irgendein Wunder sehen!", gleichen sie nicht denen, die zu eurer Zeit fordern, daß ihr sie sollt Manifestationen sehen lassen? Wenn sie nicht durch das Wunder der Schöpfung überzeugt sind, so werden sie es auch nicht sein, wenn ihnen die Geister auf eine weniger hinweisende Art erscheinen. Frage: Glaubt ihr, daß es gut wäre, den Geist aus der Rue des Noyers zu Paris zu rufen und von ihm Aufklärung zu verlangen? Antwort: Ruft ihn, wenn ihr wollt, aber er ist ein niedriger Geist, der euch nur unbedeutende Antworten geben wird.

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