Das Buch der Medien

- 36 - Frage: Wer warst du in deinem Leben? Antwort: Nicht gerade etwas Gutes und Großes. Ich war eine Lumpensammlerin in diesem Stadtviertel, und man sagte mir zuweilen Grobheiten, weil ich den roten Likör des guten Mannes Noe zu sehr liebte. Auch wollte ich sie alle aus dem Hause treiben. Frage: Hast du allein und nach deinem eigenen Willen auf unsere Fragen geantwortet? Antwort: Ich hatte einen Instruktor. Frage: Wer war dieser "Instruktor"? Antwort: Euer guter König Ludwig. Anmerkung: Diese Frage ist durch die Antworten, welche den Gesichtskreis dieses Geistes zu überschreiten scheinen, teils durch die Tiefe der Idee selbst, teils durch die Form der Sprache gekennzeichnet. Es liegt darin nichts Wunderbares, daß er von einem aufgeklärteren Geist unterstützt wurde, der diese Gelegenheit benutzen wollte, uns zu belehren. Das ist ein sehr gewöhnlicher Fall. Eine ganz besondere Merkwürdigkeit ist, daß sich der Einfluß des anderen Geistes in der Schrift selbst wahrnehmen läßt. Jede von den Antworten, wo er unterstützt wurde, ist regelmäßiger und deutlicher, jene der Lumpensammlerin sind schroff, grob, unregelmäßig, oft schwer lesbar und tragen einen ganz anderen Charakter an sich. Frage: Was machst du jetzt? Beschäftigst du dich, mit der Zukunft? Antwort: Noch nicht, ich wandle herum. Man denkt so wenig an mich auf dieser Erde, daß niemand für mich betet, auch werde ich nicht unterstützt, ich arbeite nichts. Anmerkung: Man wird später sehen, wie sehr man zum Fortschritte und zur Erleichterung der niederen Geister durch gute Ratschläge und Gebete beitragen kann. Frage: Wie hießest du in deinem Leben? Antwort: Jeanette. Frage: Nun gut, Jeanette, wir werden für dich beten. Sage uns, ob unsere Unterhaltung dir ein Vergnügen war oder das Gegenteil? Antwort: Mehr ein Vergnügen, denn ihr seid gute Kinder und lebt fröhlich, obwohl etwas zu streng. Ihr habt mich angehört, ich bin es zufrieden. Soweit diese Gespräche. Die Vorfälle des Phänomens der Überbringung von Gegenständen unterscheiden sich nicht von der eben besprochenen, außer durch die wohlwollende Absicht des Geistes, der ihr Urheber ist, durch die fast immer gefällige Natur der Gegenstände und durch die sanfte Manier, wie sie sich darstellen. Diese besteht in der spontanen Überbringung von Gegenständen, die am Ort gar nicht vorhanden sind. Es sind am häufigsten Blumen, manchmal Früchte, Bonbons, sogar Edelsteine usw. Wir erwähnten zuerst, daß dieses Phänomen eines von denjenigen ist, die sich am meisten zur Nachahmung eignen, und deshalb muß man sich vor Täuschungen hüten. Man weiß, wie weit die Gauklerkunst bei Versu-chen dieser Art gehen kann. Die Theorie dieser Überbringungs-Phänomene finden wir in der folgenden Abhandlung von einem Geiste dargestellt, dessen Mitteilungen den unbestreitbaren Charakter der Tiefe und Logik an sich tragen. Man wird mehrere solcher Mitteilungen in diesem Werke finden. Er machte sich unter dem Namen "Eraste" bekannt, ein Schüler des heiligen Paulus, als Schutzgeist jenes Mediums, das ihm zum Dolmetscher diente: "Man muß notwendigerweise ein Medium bei sich haben, um Phänomene dieser Art erzielen zu können, welches besondere Qualitäten hat. Ich werde es als 'sensitives Medium' bezeichnen. Es ist in einem sehr hohen Grade mit der medialen Fähigkeit der Ausdehnbarkeit und Durchdringlichkeit begabt, weil das Nervensystem dieser Medien, be-

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