Das Buch der Medien

- 38 - den können, überdies noch außer dem Bedürfnisse der Wahrnehmbarkeit eine ganz besondere Verbindung erfordern, um die Gegenstände, die übertragen werden, zu isolieren und unsichtbar zu machen. Während die Tatsachen der Materialisation häufig vorkommen, sind die der Überbringung von Gegenständen durch Geister sehr selten, weil die Bedingungen sehr schwierig sind. Kein Medium kann daher sagen, zu dieser Stunde und in jenem Augenblick werde ich eine Überbringung haben, denn oft ist der Geist selbst in seinem Wirken behindert. Haltet es für gewiß, daß die Phänomene sich fast nur einzeln, spontan und am häufigsten ohne Wissen des Mediums und ohne Vorbedacht zeigen. Daraus könnt ihr schließen, daß man triftige Gründe des Verdachtes hat, wenn sich ein Medium rühmt, diese Erscheinungen nach Willkür zu bekommen, d. h. gar den Geistern befehlen zu können. Haltet es für eine ganz allgemeine Regel, daß die spiritistischen Phänomene nicht entstehen, um anderen als Schauspiel vorgeführt zu werden. Ich weiß, daß ihr mir sagen werdet, diese Phänomene sind nützlich, um die Ungläubigen zu überzeugen. Aber wenn ihr keine anderen Mittel und Wege zur Überzeugung wüßtet, hättet ihr heutzutage nicht den hundertsten Teil Spiritisten. Sprecht zum Herzen, auf diese Art werdet ihr die meisten ernsthaften Bekehrungen bewirken. Haltet ihr es bei manchen Personen für nützlich, durch materielle Tatsachen zu überzeugen, so stellt sie wenigstens unter solchen Umständen dar, daß sie nicht Anlaß zu falscher Auslegung geben können, denn die unter schlechten Bedingungen vorgeführten Tatsachen geben den Ungläubigen eher Widerlegungsgründe, statt sie zu überzeugen. Eraste. Soweit diese Kundgebung. Das Eintreten des Apport-Phänomens bietet einen ganz besonderen Umstand dar, nämlich daß gewisse Medien sie nur im Zustande des Somnambulismus erzielen, und dies läßt sich leicht begreifen. Bei einem Somnambulen geschieht ein natürliches Loslösen, eine Art Isolierung des Geistes und des Perisprits, was die Verbindung der beiden Fluide erleichtert. Dies war der Fall bei den Überbringungen, deren Augenzeugen wir gewesen sind. Die folgenden Fragen wurden an den Geist gestellt, der sie hervorgebracht hat, aber seine Antworten lassen eine Unvollständigkeit erkennen. Wir haben sie dem Geiste Eraste unterbreitet, der sie jeweils durch seine Anmerkungen vervollständigt hat: Frage: Sage uns bitte, warum die Überbringungen nur während des magnetischen Schlafes des Mediums bewirkt werden können. Antwort: Das hängt von der Natur des Mediums ab. Was ich vornehme, während mein Medium schläft, könnte ich mit einem andern Medium auch in seinem wachen Zustande tun. Frage: Warum läßt du so lange auf die Überbringung der Sachen warten, und warum erregst du die Begehrlichkeit des Mediums, indem du einen Wunsch anregst, den versprochenen Gegenstand zu erhalten? Antwort: Diese Zeit benötige ich, um die Fluide vorzubereiten, die zur Überbringung dienen. Was die Anregung betrifft, geschieht sie oft nur, um die Anwesenden und die Somnambule zu unterhalten. Anmerkung von Eraste: Der Geist, der antwortet, weiß sich den Grund der Begehrlichkeit, die er instinktmäßig anregt, ohne ihre Wirkung zu verstehen, nicht zu erklären. Er glaubt zu unterhalten, während er in Wirklichkeit, ohne es gewahr zu werden, ein größeres Ausströmen des Fluides hervorruft. Frage: Hängt die Hervorbringung des Phänomens von der Natur des Mediums ab, könnte man es mit anderen Medien mit größerer Leichtigkeit und Bestimmtheit hervorbringen?

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