Das Buch der Medien

- 99 - oder eine Gruppe von Geistern ist, denen es Vergnügen macht, sie am Fortgehen zu behindern. Erinnert euch an Bileams Eselin, die einen Engel vor sich sehend und ein flammendes Schwert fürchtend, nicht weiter gehen wollte, weil sich der Engel, bevor er sich Bileam sichtbar manifestierte, zuvor dem Tiere allein sichtbar machen wollte. Aber ich wiederhole es: wir machen weder die Tiere noch die träge Materie zu Medien. Immer ist die bewußte oder unbewußte Mitwirkung eines menschlichen Mediums nötig, weil wir die Verbindung von gleichen Fluiden benötigen, die wir weder bei den Tieren, noch bei der rohen Materie finden. Herr F. hat, wie wir wissen, seinen Hund magnetisiert. Wie weit ist er damit gekommen? Er hat ihn getötet, das arme Tier ist gestorben, nachdem es durch die Magnetisierung in eine Art von Erschlaffung und Abspannung gefallen ist. Indem man ein Tier mit einem Fluidum überflutete, das in einer für seine Natur zu hohen Sphäre geschöpft wurde, hat man es zugrunde gerichtet. Da also zwischen unserem Perisprit und der fluidischen Hülle der Tiere eine Vereinigung unmöglich ist, würden wir sie augenblicklich töten, wenn wir sie medial machen wollten. Ich erkenne vollkommen an, daß es bei Tieren verschiedene Anlagen gibt, daß sich gewisse Gefühle, gewisse den menschlichen Leidenschaften analoge Leidenschaften in ihnen entwickeln, daß sie dadurch empfindsam, dankbar, rachsüchtig oder gehässig werden, ganz wie man mit ihnen umgeht. Dies kommt daher, weil Gott, der nie etwas unvollständig tut, gewissen Tieren als Begleitern oder Dienern der Menschen, gesellschaftliche Eigenschaften verliehen hat, die den wilden Tieren völlig fehlen. Aber von da bis zur Möglichkeit, als Medien der Übertragung des Gedankens von Geistern zu dienen, gibt es einen unübersteigbaren Abgrund. Es ist die Verschiedenheit der Naturen. Ihr wißt, daß wir die nötigen Elemente im Gehirn des Mediums schöpfen, um unseren Gedanken eine für euch wahrnehmbare Form zu geben. Nur vermittelst der Materialien, die das Medium besitzt, überträgt es unsere Gedanken in die menschliche Sprache. Welches Material würden wir wohl im Gehirn eines Tieres finden? Gibt es darin Worte, Zahlen, Buchstaben oder sonstige Zeichen, die sich selbst noch beim primitiven Men-schen finden? Die abgerichteten Tiere verstehen gewisse Gedanken. Aber habt ihr sie je Gedanken hervorbringen sehen? Mediale Tatsachen können also ohne bewußte oder unbewußte Beihilfe von Medien nicht hervorgebracht werden, und Geister können nur unter den einverleibten Geistern diejenigen finden, die ihnen als Medium dienen können. Eraste Von der Besessenheit Zu den Klippen, die eine praktische Ausübung des Spiritismus gefährlich machen, muß man in erster Linie die Besessenheit rechnen, das heißt die Herrschaft, die manche Geister über bestimmte Menschen ausüben können. Nur niedere Geister suchen zu beherrschen und machen besessen. Gute Geister lassen keinen Zwang fühlen, sie raten, bekämpfen den Einfluß der bösen, aber wenn man nicht auf sie hört, ziehen sie sich zurück. • Böse Geister hingegen hängen sich dort an, wo sie die geringste Blöße finden. Bekommen sie über jemanden die Herrschaft, so bleiben sie und identifizieren sich mit seinem eigenen Geiste. Bei der Besessenheit unterscheidet man verschiedene Grade, die sich aus der Macht des ausgeübten Zwanges und aus der Natur ihrer Wirkungen ergeben. Die Bezeichnung "Besessenheit" ist in gewisser Hinsicht eine allgemeine Benennung. Man versteht darunter eine Gattung von Phänomenen, die sich in drei besondere Arten einteilen lassen: die einfache Besessenheit, die Verblendung und die vollkommene Unterjochung.

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